NET 10/2022

17 www.net-im-web.de 10/22 PMR - NEWS Wechsel in der PMeV-Geschäftsführung Michael Rosenzweig (37) ist neuer Geschäftsführer des PMeV – Netzwerk sichere Kommunikation. Er folgt auf Uwe Jakob (55), der seit 2009 die Geschäfte des Verbandes geführt hatte. Der neue PMeV-Geschäftsführer hat an der Freien Universität Berlin Rechtswissenschaften studiert und sein Rechtsreferendariat u.a. bei einem der größten deutschen Medienkonzerne, dem Bundeswirtschaftsministerium und einer internationalen Groß- kanzlei abgeleistet. Seine Berufslaufbahn startete er in einer der 100 größten Rechtsanwaltskanzleien Deutschlands. Es folgte eine Tätigkeit im Berliner Abgeordnetenhaus für die FDP-Fraktion als Justiziar sowie Referent für Innere Sicherheit, Recht und Verfassungsschutz. Vor seinem Wechsel zum PMeV amtierte Michael Rosenzweig als Geschäftsführer der internationalen Privatuniversität Touro College in Berlin. www.pmev.de Warnen über DAB+ DAB+ bietet mehr als klaren Klang und die Übertragung von Musik und Stimme. Das System ist auch in der Lage, Alarm- und Warnmeldungen auszustrahlen und könnte damit Leben retten und die Bevölkerung in Krisenfällen schützen, sobald dieser Warndienst implementiert wird. Die Mitglieder des Vereins Digitalradio Deutschland sprachen sich daher vor dem Hinter- grund von Naturkatastrophen mit breiter Mehrheit dafür aus, das international normierte DAB+-System um diesen zusätzlichen Dienst zu erweitern sowie die internationale Standardisierung von Warnmeldungen zu forcieren. Gemeinsam mit den Programmveranstaltern, Medien- anstalten und Netzbetreibern arbeiten die Hersteller im Verein intensiv an der Entwicklung eines öffentlichen Warnsystems über DAB+ Radio. Die Grundfunktion soll eine Weiterentwicklung der klassischen Warndurchsage umfassen. Zusätzlich zur Ton- signalisierung und Sprachdurchsage wird das Warnsystem dazu ertüchtigt, Empfänger aus dem Standby-Modus zu aktivieren. In späteren Gerätegenerationen stehen die Barrierefreiheit sowie fremdsprachliche und erweiterte Textinformationen im Fokus. Diese können über Journaline, einem vom Fraunhofer Institut patentierten Dienst, bereitgestellt werden. Die Mitglieder des Vereins rechnen bis zur vollständigen Umsetzung mit zwei bis drei Jahren. In dieser Zeit sollen die oben genannten Features entwickelt, international standardisiert und in Radioempfängern verfügbar gemacht werden. Ab 2023 ist mit der Einführung von ersten Geräten zu rechnen, die einfache Alarmdurchsagen unterstützen. Erste bereits vollständig warnfähige Geräte wurden vom Fraunhofer Institut und der Firma Telestar auf der IFA präsentiert; weitere Hersteller sollen ab 2023 folgen. Ebenfalls in Vorbereitung ist ab 2023 eine gemeinsame Vermark- tung des DAB+-Warndienstes, in Abstimmung mit Bund und Ländern, weiteren Marktteilnehmern und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. www.dabplus.de 16 Minuten Funkstille In der Nacht auf Mittwoch, den 21. September, fiel in Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklen- burg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein für 15 bis 17 min der Digitalfunk der Polizei aus, aber auch die Feuerwehr soll inTeilen von der Störung betroffen gewesen sein.Wie es aus dem Brandenburger Polizeipräsidium in Potsdam verlautete, verlief die Einsatzbewältigung dennoch reibungslos; während des Ausfalls wurde mithilfe von Diensttelefonen kommuniziert. Die Notrufe und das Einsatzleitsystem seien nicht gestört gewesen. Bundesweiter Warntag Am 8. Dezember soll noch in diesem Jahr ein erneuter bundesweiter Warntag stattfinden. Bund und Länder sowie teilnehmende Kreise, Städte und Gemeinden sollen bei dieser Übung ihre Warnmittel erproben. Um 11.00 Uhr aktivieren die beteiligten Behörden und Einsatzkräfte zeitgleich unterschiedliche Warnmittel. Zugleich soll im Rahmen des Warntags der Warnkanal Cell Broad- cast erstmalig getestet werden. Dazu soll eine Testwarnmeldung bundesweit versendet werden, die dann auf allen Endgeräten er- scheinen soll, die in einer Mobilfunkzelle eingebucht sind und über die Empfangsfähigkeit von Cell-Broadcast-Nachrichten verfügen. Ende Februar 2023 soll Cell Broadcast denWirkbetrieb aufnehmen und die bisherigen Warnmittel wie die Warn-App NINA, Radio, Fernsehen oder digitale Werbetafeln ergänzen. Am 7. September informierte die Telekom darüber, dass sie "ready für Cell Broadcast" ist. Zuvor versandte das Unternehmen erfolg- reich Probe-Meldungen an Smartphones verschiedener Marken im Bundesgebiet. Die Hersteller wiederum müssen Cell Broadcast für die jeweiligen Modelle aktivieren – üblicherweise über Software- oder Firmwareupdates. www.bmi.de Nora: erste Bilanz Im September 2021 startete die bundesweite Notruf-App „nora“. In einer vom nordrhein-westfälischen Innenministe- rium veröffentlichte n Bilanz k onstatierte man, dass die App „nora“ sich zu einer echten Alternative zum konventionellen Notruf entwickelt haben soll. Bundesweit gab es fast 275.000 Registrierungen, wobei über 10.000 Mal ein Notruf über die App abgesetzt wurde.

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