NET 1-2 2024

11 www.net-im-web.de 1-2/24 GIS meets Messenger Denkbare Lösungen: Ein GIS dient im Asset Management auch dazu, den aktuellen Status der eigenen Betriebs- mittel und Objekte immer im Blick zu behalten, deren Leistungsfähigkeit zu monitoren sowie ihren Lebenszyklus zu verlängern. GIS-basierte digitale Zwil- linge und Analyse-Dashboards helfen z. B. dabei, Anomalien zu identifizieren und zu beheben, bestimmte Ereignisse vorherzusagen oder Szenarien zu mo- dellieren, um zu wissen, wie in welchem Fall zu reagieren ist. Zur Resilienz gehört ebenso die digitale Souveränität: Sollten Kerninfrastrukturen wie beispielsweise das Workforce-Managementsystem oder andere zentrale Tools ausfallen, ist es hilfreich, eine Notfallkommunikation imTeam – auch über mehrere Standorte oder mobile Arbeitskräfte hinweg – auf- rechtzuerhalten. Dann lassen sich auch entsprechende Einsätze der Frontline-Ar- beiter weiterhin problemlos koordinieren. Agilität und Schnelligkeit Nicht nur Notfälle bedürfen einer ho- hen Reaktionsgeschwindigkeit. Schafft beispielsweise ein Großunternehmen in der Region eine E-Auto-Flotte an und installiert einen firmeneigenen Ladepark, wird der Stromverbrauch im jeweiligen Gebiet vermutlich rasant steigen. Hier ist es Aufgabe des Versorgers abzusehen, wie sich dies auf das Netz auswirkt und die Leistung entsprechend zu skalieren. Da- bei helfen auch Sensoren im Netz, deren Datenströme sich nahezu in Echtzeit in das GIS einbinden und visualisieren lassen und so als Entscheidungsgrundlage für die Steuerung herangezogen werden können. Denkbare Lösungen: Für Ver- sorger bedeutet dieses ständige Justieren einen erhöhten Kommunikationsbedarf. Der dedizierte Informationsaustausch mit unterschiedlichen Stakeholdern kann nicht mehr via E-Mail-Verteiler stattfin- den, um etwa bei der Vor-Ort-Begehung oder imGespräch mit demBürgermeister notwendige Informationen abzurufen. Auch intern muss die Kommunikation einfacher und schneller werden. Hier spielt ein DSGVO-konformer Instant-Mes- saging-Dienst seine Vorzüge aus, insbeson- dere dann, wenn er interoperabel ist und autarkeOrganisationen serverübergreifend miteinander verknüpfen kann. IT-Sicherheit Das Thema Sicherheit steht bei Energie- versorgern hoch im Kurs: IT-Adminis- tratoren fürchtenHacker-Angriffe, deren Ausmaße bis hin zum Blackout reichen können. Daher sind die Versorger gefragt, ihre Systeme entsprechend zu schützen und damit die hohen Compliance-An- forderungen zu erfüllen. Nutzten EVU früher aufgrund ihrer hochspeziellen An- sprüche häufig Individualsoftware, die meist on Premises gehostet wurde, fällt es ihnen heute immer schwerer, diese individuellen und komplexen Architek- turen gegen die wachsende Vielfalt an Cybergefahren zu sichern. In diesem Zusammenhang migrieren viele Versor- gungsunternehmen ihre einzelnen Pro- zesse und Anwendungen in die Cloud, um von den hohen Sicherheitsstandards der Cloud-Anbieter zu profitieren. Denkbare Lösungen: Generell ist es ratsam, sich einerseits auf Systeme und Anbieter zu fokussieren, die nicht nur funktionell möglichst viele Anforderungen abdecken, sondern auch die Sicherheit der Appli- kationen wie dem GIS entsprechend ge- währleisten. Das gilt einmal mehr für die Sicherheit der internen Kommunikation, denn hier geht es mitunter um personen- bezogene Daten der Mitarbeiter sowie um Gefahren durch Sicherheitslücken und nicht autorisierte mobile Endgeräte, die bei denMonteuren zumEinsatz kommen. Dass diese dabei auf WhatsApp und Co. zurückgreifen könnten, ist ein gefährlicher Irrtum, der schwerwiegende Folgen für das Unternehmen haben kann. Eine mobile Kommunikationslösung sollte daher eine rechtssichere Alternative zu WhatsApp und anderen Messengern darstellen und dennoch eine wirkungsvolleUnterstützung in den Kernaufgaben sein. Fazit Vom kleinen Stadtwerk bis zum großen Verteil- und Übertragungsnetzbetreiber – alle müssen ihre IT-Infrastruktur auf den Prüfstand stellen und neben technischen Kriterien auch Faktoren wie Sicherheit, Flexibilität und die interne Kommuni- kation betrachten. Die gute Nachricht: Es gibt bereits zahlreiche Lösungen, die auf die Bedürfnisse von EVU zugeschnit- ten sind. Allerdings decken sie meist nur einen Bereich ab. Mit offenen, standar- disierten Systemen und kooperierenden Anbietern ist es möglich, sich ein eigenes Best-of-Breed-IT-Ökosystem inklusive „Kommunikationskanal“ aufzubauen. Dieses bietet professionelle Sicherheit, schafft Unabhängigkeit und gestattet es, einzelne Tools auszuweiten, zu ersetzen oder gänzlich abzuschaffen. Schnell, agil und sicher – für echte Zukunftsfähigkeit in der Energiebranche. www.teamwire.eu www.esri.de Matthias Bolkart Ein GIS dient im Asset Management dazu, den Sta- tus der eigenen Betriebsmittel und Objekte immer im Blick zu behalten, deren Leistungsfähigkeit zu monitoren sowie ihren Lebenszyklus zu verlängern

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