NET 10/2023

10/23 29 www.net-im-web.de NE T ZE Internet in großer Höhe Vorstellung des Amazonas-Projekts Kuiper Michael Rogosch, Ranganai Chaparadza und Stefan Kreyssig sind Telekommunikationsexperten bei der Technologie- beratung Capgemini Michael Rogosch, Ranganai Chapa- radza, Stefan Kreyssig Der US-Techgigant Amazon schickt sich an, den Mobilfunkmarkt umzukrempeln. Das ambitionierte Projekt Kuiper sorgte unlängst für Schlagzeilen. Es hat zuvorderst das Ziel, eine Reihe von Satelliten mittels Raketen in die Umlaufbahn zu bringen. Doch das Kuiper-Pro- jekt beschränkt sich nicht nur auf Internetzugänge für abgelegene Gebiete. Es bietet auch Breitband- dienste für Behörden, Haushalte, Unternehmen und terrestrische Netzbetreiber. Die Nutzung von Satelliten als Ergänzung zum Mo- bilfunk erhielt insbesondere durch Elon Musks Starlink-Projekt bereits größere Aufmerksamkeit. Das Satelliteninternet wird als ein Netz von Netzen betrachtet, das Satel- liten nutzt, um die verschiedenen Netzsegmente miteinander zu ver- binden und so die Kommunikation zwischen Geräten an entfernten Standorten zu ermöglichen. Internetdaten werden von den Satelliten über ein Kommunikationsnetz ge- sendet und abgerufen. Die Kommunikation startet von einem Benutzergerät und verläuft über landgestützte Verbindungsgeräte wie Modems und Satellitenschüsseln usw. zu einem Satelliten im Weltraum. Datenpake- te werden dann zurück zur Erde zu einem der zahlreichen Bodenstationen, den sog. Netzbetriebszentren (NOC), weitergeleitet. Alternativ können die Daten auch direkt vom Benutzer (über ein spezielles Gerät) an einen Satelliten gesendet und über das Satelliten- netz oder eine Kombination aus Satelliten und NOCs an ein anderes Benutzergerät weitergeleitet werden. Die Pläne von Amazon Amazons Pläne für Kuiper zielen auf eine globale Reichweite und die Zusammenarbeit mit Internetanbietern und Communication Service Providern (CSPs) ab, um ihnen eine größere Reichweite ihrer Internetdienstange- bote zu bieten. Amazons LEO-Konstellation plant die Bereitstellung von Breitbandkon- nektivität über 3.200 Satelliten. Mittlerweile stehen Raketen zur Verfügung, um den Start der zahlreichen Satelliten in die Umlaufbahn zu erleichtern. Das Geschäftsmodell des Projekts Kuiper geht über die Bereitstellung von Inter- netanschlüssen für entlegene oder schwer zugängliche Gebiete hinaus und umfasst auch das Angebot von Breitbanddiensten für Re- gierungsbehörden, Haushalte, Unternehmen/ Geschäfte und terrestrische Netzbetreiber. Es wird gar diskutiert, dass Amazon auf den Massenmarkt abzielt und die Strategie ver- folgen könnte, seine Dienste weitaus billiger anzubieten als seine Konkurrenten. Starlink, der Satelliteninternet- dienst von SpaceX, soll laut der Website des Unternehmens derzeit 100 € pro Monat und eine einmalige Hardwaregebühr von 450 € verlangen. Derzeit hat der Bezahldienst Amazon Prime weltweit mehr als 200 Mio. Das Satelliteninternet wird als ein Netz von Netzen betrachtet, das Satelliten nutzt, um die verschiedenen Netzsegmente miteinander zu verbinden und so die Kommunikation zwischen Geräten an entfernten Standorten zu ermöglichen

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