NET 1/2 2022
8 www.net-im-web.de 1-2/22 Intensivierung des multilokalen Glasfaserausbaus Nach der Ankündigung im April dieses Jahres, verstärkt in die über- regionale Errichtung eigener Glasfaserinfrastrukturen zu investieren, hat die EnBW-Tochter Plusnet aus Köln den eigenwirtschaftlichen Ausbau von Gewerbegebieten in großen Schritten vorangebracht. InzwischenwurdenKooperationsvereinbarungenmit acht Kommunen in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz getroffen, mit weiteren Kommunen steht eine Zusammenarbeit bevor. Im Rahmen dieser initialen Ausbaumaßnahmen realisiert das TK-Unternehmen rund 1.200 Glasfaseranschlüsse für Gewerbekunden (FTTB – Fiber to the Building). In knapp acht Monaten nach dem strategischen Startschuss ist in den ersten Kommunen, u.a. in Bergisch-Gladbach, bereits der Spat- enstich für die Errichtung von Glasfasernetzen für Gewerbekunden erfolgt. 2022 wird Plusnet ihre multilokalen Ausbauaktivitäten weiter intensivieren und auf die Bundesländer Bayern, Branden- burg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ausweiten. Zudem wird sich das Unternehmen im gesamten Bundesgebiet (außerhalb Baden-Württembergs) verstärkt an Ausschreibungen im Rahmen des gefördertenGlasfaserausbaus beteiligen. Bereits jetzt nimmt Plusnet an Ausschreibungen inmehreren KommunenNordrhein-Westfalens teil. www.plusnet.de Neue Glasfaserringe Die Tele Columbus AG hat zwei weitere Glasfaserringe in Betrieb ge- nommen, die wichtige Netzstandorte in insgesamt vier Bundesländern auf einer Strecke von ca. 1.400 km miteinander verbinden. Über die neuen Ringe erhalten rund 480.000 Haushalte, ein Großteil davon in Brandenburg, Sachsen und Thüringen, eine einfach zu skalierende Anbindung an das Internet-Backbone der Tele Columbus Gruppe. Mit der Inbetriebnahme verringert sich die Anzahl dezentraler Teilnetze, gleichzeitig steigt die Dienstgüte durch eine höhere Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Ausfallsicherheit. Der neue Thüringen-Ring erstreckt sich auf insgesamt 760 km und verläuft von Erfurt aus über Arnstadt, Jena, Stadtroda, Saalfeld, Bad Salzungen, Eisenach,Waltershausen und Gotha. Die Netzstandorte in Heiligenstadt über die Landesgrenze hin nach Sangerhausen und Eisleben werden über eine bereits bestehende Trasse ausgehend von Halle (Saale) mit dem neuen Glasfaserring verbunden. In Sachsen und Brandenburg verläuft der ebenfalls neue 610 km lange Glasfaserring über Weißwasser, Niesky, Löbau und Bautzen, Dresden, Großenhain und Riesa bis nach Finsterwalde, Lübben, Lüb- benau und Cottbus. Niesky und Finsterwalde sind zusätzlich durch eineTrasse über Hoyerswerda und Senftenberg miteinander verbunden. Darüber hinaus erweitert und modernisiert Tele Columbus mit einem zusätzlichen Backbone-Ring ihre Glasfaserinfrastruktur in Berlin, um auch zukünftig die exponenziell steigenden Datenmengen transportieren zu können. Dazu erwarb der Netzbetreiber kürzlich ein über 82 km langes unterirdisches Rohrsystems. Der Ring ist mit modernen Speedpipes bestückt, die ein Einblasen vonmehreren tausend Fasern ermöglichen. Der Verlauf ähnelt dem der Berliner Ringbahn und an über 650 Schächten sind Ein- und Austrittspunkte möglich. www.telecolumbus.com Glasfaserinitiative in Bayern Die Deutsche Glasfaser Holding GmbH will bis Ende 2025 etwa 550.000Haushalte in Bayernmit Glasfaser versorgen. Die Regierung des Freistaats wird im Zuge dessen den vorrangig eigenwirtschaftli- chen Ausbau und die Anwendung moderner Verlegeverfahren durch das Unternehmen unterstützen. Darauf haben sich Albert Füracker, der Bayerische Staatsminister der Finanzen und für Heimat, und ThorstenDirks, CEODeutsche Glasfaser, in einer Absichtserklärung (Letter of Intent – LOI) geeinigt. Die Deutsche Glasfaser hat bereits vergleichbare Vereinbarungen mit dem Saarland, Sachsen-Anhalt und Hessen geschlossen. Das Unternehmen plant, die Zahl der mit Glasfaser (FTTH) versorgten Haushalte in Deutschland in den kommenden Jahren auf 6 Mio. zu steigern. 4 Mio. sollen bereits bis Ende 2025 erreicht werden. Dafür investiert das Unternehmen aus Borken in Nordrhein-Westfalen insgesamt etwa 7 Mrd. €. Der Freistaat Bayern bekennt sich im Rahmen des LOI für den geplanten Ausbau zur Anwendung moderner Verlegeverfahren. Zudem stellt der Freistaat ab sofort eine digitale Visualisierung von geförderter Breitbandinfrastruktur in ganz Bayern anhand eines WMS (WebMapService) zur Verfügung, der Synergien und Einsparpotenziale schafft und Doppelförderung vermeidet. www.deutsche-glasfaser.de Trends & Fakten Kooperation für den 5G-Ausbau 1&1 Versatel und der Bundesverband Glasfaseranschluss (Buglas) haben eine Kooperation für den 5G-Ausbau in Deutschland verein- bart. Hauptbestandteil ist ein Rahmenvertrag für die Anbindung von 5G-Mobilfunkmasten mit Glasfaserleitungen der vor Ort ansässigen Netzbetreiber. Den Rahmenvertrag mit 1&1 Versatel können die mehr als 70 Buglas-Netzbetreiber ab sofort bei der Buglas-Geschäfts- stelle anfragen. Unternehmen, die nicht im Buglas organisiert sind, können den Rahmenvertrag nach Rücksprache erhalten. Buglas-Geschäftsführer bestätig, dass nach Abschluss des ersten Rahmenvertrags mit 1&1 Versatel für die Anbindung von 5G-Masten der Verband weiteren Rahmenverträgen arbeitet, um dem Markt eine Art „Open Access Toolbox“ zur Verfügung zu stellen. www.1und1.net www.buglas.de
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