In diesem Jahr kam der Digitalisierungsbericht der
Landesmedienanstalten zweigeteilt – einer für Audio und einer für Video. Beiden
aber ist gemeinsam, dass die sogenannten nichtlinearen Angebote den linearen
Programmen so langsam den Rang ablaufen. Cornelia Holsten, Vorsitzende der
Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten: „Der Fernsehmarkt hat sich im
Vergleich zum Vorjahr rapide veraendert. Die Lagerfeuerabende mit der Familie
vor dem TV gehoeren endgueltig der Vergangenheit an. Stattdessen werden
Gutscheinkarten für VoD-Serienabende im Supermarkt gekauft. Programmmacher
muessen herausfinden, wie lineare und non-lineare Inhalte am besten kombiniert
werden koennen.“
Konkret heisst das: Die Deutschen widmen gut zwei Drittel
ihrer „Videozeit“ dem „klassischen“ Fernsehen. Zugleich nutzen 42 % der
Deutschen regelmaessig Video-on-Demand -Angebote. Online haben die Fernsehsender
aber zunehmend das Nachsehen gegenueber grossen Streaming-Anbietern. Bereits
heute nutzen mehr Menschen Angebote von Netflix, Youtube und Co. als
Mediatheken von privaten Fernsehsendern. Insbesondere die 14-29-Jaehrigen (62 %)
geben an, vorzugsweise nicht-lineare Angebote zu nutzen.
Darüber hinaus zeigt der Digitalisierungsbericht, dass die
Volldigitalisierung des TV-Empfangs so gut wie abgeschlossen ist. 37,5 Mio.
Haushalte in Deutschland (97 %) empfangen digitale Fernsehsignale. Das Kabel will
als einziger noch nicht voll digitalisierter Übertragungsweg Anfang 2019 den Schritt vollziehen. Die
Digitalisierungsquote im Kabel lag zum Erhebungszeitpunkt im Juni 2018 bei 93
%.
Podcasts, Streaming-Anbieter, Webradio , DAB+ und UKW: Der Audio-Markt ist
vielfaeltiger geworden. Mehr als die Haelfte der Deutschen ab 14 Jahren hat
Zugang zu digitalen Radiogeraeten mit DAB+, IP, Satellit- oder digitalem
Kabelempfang oder nutzen Webradio . Der Radioempfang über Satellit und Kabel ist
weiterhin ruecklaeufig, während DAB+ und IP Wachstumsraten von 15 % bzw. 13 % aufweisen.
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