NET 1-2 2024

22 www.net-im-web.de 1-2/24 Bernhard Reimann Die SMS (Short Messaging Service) ist seit 1992 fester Bestandteil der Telekommunikation. Allerdings hat ihre Bedeutung nach Erreichen des Höhepunkts mit 59 Milliarden SMS im Jahr 2012 in Deutschland stetig nachgelassen – auch wenn es von 2020 auf 2021 einen leichten Anstieg (von 7 auf 7,8 Milliarden) gab. Bernhard Reimann ist Objektleiter bei der NET SOS für SMS Short Messaging Service steht unter Druck Mo b i l f u n k Zwei der Funktionen, für die SMS nach wie vor un- erlässlich scheinen, sind die Zwei-Faktor-Authentifizierung, zumBeispiel für Google, und der Versand von TANs für das Online-Banking. Da aber immer mehr Banken den Anwendern die Nutzung von eigenen Apps, über die dann auch TANs versendet werden, zwingend vorschreiben, dürfte die Relevanz von SMS für diesen Zweck weiter nachlassen. Wird also die SMS als Kommunikationsmittel bald gänzlich verschwinden? Dr. Christian Stredicke, CEO von Vodia Networks, hofft, dass das nicht passieren wird. Und er führt hierfür gute Gründe an. ObwohlTelefongesellschaftenmitt- lerweile weitgehend auf zusätzliche Gebühren für den Versand von SMS verzichten, nutzen immer mehr Menschen vor allemMessenger- dienste wie WhatsApp für Textnachrichten sowie den Austausch von Bildern, Fotos so- wie Videos und selbst für Telefongespräche. Marktführer WhatsApp hat nach eigenen Angaben derzeit über 2 Milliarden Nutzer weltweit, in Deutschland nutzten 2022 sogar 68 Prozent aller AnwenderWhatsApp täglich. InChina, woWhatsApp geblockt ist, benutzen 75,7 % der Bevölkerung mindestens einmal monatlich WeChat. Alles aus einer Hand Dabei gehen die Funktionen der Messenger- dienste weit über die reine Textnachricht wie bei der SMS hinaus. Dank der großen Anzahl an Nutzern macht es für die Betreiber Sinn, weitere Dienste anzubieten. So kann man beispielsweise bei WeChat Geld überweisen und bei WhatsApp an Diskussionsforen teil- nehmen. Und zum Telefonieren eignen sich die Chat-Apps auch. Obwohl Mobilfunkbe- treiber kaumnoch imMinutentakt abrechnen und stattdessen in der Regel eine Flatrate fürs Telefonieren anbieten, sind Gespräche bei den Chat-Anbietern dank großzügiger Marktführer WhatsApp hat nach eigenen Angaben derzeit über 2 Milliarden Nutzer weltweit, in Deutschland nutzten 2022 sogar 68 Prozent aller Anwender WhatsApp täglich. Ernste Konkurrenz für die SMS (Foto: Vodia)

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