NET 1-2/2023

8 www.net-im-web.de Trends & Fakten 1-2/23 Quantensichere Verschlüsselung demonstriert Im Zeitalter von Quantencomputern ist es notwendig, zukunfts- sichere kryptografische Verfahren zu entwickeln. Quantum Key Distribution (QKD, die quantenbasierteVerteilung von kryptograf- ischen Schlüsseln) ist einVerfahren, das physikalische Eigenschaften der Quantenmechanik nutzt, um zwei oder mehreren Teilneh- mern einen gemeinsamen und physikalisch sicheren Schlüssel für die Kommunikation zur Verfügung zu stellen. Im Projekt MuQuaNet (Munich QuantumNetwork) arbeitet die Universität der Bundeswehr München u.a. gemeinsammit Rohde & Schwarz Cybersecurity daran, ein quantensicheres Kommunikationsnetz für Forschung und Evaluierung zu entwickeln, aufzubauen, zu betreiben und weiteren Forschungseinrichtungen und Behörden zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen des Projektes wurde nun ein wichtiger Meilenstein Richtung hochsichere quantenresistente Netze erreicht: Das von R&S Cybersecurity neu entwickelte Schlüssel- managementsystem zur Einbindung von QKD-Schlüsseln in die R&S SITLine-Netzverschlüsseler wurde erfolgreich getestet. Die Netzverschlüsseler der Produktfamilie R&S SITLine schützen hoheitliche und privatwirtschaftliche Kunden vor Spionage und Manipulation von Daten, die per Ethernet über Festnetz, Richt- funk oder Satellit übertragen werden. Sie erfüllen die vielfältigen Anforderungen von staatlichen Institutionen, Unternehmen und kritischen Infrastrukturen und sind vom BSI zugelassen. www.rohde-schwarz.com/cybersecurity Zuverlässige Fernsteuerung von Drohnen Autonome Drohnen, die über Mobilfunk kommunizieren, haben häufig keine stabile Verbindung. Fehlende Netzabdeckung ist eine Erklärung für die Ausfälle. Experten vermuten außerdem, dass Drohnen in großer Höhe Zugriff auf zu viele Mobilfunkmasten gleichzeitig haben und immer wieder zwischen den Funkzellen wechseln, was zumVerbindungsabbruch führen kann. Forscher des Fraunhofer HHI stellten hingegen fest, dass die Kommunikations- protokolle, mit denen Drohnen arbeiten und die den Datenfluss zwischen der Drohne und der Steuerung regeln, Probleme bereiten. Sind sie nicht robust genug für schwankende Datenraten, kommen manche Datenpakete langsamer an, einige gehen ganz verloren. Im Kooperationsprojekt SUCOM haben sie in Zusammenarbeit mit dem hessischen Drohnenhersteller Wingcopter GmbH, der Emqopter GmbH und der Cis GmbH neue Kommunikations- protokolle entwickelt, die gegenüber ruckelnden Datenströmen unempfindlich sind. Die Verbindung zur Drohne steht, selbst wenn die Datenrate schwankt. Sicherheitskritische Informationen lassen sich unterbrechungsfrei übertragen. Zum Vergleich wurde eine Drohne mit einem kommerziell verfügbaren LTE-System und dem SUCOM-Mobilfunkmodul mit den neuen Kommu- nikationsprotokollen ausgestattet. Während die Verbindung über das herkömmliche Modul immer wieder abbrach, arbeitete das SUCOM-Modul stabil. Mit dem neuen Mobilfunksystem lassen sich Drohnen selbst über lange Distanzen und über schwierigemTerrain steuern, beispielsweise könnten auch in Deutschland abgelegene Orte besser versorgt werden. www.hhi.fraunhofer.de TK-Partner von ruhrfibre steht fest Der Glasfaser-Projektentwickler Metrofibre startet mit Vodafone als Telekommunikationspartner für das Pionierprojekt ruhrfibre in den Glasfaserausbau der Ruhrmetropole Essen. Vodafone wird dann in der Ruhrmetropole Glasfaserprodukte über das ruhrfibre-Netz anbieten. Rund 150.000 Haushalte sowie Un- ternehmen, Krankenhäuser und öffentliche Einrichtungen in 17 Ausbaugebieten in Essen sollen in den nächsten Jahren mit hochleistungsfähigem schnellem Internet versorgt werden. Die Glasfaser-Anschlussquote in der Stadt soll dann von aktuell bescheidenen 5 % auf mehr als 50 % steigen. Basis ist eine Punkt-zu-Punkt-Architektur (P2P), bei der in jeden Haushalt ein eigenes Glasfaserpaar gelegt wird, das ausschließlich von diesem genutzt wird. Durch eine effiziente Netzplanung kommt ebenfalls Schwung in den Ausbau des Mobilfunkstandards 5G und darauf aufbauende Smart-City-Applikationen. www.metrofibre.de Europaweites 6G-Testbed Keysight Technologies gründet gemeinsam mit sechzehn Or- ganisationen die 6G-SANDBOX, ein europaweites Testbed für 6G-Experimente und die Validierung von 5G-Advanced- und 6G-Funktionen. Das von Horizon Europe finanzierte Projekt ist eines von 35 neuen Projekten, die vom SNS JU (Smart Networks and Services Joint Undertaking) ins Leben gerufen wurden. Dieses wurde 2021 von der Europäischen Kommission gegründet, um die Entwicklung intelligenter Kommunikations- komponenten, -systeme und -netze zu unterstützen, die für den Aufbau einer erstklassigen europäischen Lieferkette für fortschrittliche 5G- und 6G-Techniken als unerlässlich gelten. Das Projekt zielt darauf ab, EU-weite Experimentierplattformen zu entwickeln, um vielversprechende technische Voraussetzungen für 6G zu testen, darunter Zero-Touch-Management, flexible Multi-Tenancy-Architektur, Netzintelligenz, Sicherheit, digitale Zwillinge, künstliche Intelligenz (KI) und rekonfigurierbare intelligente Oberflächen. www.keysight.com

RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2Mzk=