NET 1-2/2023
19 www.net-im-web.de Und diesen Vorteil könnte man nutzen“, so Konschak abschließend. Ohne Kompromisse geht nichts Die Frequenzpolitik hat sich Lutz Heuschkel von der Bundesnetzagentur (BNetzA) vorge- nommen. Los geht es mit demUHF-Teil-Fre- quenzbereich von 410-430MHz, zugewiesen für Betriebs- und Bündelfunk. „Dort gibt es auch die Tetra- und Tetrapol-Netze. Tetra ist mit 25 kHz Bandbreite zugeteilt undTetrapol mit 12,5, wie auch z.B. DMR-Tier-3-Netze“, so Heuschkel. ImBereich 450-470MHz sind Betriebsfunk, Fernwirk- und Datenfunk zu Hause, aber auch zusätzlicher drahtloser Netz- zugang, teils auchmilitärische Anwendungen. Spannend der Bereich 470-694 MHz: „Dort haben wir zurzeit die Rundfunk- DVB-T2-Aussendung – und als Sekundärnut- zer die PMSE-Netze (ProgrammeMaking and Special Events)“, erklärt der BNetzA-Experte. „Das sind eben Anwendungen wie drahtlose Mikrofone, drahtlose Kameras, Reportagefunk und solche Dinge.“ Doch dann geht’s um die Zu- kunft: „Hier gibt es jetzt eine Planung für die Welt-Radio-Konferenz 2023, dort eben auch eine Mobilfunknutzung, eventuell mit Koexistenz zu ermöglichen.“ So habe sich die BNetzA „natürlich auch positioniert und ist auch in internationale Vereinbarungen zur Rundfunkplanung eingebunden“. Doch die Rundfunklizenzen und auch die PMSE-All- gemeinzuteilung sind bis 2030 garantiert. Und dann das Versprechen: „Also – Rund- funk und PMSE werden auch weiterhin in diesem Frequenzbereich einen Platz haben, weil es kein sonstiges Spektrum momentan gibt, wo die Funkmikrofone oder auch Rund- funknutzung einfach Platz finden.“ Allerdings heißt es auch, Rück- sicht zu nehmen auf die Situation in den Nachbarstaaten. So werde es nötig, nach der WRC-Entscheidung mit den Rundfunk- nutzern, mit den Nutzern im Kulturbereich für die drahtlosen Mikrofone, aber auch mit allen anderen Frequenznutzern weitere Nutzungsszenarien zu erarbeiten. Dass auch die Bundeswehr einen Bedarf von 100 MHz gemeldet hat, findet keine Erwähnung … BDBOS will jetzt Breitband Es hat etwas gedauert, bis die BDBOS in die Breitbandoffensive startet. So geht es mit Thomas Scholle, CTO und zuständig für Strategie, Steuerung und Breitband bei der BDBOS, in den zweiten Tag. Scholle geht zunächst auf die BDBOS selbst ein und ihre beiden großen Standbeine, nämlich den Digitalfunk mit über 1,1 Mio. Teilnehmern und den Net- zen des Bundes, die mittlerweile mehr als 300.000 Beschäftigte in den verschiedensten Verwaltungen des Bundes unterstützen; eine Ausdehnung auf die Länderbetriebe über den IVÖV (Informationsverbund der öffentlichen Verwaltung) ist geplant. Zu den Techniken für die Zukunft zählt er künstliche Intelligenz (KI) undMaschine Learning (ML), Quanten- Bewegung in der Frequenzfrage 1-2/23 Ein großer Bedarfsträger für Breitbandanwendungen ist unter anderem die Feuerwehr, die sich mit einem Einsatzleitwagen (ELW) auf der Messe den Besuchern präsentierte Das „fahrzeugintegrierte Videokamerasystem“ von Motorola ist die Hardware, die nun Breitbandfrequenzen braucht. Zusammen mit Bodycams können sich die Einsatzkräfte dann etwas sicherer fühlen
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