NET 10/2022

www.net-im-web.de 33 10/22 Ästhetik entscheidet flächendeckende Abdeckung nicht ausgespart werden. Wie reagiert die Branche darauf? Diskretion und Ästhetik sind besonders wich- tig, deshalb konzentrieren sich Hersteller von optischen Komponenten auf die Verkleine- rung undNeugestaltung ihrer Lösungen. Dies geschieht nicht nur, um die Bereitstellung in denkmalgeschützten Gebieten zu erleichtern, sondern auch, umdie Herausforderungen der Überlastung durch die heutigen 5G-Netze zu bewältigen. Bereits bei der Planung kommen heute neueTechniken zumEinsatz. Der Evolv AR Visualizer von Corning kann zum Bei- spiel die Platzierung der Terminals mittels Augmented Reality veranschaulichen. So könnenGenehmigungsverfahren beschleunigt werden, da alle optischen Änderungen durch die Terminals, die genaue Platzierung und Größe visuell dargestellt werden können. Installateure müssen Glasfaserkabel in engen Räumen verlegen, die ursprünglich nicht für die heutige Verbindungsdichte ausgelegt waren. Sie benötigen also Lösungen mit ver- ringertemPlatzbedarf, umGlasfaseranschlüsse an Orten zu verlegen, an denen dies vorher nicht möglich war – und zwar schneller und kostengünstiger. Mittlerweile sind die nötigen Ter- minals wesentlich kleiner und einfacher zu installieren als frühere Lösungen. Die An- schlüsse und Eingänge der neuen Terminals liegen in einer Reihe auf der Unterseite des Geräts, so wird Platz gespart und es müssen keine Kompromisse bei der Konnektivität eingegangenwerden. Durch dieVerkleinerung der Terminals in mehreren Ebenen können die Produkte mit äußerster Diskretion und in einem ästhetischen Gesamtbild an Gebäu- den installiert werden. Selbst die Optik lässt sich anpassen: Die Abdeckungen der neuen Evolv-Terminals von Corning können lackiert und so optimal an die Umgebung angepasst werden. Die ästhetische Beeinträchtigung an der Fassade wird damit minimal gehalten. Ästhetik ist entscheidend Ein Beispiel für die Anwendung einer solchen Technik ist ein Projekt in England in der his- torische n Stadt Ludlow. Durch die wesentlich dezenterenTerminals konnten Planungs- und Denkmalschutzvorgaben eingehalten und so die Genehmigungen wesentlich schneller erteilt werden. Da die Kabel unten und nicht wie bei Vorgängermodellen frontal in die Terminals eingesteckt werden, sind sie an den denkmalgeschützten Fassaden weniger auffällig und stören nicht die Optik. Neben der diskreten Anbringung an Gebäuden können die Evolv-Terminals auch an überlasteten, voll beladenen Masten und in Schächten installiert werden. Damit kann der Bedarf an teuren Netzanpassungen erheblich reduzieren werden. Ein weiterer kostensparender Faktor ist die Reduzierung von Tiefbauarbeiten. Stattdessen kommen immer häufiger alternative Verlegemethoden wie beispielsweiseTrenching oder oberirdische Verkabelung zum Einsatz. Damit kann der Eingriff in denkmalgeschützte Gebiete ver- mieden bzw. verringert werden. Eine weitere relevante Komponente für den Glasfaserausbau in denkmalgeschütz- ten Umgebungen sind die eingesetzten Steck- verbindungen. So sind beispielsweise die Pushlok-Dropkabel angepasst an dieTerminals wesentlich kleiner und lassen sich zudem leichter installieren und können auch ein- händig in die Terminals eingeklickt werden, was die Installation zusätzlich vereinfacht und es leichter macht, weitere Kabel nachträglich hinzuzufügen. Steckverbinder machen zudem Spleißen vor Ort überflüssig und beschleu- nigen somit den Ausbau. Auch wenn 5G-Netze und eine wirklich flächendeckende Glasfaserabdeckung in Deutschland noch in den Kinderschuhen stecken, sieht die Zukunft rosig aus. Mit den neuesten Konnektivitätslösungen und mehr beteiligten Unternehmen als je zuvor wird sichergestellt, dass die digitaleTransformation ein inklusiver Prozess ist und die digitale Kluft nicht noch größer wird. DieMöglichkeit, auch denkmalgeschützte Gebiete anzuschließen, ohne ihr Erscheinungsbild zu beeinträch- tigen, ist der Schlüssel zur Modernisierung und gleichzeitig zur Wahrung unseres Erbes. In der historischen Stadt Ludlow in England konnten durch die wesentlich dezenteren Terminals Planungs- und Denkmalschutz- vorgaben eingehalten und so die Genehmigungen wesentlich schneller erteilt werden (Fotos: Corning Optical Communications) Patricia Benlloch Die Möglichkeit, auch denkmalgeschützte Gebiete anzuschließen, ohne ihr Erscheinungsbild zu beein- trächtigen, ist der Schlüssel zur Modernisierung und gleichzeitig zur Wahrung unseres Erbes

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