NET 10/2021

37 www.net-im-web.de 10/21 Brücke zum erfolgreichen Glasfaserausbau Einer der beiden Adapter wird nahe dem ONT platziert und per Ethernet-Kabel an ihn angeschlossen. Dann wird ein un- genutztes Koaxialkabel oder eine freieTele- fonleitung mit F-Buchse bzw. RJ45-Phone- Anschluss der Giga Bridge verbunden. Der Anschluss über eine Koaxialleitung ist die einfachste Variante, das Gerät anzuschlie- ßen. Hierzu muss einfach ein Kabel am Koaxialverteiler ab- und an der F-Buchse angeschraubt werden; ist das Kabel zu kurz, kommt eine mitgelieferte Verlängerung zum Einsatz. Beim Anschluss an eine Tele- fonleitung ist etwas mehr Arbeit nötig: In der Nähe des APL (Abschlusspunkt Leitungstechnik) befindet sich meist keine TAE-Dose, so dass hier eine Netzdose mit Schneidklemme genutzt werden muss, um die vorhandeneTelefonverkabelung mit der G.hn -Phone-Buchse der Giga Bridge zu verbinden. Das Kabel wird vom APL ent- fernt und mittels LSA-Verbindungstechnik (löt-, schraub- und abisolierfreie Technik) aufgesplittet und kontaktiert, so dass eine vollwertige Schnittstelle entsteht. Danach kann über ein klassisches Netz-Patchkabel die Verbindung zum Adapter hergestellt werden. Ist der erste Adapter der Giga Bridge installiert, wird der zweite Adap- ter einfach nahe dem angestammten Rou- ter-Standort eingesteckt, per Kabel an Telefon- bzw. Multimediabuchse sowie an den Router-WAN-Port angeschlossen – und die Verbindung zwischen ONT und Router steht. Für die Übertragung über Koaxial- oderTelefonleitung nutzen die Geräte G.hn Wave 2 mit bis zu 200 MHz. G.hn ist eine technische Norm, die von der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) ratifiziert und von zahlreichen Organisationen, u.a. vom Industrie- verband HomeGrid Forum, gefördert wird. Ihm gehören Branchengrößen wie AT&T, Verizon oder Liberty Global an. G.hn setzt sich inzwischen immer mehr durch und ersetzt z.B. im Bereich der Heimvernetzung den älteren Standard HomePlug AV. Punkt-zu-Punkt-Verbindung Einmal installiert, baut die Giga Bridge bewusst eine Punkt-zu-Punkt-Verbin- dung über freie Leitungen auf: Weil die Strecke im WAN anzusiedeln ist, sollten keine weiteren Teilnehmer bzw. Services die Übertragung beeinträchtigen. Durch die physische Isolation der Strecke werden eine hohe Performance garantiert und Übertragungsraten von 1Gbit/s ermöglich- licht. Hier liegt auch der Vorteil gegenüber der Datenübertragung über ein weiteres Medium, das im ganzen Haus verfügbar ist – die Stromleitung. Denn natürlich wäre es ebenso möglich, die Verbindung von ONT und Router mit einem PLC-Adapter (Power- line Communication) herzustellen, denn auch hier sind bei den erhältlichen Pro- dukten hohe Datenraten möglich. Doch weil elektrische Geräte, angefangen vom Kühlschrank über den Staubstauger bis hin zur Bohrmaschine, Störsignale auf die Leitung abgeben können, ist es für eine dauerhaft verfügbare Geschwindig- keit im Gigabitbereich sinnvoller, eine Leitung exklusiv für den Datentransport zu nutzen. Leicht imVorteil sind hier auch Koaxialleitungen: Durch ihre Isolation und die hohe HF-Leistung sind über sie tendenziell höhere Reichweiten möglich als über die Telefonleitung. Ist der erste Adapter der Giga Bridge installiert, wird der zweite Adapter einfach nahe dem Router-Standort einge- steckt, per Kabel an Telefon- bzw. Multimediabuchse sowie an den Router-WAN-Port angeschlossen (Bilder: Devolo) G.hn setzt sich zunehmend durch und ersetzt etwa in der Heimvernetzung den älteren Standard HomePlug AV

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