NET 11/2021

17 www.net-im-web.de 11/21 Einsatzort Berlin Konsolenschnittstelle Die Möglichkeiten der Bedienung des BOS Digitalfunk sind sehr umfangreich. Um wirklich alle Funktionen abbilden zu können, muss die Bedienung über die originale Bedienoberfläche des Digitalfunk- geräts erfolgen. Hierzumuss die sogenannte Konsolenschnittstelle verwendet werden (Bild 3). Die Bedienung ist identisch mit der Bedienung eines MRT (Mobile Radio Terminal, Funkgerät für den Einbau in Fahrzeuge) bzw. eines HRT (Handheld Radio Terminal – Handsprechfunkgerät). Häufig verwendete Funktionen der Digitalfunkbedienung können parallel zur Konsolenbedienung über die sogenannte PEI-Schnittstelle (Peripheriegeräte-Schnitt- stelle – Peripheral Equipment Interface) erfolgen. Bei dieser Art der Bedienung kann es jedoch dazu kommen, dass für die Applikation ein Update erforderlich ist, wenn ein Update der Funkgerätesoftware erfolgt. In der Praxis hat sich heraus- gestellt, dass durch die Erweiterung der Funktionen in denTetra-Funkgeräten auch oft die Bedienoberflächen angepasst werden müssen, oder, dass die Funktionen, die mit demOriginalbedienteil möglich sind, über die PEI-Schnittstelle nicht zur Verfügung stehen. Die entscheidenden Vorteile der Konsolenschnittstelle sind: • voller Funktionsumfang, da die Ap- plikation das Funkgerät fernsteuert; • vertrauteOberfläche, da es die originale Bedienoberfläche des Funkgeräts ist; es ist dieselbe Bedienung und Anzeige wie bei dem originalen HRT- bzw. MRT- Bedienteil; der Benutzer muss keine neue Art der Funkbedienung lernen; • kein Update der Applikation erforder- lich, wenn ein Update der Funkgerä- tesoftware erfolgt; neue Funktionen stehen automatisch nach dem Soft- wareupdate im Funkgerät zur Ver- fügung; • speziell bei der Bedienung über das 7“-Display: eine größere Anzeige und größere Tasten erleichtern die Bedie- nung enorm. • Technisch sind sowohl Konsolen- als auch PEI-Schnittstelle über eine USB- Verbindung realisiert. Die Konsolen- schnittstelle wird bei Motorola auch RDC-Schnittstelle (RDC-Interface – Remote Display and Control Inter- face) genannt. Platzsparender Einbau Neben der beschriebenen Funktionali- tät war auch ein möglichst einfacher und platzsparender Einbau von großer Bedeu- tung. Das System besteht, wie eingangs beschrieben, aus wenigen Komponenten, für deren Verbau wenig Platz erforderlich ist. Im Cockpitbereich des Fahrzeugs ist das Garmin-Navigationsgerät mithilfe eines speziellen Halters montiert (siehe Bild 1). Es wird keine zusätzliche Anschaltbox be- nötigt. Das Funkgerät mit den zugehörigen Anschlusskabeln ist im hinteren Bereich der Fahrzeugkabine zwischen Fahrer und Beifahrer installiert (Bild 4). Externer BSI- Kartenleser undHandhörer sind imBereich der Konsole zwischen Fahrer und Beifahrer untergebracht. Die Schnittstellen für die Programmierung des Navigations- und des Funkgeräts sind leicht zugänglich, so dass die Konfiguration und Wartung der Geräte auch im verbauten Zustand ohne Probleme erfolgen kann. Einheitliche Ausstattung Bei den Einsatzfahrzeugen handelt es sich umFahrzeuge der Berliner Feuerwehr sowie um Fahrzeuge verschiedener Hilfsorgani- sationen, die in Berlin den Rettungsdienst und den Krankentransport unterstützen. Die Fahrzeuge der verschiedenen Leistungserbringer weisen hierbei eine ein- heitliche Ausstattung entsprechend der jeweiligen Fahrzeugkategorie auf. Jedes Fahrzeug ist mindestens mit einemMoto- rola-Fahrzeugfunkgerät vomTypMTM800 FuG ET, einemHandapparat sowie einem externen BSI-Kartenleser ausgestattet. Das Navigationsgerät ist über ein Anschlusskabel mit dem Funkgerät verbunden. Ausblick Das CARINA-System ist für alle in der Bun- desrepublik Deutschland von der BDBOS zertifizierten Fahrzeugfunkgeräte der Her- steller Motorola und Sepura einsetzbar. Die Bedienung der Funkgeräte kann bei beiden Herstellern zusätzlich zur PEI-Schnittstelle über die jeweilige Konsolenschnittstelle erfolgen. Die vom CARINA-System ge- nutzte PEI-Funktionalität ist im Prinzip als unveränderlich anzusehen. Speziellere Funktionen werden über die Konsolen- schnittstelle bedient. Somit ist bei einem Update der Funkgerätesoftware in der Regel kein Update der Applikation erforderlich. www.el-carls.de Bild 4: Das Funkgerät mit den zugehörigen Anschlusskabeln ist im hinteren Bereich der Fahrzeugkabine zwischen Fahrer und Beifahrer installiert (Bilder: Berliner Feuerwehr, Elektronik-Labor Carls)

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