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34 www.net-im-web.de 1-2/22 ortsungebundene Serviceleistungen oder der Beitrag von IoT-basierten Zutritts- kontrollen z.B. zur Implementierung von Corona-Auflagen. Des Weiteren birgt auch die erweiterte Nutzung der durch vernetzte Geräte gewonnenen Daten noch erheb- liches Potenzial zur Effizienzsteigerung und Entwicklung neuer Geschäftsmodel- le. Bisher wurden Daten typischerweise unternehmensintern oder gemeinsammit Geschäftspartnern für festgelegte Zwecke z.B. im Marketing oder in der Logistik ausgewertet. Der Zugriff auf die Daten war dabei auf einen engen Personenkreis begrenzt. Es zeichnet sich bereits ab, dass Mitarbeiter verstärkt zur aktivenNutzung der imUnternehmen generierten Daten befähigt werden sollen, um eigenständig Arbeitsprozesse und Organisationsstruk- turen zu verbessern oder innovative Ideen zu entwickeln. Unter den Stichwörtern „Datendemokratisierung“ oder auch „Inversive Transparenz“ werden derzeit Ansätze entwickelt, die die Beteiligung der Beschäftigten erweitern. Auch die Bereitstellung von Daten für breitere Verwendungszwecke, beispielsweise imKontext von Smart-Ci- ty-Projekten, könnte in Zukunft an Be- deutung gewinnen. Lag der Fokus bisher auf der Bereitstellung von öffentlichen Daten für private Stakeholder (Bürger, Unternehmen), könnten im Gegenzug auch Bürger oder Unternehmen Zugang zu ausgewählten Daten (z.B. über Luft- und Schadstoffmessungen) gewähren und damit Möglichkeiten eröffnen, auf Basis von granulareren Informationen Strategien zur Verbesserung des Um- weltschutzes oder Verminderung von CO2-Emissionen zu entwickeln. Gleichwohl darf nicht uner- wähnt bleiben, dass für das Ausschöpfen der aufgezeigten Potenziale noch einige Hindernisse überwundenwerdenmüssen. Besonders wichtig sind mit steigender Zahl der Datenzugriffsberechtigten und Ausdehnung der IoT-Projekte über das eigene Unternehmen hinaus Fragen des Datenschutzes und der IT-Sicherheit. Einen weiteren kritischen Bereich bil- det der Einsatz proprietärer Techniken, da mangelnde Interoperabilität und die drohende Entstehung geschlossener Öko- systeme als Barrieren für die Verbreitung von IoT-Lösungen wirken. Bild 3: Praxisbeispiel: Infinite Devices entwickelte die Open-Source-IoT-Plattform infinimesh zur Steuerung, Verwaltung und KI-gestützten Auswertung von IoT-Geräten und Sensoren Anwendungsbereich Track&Trace Anwendungsbereich Remote Monitoring Dienstleistungen rund um Schutz und Sicherheit (Diebstahlvermeidung, Verlust von wertvollen Gütern) Fernwartung von Maschinen durch Dritte, z.B. Handwerksunternehmen oder spezialisierte Dienstleister neue bzw. erweiterte Geschäftsmodelle (z.B. Leihfahrräder) vielfältiges Potenzial für neue Geschäftsmodelle im erweiterten IoT-Ökosystem, z.B. für IoT-Plattformbetreiber, Softwareentwickler, Systemintegratoren und Berater Tabelle 3: Die Vernetzung von Maschinen und Geräten bildet die Grundlage für eine Vielfalt an komplett neuen Geschäfts- modellen im erweiterten IoT-Ökosystem Was bringt das Internet der Dinge? 1-2/22

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