NET 10/2021
6 www.net-im-web.de TRENDS & FAK T EN 10/21 Entscheidungshilfe zur Blockchain-Technik Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat einen Leitfaden für den Einsatz der Blockchain-Technik veröffentlicht, der eine kon- krete Hilfestellung für die Frage bieten soll, für wen Blockchain tatsächliche Mehrwerte bieten kann. Anhand eines Fragenkatalogs können die Interessierten prüfen, ob die Blockchain-Technik Potenziale für sie bietet. Darüber hinaus enthält der Leitfaden Hinweise dazu, inwiefern eine Kombination von Blockchain mit anderen digitalen Techniken wie künstlicher Intelligenz oder dem Internet der Dinge (Internet of Things – IoT) sinnvoll sein kann. Interessierte können den Leitfaden in einem neuen Informations- portal der BNetzA abrufen. Es bietet außerdem einen Überblick zu Blockchain-Anwendungen in den reguliertenNetzsektoren und zu potenziellen Einsatzmöglichkeiten in der öffentlichen Verwal- tung. Darüber hinaus zeigt es Chancen und Herausforderungen der Blockchain-Technik für mittelständische Unternehmen auf. Zudem stellt das Portal Informationen zu verschiedenen Block- chain-Initiativen und zu weiterführenden Veröffentlichungen bereit. Es wird regelmäßig aktualisiert und um neue Themen- bereiche und Entwicklungen imBereich der Blockchain-Technik erweitert. www.bundesnetzagentur.de/blockchain Aufbruch in die digitale Souveränität Knapp eine Woche vor der Bundestagswahl veröffentlichte der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (Bitmi) sein Position- spapier „Aufbruch in die digitale Souveränität“, das konkrete Vorschläge in acht Handlungsfeldern zur Sicherung der digi- talen Souveränität Deutschlands aufführt. Dem IT-Mittelstand kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, da er den Großteil der deutschen Digitalwirtschaft ausmacht. Digitale Souveränität sieht der Bitmi aus der Herstellerperspektive. Es bedeutet die Fähigkeit, die digitale Transformation von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft aktiv zu gestalten. Die Digitalisierung wird dabei als zentrales Instru- ment zur Bewältigung des Klimawandels dargestellt. Nach dem Positionspapier soll ein Markt für Nachhaltigkeit durch Digitalisierung identifiziert und gefördert werden, neben dem Bereich des mobilen Arbeitens seien dies Anwendungsfälle aus der Industrie, wie Smart Grids oder digitale Zwillinge in der Produktion. Darüber hinaus sollte bei der Programmierung von Software noch umfassender, als es bislang getan wird, auf „Sustainability by Default“ gesetzt werden, d.h., dass Software möglichst wenig Energie, Bandbreite und Speicherplatz in An- spruch nehmen sollte. Auch ein Recht auf die Reparatur anstelle von schnellem Austauschen von Hardware sollte eingeführt werden. Um die Digitalisierung inWirtschaft und Gesellschaft entscheidend voranzubringen, muss der Staat zum digitalen Vorreiter werden. Schließlich ist er selbst als bundesweit größter Auftragnehmer digitaler Lösungen auch in einer wichtigen An- wenderrolle und sollte den digitalenWandel durch die Moder- nisierung seiner Verwaltung vorleben sowie IT-Innovationen fördern. Spätestens die Corona-Krise war ein Beleg dafür, dass die Digitalisierung des Staats ein Megaprojekt ist. Die Einrichtung eines Digitalministeriums mit den notwendigen Kompetenzen ist dem Bitmi dabei besonders wichtig. Daneben sollte der Staat auf alle Fälle mehr digitale Geschäftsmodelle fördern, indem er seine eigenen nichtper- sonenbezogenen Daten für Innovationen zur Verfügung stellt. Zudem muss das allgemeine Nutzungsrecht von Daten noch viel klarer geregelt werden. „Es muss ein offener Markt für Daten entstehen – am besten europaweit“, fordert Dr. Oliver Grün, Präsident des Bitmi. „Ohne Zugang zu Daten kann der Mittelstand keine konkurrenzfähigen digitalen Geschäftsmo- delle entwickeln.“ Der Grad an digitaler Souveränität sei dafür entscheidend, wie Deutschland im globalen Wettbewerb um digitale Märkte mithalten und auch weiterhin den Status einer modernen, leistungsfähigen Volkswirtschaft behalten kann. www.bitmi.de Deutscher App-Markt: neues Rekordhoch Insgesamt geben die Deutschen in diesem Jahr 2,9 Mrd. € für Smart- phone-Programme aus, wie der Bitkom auf Basis vonDaten desMarktfor- schungsinstituts Research2guidance mitteilte. Binnen zwei Jahren hat sich der Umsatz nahezu verdoppelt. Im vergangenen Jahr wurden hierzulande 2,3 Mrd. € umgesetzt; 2019 lag der Umsatz noch bei 1,6 Mrd. €. Als Treiber dieser Entwicklung machte Dr. Sebastian Klöß, Bereichsleiter für Consumer Technology beim Digitalverband, die Corona-Krise aus, in der die Menschen mehr Zeit mit ihrem Smartphone verbracht, neue Apps ausprobiert und dabei auch mehr Geld ausgegeben hätten. Der Großteil der Umsätze (74 %) entfällt dabei auf In-App- Käufe; Kosten für Abonnements etwa für Video- oder Audiostreaming sind hier sogar noch ausgenommen. Hierbei können Nutzerinnen und Nutzer ein Handy-Programm grundsätzlich kostenlos nutzen, zahlen aber für bestimmte Funktionen Geld – etwa um Notizen über mehrere Geräte hinweg zu synchronisieren oder in Spielen schneller voranzu- kommen. Insgesamt werden die Deutschen in diesem Jahr 3,3 Mrd. Apps herunterladen (+17 % im Vergleich zum Vorjahr). Google Play- Store verzeichnet dabei 2,5 Mrd., AppStore für iOS-Geräte 786 Mio. Downloads. www.bitkom.org
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