NET 1-2 2024

40 www.net-im-web.de 1-2/24 25. TK-Marktanalyse Deutschland 2023 Vergleich zum Privatkundenbereich deut- lich kleiner und schrumpft zudem im Jahr 2023 um 300 Mio. Euro auf 21,3 Mrd. Euro Umsatz (-1,4%). Im schrumpfen- den Geschäftskundenmarkt schafft es die Telekom jedoch, ihren Umsatz stabil bei 12,9Mrd. Euro zu halten und damit ihren Geschäftskundenmarktanteil von 59,7% auf 60,6% zu steigern. Der Marktanteil der Wettbewerber nimmt auf 8,4 Mrd. Euro ab und liegt mittlerweile bei unter 40%. Die Investitionen in TK-Sachanlagen (das heißt insbesondere ohne Goodwill und ohne Investitionen in Funklizenzen) nimmt 2023 erneut zu. DieWettbewerbs- unternehmen steigern ihre Sachinvesti- tionen um 300 Mio. auf 8,7 Mrd. Euro und die Telekom um 200 Mio. auf 4,9 Mrd. Euro. Offensichtlich schaffen es die TK-Unternehmen auch im Jahr 2023, Investoren für den Ausbau der FTTB/H- Anschlussnetze (Fiber-To-The-Building/ Home) und der Mobilfunknetze zu gewin- nen. Diese Gesamt-Sachinvestitionen von 13,6Mrd. Euro entsprechen einer umsatz- bezogenen Investitionsquote von 22,6% und liegen deutlich über den Werten für andere Branchen. Breitbandanschlüsse Festnetz Die Nachfrage nach Festnetz-Breitbandan- schlüssen (ohne reine Telefon- bzw. Broad- cast-TV-Anschlüsse, ohne Anschlusstypen wie 5G-/LTE-Festnetz, BroadbandWireless Access [BWA], Festverbindungen, Powerline oder Satellit) nimmt im Jahr 2023 um 200 Tsd. Anschlüsse auf 37,0 Mio. zu (Bild 2). Dieses Wachstum wird ausschließlich durch echte Glasfaseranschlüsse FTTB/H getragen, deren Nachfrage um 800Tsd. auf 4,2Mio. zunimmt (+23,5%). Da zahlreiche Kunden von weniger leistungsfähigenTech- nologien auf FTTB/H wechseln, nimmt die Nachfrage in den kupferkabelbasierten AnschlusstechnologienHFC (Hybrid Fiber Coax) und DSL (Digital Subscriber Line) entsprechend ab. Auf den am leistungs- schwächsten, nicht gigabit-fähigen, aber flächendeckend verbreiteten Kupferdoppel- aderleitungen nimmt die Nachfrage nach DSL-Anschlüssen um 400 Tsd. auf 24,3 Mio. ab (-1,6%). Auf den gigabitfähigen Koaxialkabelleitungen nimmt dieNachfrage nach HFC-Anschlüssen um 200 Tsd. auf 8,5 Mio. ab (-2,3%). Die Telekom stellt 40,3%, Voda- fone 28,5% und 1&1 11,1% aller Breit- bandanschlüsse. Die restlichen 20,1% verteilen sich auf zahlreiche regionale und wenige kleinere bundesweit agierende An- bieter. Bei 23,0% der Anschlüsse werden Ende 2023 Bandbreiten von mehr als 250 Mbit/s imDownlink nachgefragt – 28,8% mehr als Ende 2022. Diese Bandbreiten können nicht mehr mit DSL-Anschlüssen bereitgestellt werden. In allen anderen Band- breitenklassenmit Downlink-Geschwindig- keiten von 250Mbit/s oder weniger nimmt die Nachfrage ab. Insgesamt wird für das Jahr 2024 eine weitere leichte Zunahme der Breitbandanschlüsse auf 37,2 bis 37,5 Mio. erwartet. Das über Breitbandanschlüsse generierte Datenvolumen ist erwartungs- gemäß erneut angestiegen, die Steigung ist wie in den Vorjahren linear. So wurden im Jahr 2023 142,1 Mrd. GB übertra- gen, 20,1 Mrd. GB mehr als im Jahr 2022 Bild 2: Die Nachfrage nach Festnetz-Breitbandanschlüssen nimmt im Jahr 2023 um 200.000 Anschlüsse auf 37,0 Mio. zu. Dieses Wachstum wird ausschließlich durch echte Glasfaseranschlüsse FTTB/H getragen Bild 3: Seit 2020 ist die Nachfrage nach DSL-Anschlüssen um 1,1 Mio. zurückgegangen, die Telekom konnte jedoch im gleichen Zeitraum ihre direkt vermarkteten Anschlüsse um 300 Tsd. auf 14,0 Mio. steigern

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