NET 1/2 2022
43 www.net-im-web.de 1-2/22 NE T ZB E TRE I B ER UND - D I ENS T E Peter Winzer In Zukunft werden vermehrt schnelleGlasfaseranschlussnetze (FTTH - Fiber to the Home) be - nötigt. Gleichzeitig ist Deutschland, im internationalen Vergleich, bei der FTTH-Versorgung noch immer eher als „Entwicklungsland“ einzu- stufen. Glasfaserausbau Problemfeld: Überzahlungen für DSL-Vorleistungsprodukte Prof. Dr. Peter Winzer ist Professor für Telekommunika- tions- und Medienwirtschaft an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden, Gesellschafter der Dialog Consult GmbH und der Planfeuer GmbH Die Deutsche Telekom (DT) präsentiert sich vielfach als Treiber/Pio- nier des FTTH-Ausbaus, und will bis Ende 2024 10Mio. Haushalte erschlossen haben, was einen Zuwachs von ca. 7Mio. (bzw. ca. 2,5Mio. p.a.) bedeutet. Gleichzeitig hat die DT zur besseren Auslastung ihres Glasfaser- netzes mit ihren drei Hauptwettbewerbern langfristige Bitstream-Access-Mietverträge (BSA) im Umfang von ca. 17 Mrd. € über zehn Jahre abgeschlossen. Vor diesemHin- tergrund wurden Ende 2021 in einem vom VATM beauftragten Gutachten folgende Themenfelder adressiert: • Rolle der DT beim FTTH-Ausbau; • Preise von „Kupfer“-Vorleistungspro- dukten vs. tatsächliche Kosten; • mögliche Subventionierung des FFTH-Ausbaus der DT durch ihre Wettbewerber; • regulierungs-ökonomische Implika- tionen für einen funktionierenden Wettbewerb im FTTH-Bereich. Die Ergebnisse – vor allem hinsichtlich der zweiten und dritten Anführungspunkte – werden in diesem Beitrag auszugsweise wiedergegeben. Marktumfeld Die DT verfügt als marktführender Infra- strukturbetreiber über ein (nahezu) flä- chendeckendes Glasfasernetz bis zur Ebene der (ca. 330.000) Kabelverzweiger (KVz) und damit – im Vergleich zu ihren Wett- Die Deutsche Telekom (DT) präsentiert sich vielfach als Treiber/Pionier des FTTH-Ausbaus und will bis Ende 2024 10 Mio. Haushalte erschlossen haben, was einen Zuwachs von ca. 7 Mio. bedeutet (Bild: Daniel Dino Slofe, pixabay)
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