NET 10/2022

46 www.net-im-web.de 10/22 dass Deutschland im europäischen Vergleich Anschluss gefunden hat.“ Die Breko Marktanalyse zeigt: Der Anteil der Glasfaseranschlüsse (Homes Passed) imVerhältnis zur Gesamtzahl aller Haushalte und Unternehmen (Glasfaserquote) ist zu Juni 2022 auf 26 % gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 4,4 Millionen auf ins- gesamt 12,7 Millionen Glasfaseranschlüsse deutschlandweit imVergleich zu Ende 2020. Den größten Teil dieser Anschlüsse realisie- ren mit 8,8 Mio. und 71 % die alternativen Netzbetreiber, also die Wettbewerber der Deutschen Telekom. Mit seinemWachstum an Glasfaseranschlüssen liegt Deutschland europaweit auf dem dritten Platz nach Frank- reich und Großbritannien. Die Investitionen in die digitale Infrastruktur sind im Jahr 2021 auf insge- samt 11 Mrd. Euro und damit wiederholt auf Rekordniveau gestiegen. Hier dominie- ren ebenfalls die alternativen Netzbetreiber. Ihre Investitionen in Höhe von 6,5 Mrd. entsprechen 59 % des gesamten Investitions- volumens. Ausbaufortschritt mit Risiko Die Prognose für den weiteren Ausbau – und damit für die Zielerreichung der von der Bundesregierung gesetztenGlasfaserziele – ist zwar grundsätzlich positiv, bleibt allerdings risikobehaftet. Für das Jahr 2025, für das die Bunderegierung das Ziel ausgegeben hat, 50 % der Haushalte und Unternehmen mit Glasfaser zu versorgen, prognostiziert die Breko Marktanalyse 2022 eine Abdeckung von 40 bis 53 %. Wie das Ergebnis letzt- endlich ausfällt, hängt mehr denn je von den politischen Rahmenbedingungen und der schwer abschätzbaren Entwicklung im Zusammenhang mit dem Krieg Russlands in der Ukraine ab. Dazu Breko-Präsident NorbertWestfal: „Die aktuell durch die welt- politische Lage schwierige Situation betrifft auch die am Glasfaserausbau beteiligten Unternehmen. Preissteigerungen, Liefer- engpässe und Fachkräftemangel treffen nicht nur die Bürgerinnen und Bürger. Sie sind auch beim Ausbau deutlich spürbar. Wir haben die Chance, die sehr ambitionierten Ziele der Bundesregierung bis 2025 und 2030 zu erreichen. Dafür brauchen wir aber die Unterstützung von der Politik in Bund, Ländern undKommunen, umgemeinsamdie Voraussetzungen für einen schnellen Ausbau zu schaffen und bestehende Hürden gezielt und schnell abzubauen. Der größte Hebel ist und bleibt dabei die Gestaltung einer den eigenwirtschaftlichen Ausbau sinnvoll ergänzenden – und nicht behindernden – staatlichen Förderung. Die ausbauenden Unternehmen haben mit den vorliegenden Zahlen bewiesen, dass sie Deutschland schnell und effizient mit Glasfaseranschlüssen ver- sorgen. Fördermaßnahmen dürfen daher auch zukünftig nur dort erfolgen, wo keine Wirtschaftlichkeit für einen Ausbau besteht. In diesem Zusammenhang setzen wir weiter große Erwartungen in die von der Bundesre- Glasfaser auf dem Vormarsch Im Vergleich mit anderen Internet-Anschlüssen verzeichnet die Buchung von Glasfaseranschlüssen (Homes Activated) ein überproportionales Wachstum, die Buchung von Kabelanschlüssen stagniert hingegen Der größte Hebel ist und bleibt die Gestaltung einer den eigenwirtschaftlichen Ausbau sinnvoll ergänzenden – und nicht behindernden – staatlichen Förderung

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