NET 1-2/2023
34 www.net-im-web.de 1-2/23 Physische Sicherheit von IT-Infrastrukturen insbesondere an Standorten, die nur un- regelmäßig mit Personal besetzt sind? „Eine praktikable und kosteneffiziente Lösung sind Monitoring-Systeme, mit denen sich der Zutritt und die Raumumgebung über- wachen lässt“, sagt Michael Neroth. Der Clou: Sensoren erfassen die relevanten Para- meter wieTemperatur und Luftfeuchtigkeit. Anhand festgelegter Schwellwerte lösen Monitoring-Systeme Voralarmierungen aus, wodurch Störungen frühzeitig erkannt und potenzielle Systemausfälle verhindert werden. „Übersteigt etwa die Temperatur im Raum den definierten Wert, können Maßnahmenwie Kühlung oder personenbe- zogene Alarmierungen automatisch aktiviert werden“, erläutert der Produktmanager. Mit dem hauseigenen Monitoring-System EMI-One von Apra lässt sich auch eine Zu- gangskontrolle realisieren, da elektronische Grifflösungen angebunden werden können. Einige Beispiele Wie Monitoring-Systeme wie EMI-One in der Praxis funktionieren und welchen Beitrag sie zum Schutz der IT leisten, zeigt unter anderem das Beispiel des Klinikums Stuttgart. Das größte Krankenhaus in Ba- den-Württemberg gehört zu den Kritis-Un- ternehmen undmuss deshalb in der IT- und Telekommunikationsinfrastruktur besonders hohe Standards erfüllen. Schließlich ist es essenziell, dass das Personal jederzeit Zugriff auf Patientendokumente hat. So ist eine An- und Abmeldung von Patientenmöglich und Laborwerte können digital abgerufen werden. Im Rahmen des Projekts „Clean“, das eine übersichtlich geordnete Struktur der IT- undTK-Infrastruktur zumZiel hat, lässt das Klinikum bis zu 150 Netz- und IT-Schränke durch EMI-One überwachen. „Bei diesem Projekt überwacht und doku- mentiert unsere Monitoring-Lösung genau, wer wann Zugriff hatte, und erfasst diese Informationen in einer Logdatei. Aber auch Temperatur und Feuchtigkeit werden präzise gemessen“, erklärt Michael Neroth. Ein weiterer Anwendungsfall ist die Bor- bet GmbH Thüringen, ein Hersteller von Leichtmetallrädern. In der Fertigung des Unternehmens läuft die Produktions- steuerung über ein Micro Data Center, das auf dem Schranksystem TiRAX von Apra basiert. „EMI-One wurde in dieses Schranksystem integriert und registriert und verarbeitet Parameter wie Klima, Rauch und Türkontakt. Angeschlossen ist zudem das EMI-Lock-System mit Mifare-RFID-Le- ser, um den Zugriff exakt zu kontrollieren und möglichen Sabotageakten direkt einen Riegel vorzuschieben“, berichtet Michael Neroth. Zu den Dienstleistungen von Stadtwerken zählt unter anderem Fiber to the Home (FTTH), also die Verlegung von Glasfaserkabeln bis in die Wohnung. Um die Netztechnik in den Kellern von Mehrfamilienhäusern vor Vandalismus und Sabotage zu schützen – denn das könnte dieTelekommunikation im gesamtenHaus lahmlegen –, werden in einem aktuellen Projekt alle rund 1.500 Lokalisationen eines lokalen Internet Providers mit EMI-One nachgerüstet. Jede EMI-One-Einheit ist in einen digitalen Stadtplan eingebunden. Sobald jemand einen Schrank öffnet, wird der Vorgang auf der Karte angezeigt und direkt signalisiert, ob es sich um einen regulären oder nicht geplanten Zugriff handelt. Fazit Es muss nicht immer die medienwirksame Cyberattacke sein – manchmal reicht schon ein unzufriedenerMitarbeiter oder ein Rohr- bruch, damit IT-Systeme ernsthaft inGefahr geraten. Dann kann der entstandene Schaden aber durchaus groß sein: Die Produktion kommt zum Erliegen, die medizinische Versorgung kann nicht mehr gewährleistet werden oder Internet und Festnetz sind plötzlich nicht mehr verfügbar. Mit Blick auf den physischen Schutz der IT-Infra- struktur gilt deshalb: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wer Risiken frühzeitig erkennt, kann rechtzeitig reagieren und Schlimmeres verhindern. Monitoring-Lösungen auf Sen- sorbasis überwachen relevante Parameter und regeln als „digitaleTürsteher“ den Zugang zu sensiblen IT-Bereichen. Unternehmen und andere Einrichtungen können so sicherstel- len, dass sie betriebsfähig bleiben und teure Störungen oder Verzögerungen vermeiden. www.apranet.de Das EMI-Lock-System mit Mifare-RFID-Leser kann den Zugriff exakt kontrollieren und möglichen Sabotageakten direkt einen Riegel vorschieben, im Bild die elektronische Griff- lösung von EMI Lock (Bilder: apra-norm Elektromechanik)
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