NET 1/2 2022

6 www.net-im-web.de TRENDS & FAK T EN 1-2/22 Tätigkeitsbericht Telekommunikation Laut Tätigkeitsbericht Telekommunikation, der am 16. Dezember von JochenHomann, Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA), vorgestellt wurde, erreichten die Außenumsatzerlöse auf demTele- kommunikationsmarkt im Jahr 2020 insgesamt 57,2 Mrd. € und werden nach vorläufigen BNetzA-Berechnungen auf 57,4 Mrd. € im Jahr 2021 steigen. Dabei betrugen die Außenumsatzerlöse der Wettbewerber 32,5 Mrd. € im Jahr 2020. Während die BNetzA für das Jahr 2021 einen leichten Anstieg der Außenumsatzerlöse der Wettbewerber um voraussichtlich 0,2 Mrd. € auf 32,7 Mrd. € erwartet, werden nach vorläufigen Berechnungen die der Deutschen Telekom mit 24,7 Mrd. € auf dem Stand des Vorjahres bleiben. Auf die einzelnen Marktsegmente heruntergebrochen heißt das für das Jahr 2020: • der größte Anteil entfällt mit 25,65 Mrd. € (45 %) weiterhin auf den Mobilfunk; • es folgen die xDSL-/FTTx-Netze mit 24,63 Mrd. € (43 %); • die HFC-Netze erzielten Außenumsatzerlöse von 5,94 Mrd. € (10 %). Für das Jahr 2021 erwartet die BNetzA eine vergleichbare Vertei- lung. Die steigenden Investitionen beim Breitbandausbau haben dazu geführt, dass sich die Breitbandversorgung in Deutschland verbessert hat. Allein in den Jahren 2019 und 2020 erhöhten sich die Investitionen in Sachanlagen um knapp 19% auf 10,8Mrd. €. Laut BNetzA bietet das deutsche TK-Netz ein gutes Versorgungsniveau. Die Anzahl der vertraglich gebuchten Breit- bandanschlüsse stieg bis zum Ende des ersten Halbjahres 2021 auf insgesamt rund 36,5Mio. Anschlüsse. Für über 62%der Haushalte warenMitte des Jahres 2021Gigabit-Geschwindigkeiten verfügbar; annähernd 90 % hatten sogar Zugang zu Anschlüssen mit 100 Mbit/s. Für etwa zwei Drittel der Haushalte stehen Kabelanschlüsse zur Verfügung, die durch technische Aufrüstung immer höhere Datenraten übertragen können. Allerdings basierte der Großteil der Breitbandanschlüsse mit einem Anteil von rund 70 % (25,4 Mio.) weiterhin auf unterschiedlichen DSL-Techniken (Bild 1). Davon entfielen ca. 13,8 Mio. Anschlüsse auf direkte Endkunden der Deutschen Telekom sowie etwa 11,6 Mio. Anschlüsse auf Wettbewerbsunternehmen, die die DSL-Zugänge zumeist auf Basis von spezifischen Vorleistungsprodukten der Deutschen Telekom oder alternativer Carrier gegenüber Endkunden vermarkteten. Mitte des Jahres waren 7,5 Mio. Endkunden mit FTTB/H-An- schlüssen versorgt bzw. unmittelbar mit solchen erreichbar. Ko- operationen in Milliardenhöhe deuten auf eine weitere Beschleu- nigung hin. BeimAusbau reiner Glasfasernetze bis in die Gebäude und Wohnungen besteht aber weiterhin Nachholbedarf. Mitte des Jahres 2021 wurden 105,2 Mio. SIM-Karten aktiv genutzt (M2M-Karten sind in diesen Angaben nicht ent- halten). Statistisch entfallen damit auf jeden Einwohner etwa 1,3 Karten. Im LTE-Netz waren 68,9 Mio. (+8 %) der aktiv ge- nutzten SIM-Karten Ende des ersten Halbjahres 2021 eingesetzt. Das mobile Datenvolumen steigt weiter steil an. Während zum Jahresende 2020 das Datenvolumen 3.972 Mio. Gbyte betrug, erwartet die BNetzA nach vorläufigen Berechnungen zum Ende des Jahres 2021 einen Anstieg auf etwa 5.163 Mio. GByte (Bild 2). Die Nutzung von SMS sank weiter von 7,9 Mrd. SMS zum Jahresende 2019 auf 7,0 Mrd. SMS im Jahr 2020. Nach den Erhebungen aus dem Mobilfunk-Monitoring der BNetzA liegt die Versorgung mit 4G Ende Oktober 2021 in der Fläche bei knapp 96 %. Im Zuge der Aktualisierung wurde auch erstmalig die 5G-Netzabdeckung dargestellt. Demnach wurden Ende Oktober 2021 bereits über 53 % der Fläche von mindestens einen Anbieter mit dem neuestenMobilfunkstandard 5G versorgt. Bild 1: Aktive Breitbandanschlüsse in Festnetzen (in Mio.): Mit einem Anteil von rund 70 % basiert ein Großteil der Breitbandanschlüssen weiterhin auf unterschiedlichen DSL-Techniken Bild 2: Während die Nutzung von SMS und Sprachtelefonie relativ konstant blieb, steigt das durchschnittlich genutzte Datenvolumen pro aktiver SIM-Karte und Monat stetig an (Bilder: BNetzA, Tätigkeitsbericht Telekommunikation)

RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2Mzk=