NET 1-2/2021

3 www.net-im-web.de 01-02/21 ED I TOR I A L Wie oft, liebe Leserinnen und Leser, haben Sie und ich in den letztenWochen undMonaten diese fünf Wörter gelesen, beispielsweise in Verbindung mit der Wiederöffnung der Schulen im zweiten Halbjahr 2020 und dem Fehlen jeglicher Kon- zepte für einen an die Corona-Situation an- gepassten Unterricht, ganz zu schweigen von dem Trauerspiel der Digitalisierung der Schulen und der Wis- sensvermittlung. Hier- bei rächt sich übrigens auch, dass dem Bildungswesen über viele Jahre hinweg immer wieder mehr und mehr Mittel gestrichen wurden. Und selbst wenn die Mittel auf einen Schlag verfügbar wären, könnte man nicht von heut auf morgen eine funktionierende Infrastruktur für das personalisierte Lernen und schulische oder akademische Kollaboration aus dem Boden stampfen. Oder nehmen wir die Verpflichtung der Unternehmen und auch der Öffentlichen Verwaltung, wo es möglich ist, den Angestellten die Arbeit imHomeoffice zu ermöglichen. Das ist vielerorts sicher möglich, jedoch gibt es auch noch genügend Gegenden, die nach wie vor internet- technisch abgehängt oder noch nicht ausreichend erschlossen sind. So seien trotz der Versprechen der Regierungsparteien im Jahr 2013, Deutschland bis zum Jahr 2018 flächendeckend mit mindestens 50 Mbit/s zu versorgen, nach wie vor ländliche Regionen unzureichend mit Breitbandnetzen versorgt, schimpfte Heinz-Peter Labonte, Vor- sitzender des FRK – Fachverband Rundfunk- und Breitbandkommunikation. Und nun sollen mit einem Mal die angestellten Mitarbeiter an ihren, im Umland von Ballungsgebieten und Städten oft breitbandig unterversorgten Wohnorten im Homeoffice arbeiten. Bitkom-Präsident Achim Berg sieht den größten Handlungsbedarf in der Öffentlichen Verwaltung, wo die meisten der fünf Millionen Beschäftigten von ihrer Tätigkeit her auch zu Hause arbeiten könnten. Allerdings werde es den wenigsten bislang ermöglicht. Die Betonung liegt dabei auf „von ihrerTätigkeit her“. Die technischen Voraussetzungen sind bei dieser Aussage sicher erst einmal hintangestellt. Denn nicht nur, dass vielerorts stillschweigend vorausgesetzt wird, dass die Mitarbeiter mit ihren eigenen PCs, Laptops, Smartphones, Telefonen und Internetanschlüssen arbeiten und rund umdieUhr erreichbar sind. Nun rächt es sich eben auch, dass die flächendeckende Erschließung der Republik mit breitbandigem Internet und demVerlegen vonGlasfaserkabeln von der Bundesregierung, von den Landesregierungen bis hinunter zu vielen Bürgermeistern nur halb- herzig angegangen wurde. Man konnte aber auch nicht ahnen, dass dies mit einem Mal gebraucht wird. Hoffen wir, dass jetzt endlich zielstrebiger gehandelt wird, erste Hoffnungszeichen scheint es ja zu geben. Und nun noch ein paar wenigeWorte in eigener Sache: Wir haben die NET einer kleinen Verjüngungskur unterzogen und hoffen, dass Ihnen das neue Erscheinungsbild genauso wie uns zusagt. Wir jedenfalls sind begeistert, Ihre Brigitte Kasper brigitte.kasper@NET-im-web.de Jetzt rächt es sich, dass …

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