NET 10/2023

38 www.net-im-web.de 10/23 NE T ZB E TRE I B ER UND - D I ENS T E Michael Gotowy ist einer von vier Geschäftsführern der GVG Glasfaser GmbH Michael Gotowy Der Ausbau der nicht nur städ- tischen Infrastruktur mit Glas- faseranschlüssen ist unbestritten, die Herausforderungen sind nach wie vor groß. Hinzu kommt, dass es vor allem in Deutschland sehr viele Mietobjekte gibt. In diesen ist die verfügbare Infrastruktur häufig nicht auf dem aktuellen Stand der Technik. So besteht die Inhouse - Verkabelung immer noch größten- teils aus Kupferleitungen. Glasfaser bis in jede Wohnung Große Chance für die Wohnungswirtschaft In keinem europäischen Land – mit Ausnahme der Schweiz – wohnen so viele Mieter wie in Deutschland. Zum Jahresende 2022 gab es in der Bundes- republik nach Angaben des Statistischen Bundesamts rund 43,4Mio.Wohnungen. Mit 22Mio.Wohnungen befand sich der Großteil davon inMehrfamilienhäusern. Im Durchschnitt bestand zum Stichtag 31. Dezember 2022 jedes der deutsch- landweit 3,3 Mio. Mehrfamilienhäuser aus 6,7 Wohneinheiten. Weg vom „Klingeldraht“ Die Zahlen zeigen: BeimGlasfaserausbau ist dieWohnungswirtschaft nicht nur ein wichtiger, sondern ein entscheidender Partner, wenn es um die flächendeckende Versorgung mit zukunftssicheren, reinen Glasfaseranschlüssen als Voraussetzung für die Digitalisierung der Gesellschaft geht. In der noch immer überwiegenden Zahl von Gebäuden und Wohnungen liegen heute aber noch keine ultraschnellen Lichtwellenleiter, sondern antiquierte Kupferleitungen: wahlweise mit gerin- gem Durchmesser und eher schlechter (oder keiner) Schirmung als klassischer „Klingeldraht“ für dieTelefonie und/oder als etwas dickere, geschirmte Koaxialkup- ferkabel für Kabelfernsehen. Beide Arten von Kupferkabeln sind dank technischer Ertüchtigung auch für Breitbandinter- net nutzbar, allerdings – abhängig von Leitungslänge und -querschnitt – nur mit limitierten Bandbreiten und ver- gleichsweise hohen Latenzen. Wirklich zukunftssicher ist nur reine Glasfaser bis in jedeWohnung (Fiber to the Home – FTTH), also eine Glas- faservollverkabelung vomGlasfaserhaus- anschluss imKeller (Netzebene 3 –NE 3) Immobilienbesitzer können langfristige Kabelverträge ab dem 1. Juli 2024 ohne Einhaltung einer Frist kündigen. Eine Chance zum Wechsel auf eine zeitgemäße, zukunftssichere digitale Hausinfrastruktur (Foto: Franz Bachinger, pixabay)

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