NET 1/2 2022
28 www.net-im-web.de Stephan Plaspohl Aufgrund ausgefallener Archi- tekturen unter Einsatz innovativer Baustoffe stehen immer mehr Architekten, Gebäudeeigner oder -betreiber vor der Herausforde - rung, dass eine Freifeldversorgung des öffentlichen Mobilfunks für eine vollflächige Funkversorgung innerhalb von Gebäuden nicht ausreicht. In derartigen Aufgaben- stellungen kommen Objektversor- gungsanlagen zum Tragen. Objektversorgung Inhouse -Lösungen für den Mobilfunk Stephan Plaspohl ist Management Consultant bei der Dok Systeme GmbH In Umgebungen mit schlechter Mobilfunk- abdeckung kann eine In- house-Lösung für den öffentlichen Mobil- funk verwendet werden, um die Signale von Basisstationen zu ergänzen und eine stärkere und zuverlässigere Abdeckung innerhalb eines geografisch begrenzten Bereichs – in der Regel innerhalb von Gebäuden – bereitzustellen. Bei der technischen Realisierung einer Mobilfunk-Inhouse-Versorgung wird dabei grundsätzlich unterschieden zwischen einemDistributed-Antenna-System (DAS) und Small-Cell-Systemen. Distributed-Antenna-System Ein DAS ist ein verteiltes Antennensys- tem für Mobilfunknetze, das aus mehreren räumlich verteilten Antennen besteht, die von einem Sender versorgt werden. Die Antennen sind über Koaxialkabel physisch mit einem zentralen Controller verbun- den, der wiederum an der Basisstation des Mobilfunk-Providers angeschlossen ist. Weil ein DAS in einem für den je- weiligen Mobilfunk-Provider lizenzierten Frequenzspektrum arbeitet, muss bei der Implementierung eines DAS zumindest ein Mobilfunkbetreiber involviert sein. Ein DAS wird darüber hinaus auch verwendet, umdieMobilfunkkapazität an Orten zu ergänzen, an denen sich viele Menschen versammeln, wie beispielsweise in Flughäfen, Bahnhöfen, Sportstadien, Konzerthallen oder auf Messegeländen. Da derartige Versammlungsstätten von Kunden unterschiedlicher Mobilfunk-Pro- vider genutzt werden, werden diese DAS auch häufig multiproviderfähig ausgebildet. Dabei verbindet jeder Mobilfunk-Provider seine eigenen Basisstationen mit dem ge- meinsamen HF-Verteilsystem. Üblicherweise übernehmen die Mobilfunk-Provider auch die Kosten für die Installation und dieWartung des DAS. In der Regel trägt der Mobilfunk-Provider aber nur dann die Kosten, wenn das DAS eine signifikante Versorgungslücke füllt und es eine große Anzahl an Nutzern gibt. In Umgebungen mit schlechter Mobilfunkabdeckung kann eine Inhouse-Lösung für den öffentlichen Mobilfunk verwen- det werden, um die Signale von Basisstationen zu ergänzen. (Foto: Dok Systeme) SCHWERPUNK T MOB I L FUNK 1-2/22
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