NET 1-2 2024
15 www.net-im-web.de 1-2/24 Von der PMRExpo zur WRC-23 Dabei habe sich der Digitalfunk bewährt, sei unverzichtbar allein wegen der höchs- ten Flächenabdeckung, Verfügbarkeit, sei gehärtet gegen Stromausfälle und sei ein exklusives Netz für die Einsatzkräfte. „Kein Mobilfunknetz hält einem Stromausfall von 72 Stunden stand, und kein Mobil- funk erschließt auch den letzten Winkel des Landes“, ist Reul sicher. Und weiter: „Wir brauchen eine Flächendeckung von über 99 %, denn keiner weiß, wo und wann was passiert.“ Reul ergänzt: „Die Zukunft ist das Breitbandnetz mit gleicher Flächen- abdeckung, mit gleicher Sicherheit wie heute schon der BOS-Digitalfunk.“ Er hat auch eine Antwort auf die Meinung, Breitbandnetze funktionierten doch jetzt auch schon ganz gut: „Wir können uns nicht darauf verlassen, dass das immer und überall klappt.“ Berlinmüsse die nötigen Fi- nanzmittel für die Fortentwicklung unseres Digitalfunks BOS zu einem Breitbandnetz zur Verfügung stellen. Weitere Punkte in Reuls Rede sind Leitstellen, Cybersicherheit, Sprach- übersetzung bei Notrufen in Echtzeit. Da würden im Forschungsprojekt der Deut- schenHochschule der Polizei Dortmunder, Osnabrücker undWürzburger Polizei sowie der Dienstleister IBM zusammenarbeiten. Auch das Projekt VIDaL zur Vernetzung von Informationen zur Landeslage wird wieder kurz erwähnt. Breitband rettet Leben 24 Stunden später eröffnet Andreas Ge- genfurtner, Präsident der Bundesanstalt für den Digitalfunk BOS, den 2. Konferenztag mit demCredo: „BOS-Breitbandkommu- nikation rettet Leben“. Und dazu sei vor allem eine eigenbeherrschte Infrastruktur nötig, denn öffentliche Netze seien eben kommerziell ausgerichtet. „Wenn man ein eigenbeherrschtes Netz haben will, braucht man auch Fre- quenzen. Wenn Sie aber keine Frequenzen haben, können Sie auch nicht kommuni- zieren“, klärt Gegenfurtner auf. Dann der Blick nachDubai zur laufendenWorld Radio Conference. „Im Moment ist es eine große Herausforderung, eine Öffnung so hinzu- kriegen, dass der Mobilfunk mit Platz hat, und dann hätten auch wir Platz für das, was wir an Frequenzen angemeldet haben“, so der BDBOS-Boss. Nun ist der Bereich von 470 bis 694 MHz europaweit in heftiger Benutzung durch das terrestrische Fernsehen DVB-T bzw. T2 und die damit verbandelten Funkmikrofone sowie einige andere Dienste. Das alles ist festgeklopft bis Ende 2030. Was wohl nicht heißt, dass es da vorher nicht doch kleine Änderungen geben könnte… Gegenfurtner zeigt sich zuver- sichtlich: „Ich bin mir sehr sicher, dass es zu einer Öffnung in Richtung Mobilfunk kommen wird. Weil alle großen Mobil- funkkonzerne ein Eigeninteresse daran haben, auch Zugang zu diesen Frequenzen Herbert Reul, Innenminister des Landes NRW, in seinem Eröffnungsvortrag: „Wir brauchen für die Zukunft ein sicheres und hochverfügbares Datennetz, gewissermaßen das ‚5G für die Blaulichtwelt‘“ (Foto:RainerBücken) Bernhard Klinger, Vorstandsvorsitzender des PMeV, zur Begrüßung: „Alle Anforderungen der BOS an eine sichere und hoch- verfügbare Kommunikation lassen sich nur durch ein eigenes dediziertes Breitbandnetz garantieren.“ (Foto: Rainer Bücken)
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