NET 1-2 2024

Von der PMRExpo zur WRC-23 die Position des Digitalverbandes Bitkom, der für „eine zusätzliche primäre Zuweisung von 470–694MHz für den mobilen Funk- dienst“ plädiert. Aber weder Broadcaster noch Medienverantwortliche wollen das. „Es ist gut und wichtig, dass der Frequenz- bereich zwischen 470 und 694 MHz für terrestrisches Fernsehen, DVB-T2, und Kultur nun bis auf Weiteres gesichert ist“, begrüßt die rheinland-pfälzische Medien- staatssekretärin und Koordinatorin der Rundfunkkommission, Heike Raab, die WRC-Beschlüsse zum TV-UHF-Band. So sei sichergestellt, dass DVB-T2 auch künftig ein wichtiger Baustein für die Fernsehversorgung bleiben könne, um die Menschen direkt, kostengünstig und verlässlich zu erreichen. Zudem habe der Rundfunk nun ausreichende Planungs- sicherheit, um die Entwicklung von 5G- Broadcast weiter voranzutreiben. Und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin MaluDreyer fordert: „Lassen Sie uns ARD, ZDF undDeutschlandradio breiter denken als Fernsehen, Radio und Mediatheken“. Doch der von der Rundfunkkommission der Länder eingesetzte Zukunftsrat hat in seiner letztenTagung nichts zu denWRC- Beschlüssen beschlossen. Auch nicht dazu, ob Broadcaster selbst Mobilfunkbetreiber werden und ihre Rolle als Sendenetzbe- treiber aufgeben könnten. „Das ist nicht angedacht, und das Begehren ist noch nicht an uns herangetragen worden“, so Heike Raab zur NET. Branche hat Bedenken „Die Konferenz hat es ermöglicht, dass weitere Sekundärnutzer – neben PMSE – ins Band kommen. Ob und in welcher Weise das passiert, klären nun die einzelnen Länder. Neue Sekundärnutzer dürfen den Rundfunk als Primärnutzer, ebenso wie wir, nicht stören“, erklärt Matthias Fehr, Vice-Chairperson Association of Profes- sional Wireless Production Technologies (APWPT). Nun ist aber leider die Neu- ordnung in Region 1 nicht einheitlich ver- ordnet. Während nahezu alle europäischen Staaten eine sekundäre Mobilfunknutzung akzeptieren, gehen arabische und afrikani- sche Staaten weiter, wollen eine ko-primäre Mobilfunknutzung im Bereich 614 – 694 MHz. Und so etwas streben nun hiesige Mobilfunkbetreiber ebenfalls an. Mobilfunk in Startlöchern Die MNOs sind mit dem WRC-23-Ab- schluss nicht unzufrieden. „Innerhalb Euro- pas können und sollten die Mitgliedstaaten über die zusätzliche Mobilfunknutzung dieses Spektrums ab 2030 nachdenken. Wenn es dann auf der Weltfunkkonferenz 2031 eine Überprüfung der Nutzung gibt, kann derMobilfunk eine primäreWidmung erhalten“, so Valentina Daiber, Vorständin für Recht und Corporate Affairs bei O2 Telefónica, zur NET. Eine Sprecherin der Deutschen Telekom ist überzeugt, „dass die sekundäre Mobilfunkzuweisung im UHF-Band ein kleiner Schritt in die richtige Richtung“ sei. Jetzt müsse auf europäischer Ebene diskutiert werden, wie man das Band ab 2030 für denMobilfunk nutzbar machen könne. Und ein Sprecher von Vodafone zur NET: „Weitere Frequenzen für Mobilfunk sind wichtig, um dem wachsenden Daten- verkehr gerecht zu werden. Die Kapazität, die das niedrige Frequenzband bietet, ist äußerst wichtig für die Erweiterung unserer Netzkapazität. Eine sekundäre Zuweisung für den Mobilfunk bietet Möglichkeiten zur Nutzung des Bandes, schränkt aber die Möglichkeiten der Mobilfunknetzbetreiber Lassen Sie uns über die Möglichkeiten sprechen!

RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2Mzk=