NET 11/2021
25 www.net-im-web.de 11/21 Vom 24. Europäischen Polizeikongress nahmen vorstellen“, so der Vodafone-Ex- perte. Datenschützer wohl eher weniger. In der vorgestellten Vodafone- Lösung gibt es auch einen sog. Secure Mes- senger für professionellen und sicheren Datentransfer – ähnlich wie Whatsapp oder Microsoft Teams. So kommt es zu einer Vereinfachung der Kommunikation, Verbesserung der Team-Zusammenarbeit, Datenschutz und -kontrolle sowie hohen Sicherheitsanforderungen und umfassen- der Managementfähigkeit. „Damit kann man den Anforderungen der Polizeiarbeit genügen; wir haben das mit einigen Bun- desländern bereits umgesetzt“, gibt Irmer zu verstehen. Es werden Alarmierung, Live-Standort, APIs usw. zur Verfügung gestellt. Christopher Bick von Stashcat nennt 1,3 Mio. Nutzer des gleichnami- gen Messenger-Dienstes und spricht von 120.000 BOS-Nutzern, die ihn täglich aktivieren. „BeimTHWhaben wir 80.000 Nutzer, also ein Drittel aller THW-Mit- glieder, die auf sichere Kommunikation setzen“, so Bick. In Niedersachsen sollen es 22.000 Polizeibedienstete sein. Klar ist aber auch, dass „der Absatz der klassischen Tetra-Handfunkgeräte schon spürbar zu- rückgeht“, erklärt Hyteras Vizepräsident Bernhard Klinger gegenüber NET. „Aber wir haben auch Alternativen im Portfolio.“ Smartphones bieten mehr Für Mathias Schaef, Abteilungsleiter Krimi- nalitätsbekämpfung der Bundespolizei, sind „Smartphones und neue Apps so eine Art Schweizer Taschenmesser für den Polizisten von heute“. Vodafone zeigt zusammen mit Tassta Anwendungen mit Samsungs Galaxy XCover FieldPro-Smartphone, das nicht nur besonders robust ist, sondern auch über Mission-Critical-Push-to-Talk-Taste (MCPTT) Zugang ins Tetra-Netz erhält und z.B. Gruppenrufe ermöglicht. Aber auch private Anrufe zwischen zwei Benut- zern sind möglich. Die Kommunikation in einem sicheren, abgekoppelten Netz ist auch dann möglich, wenn das öffentliche Netz überlastet ist. So können Notärzte, Polizisten, Feuerwehrleute und andere Ret- tungskräfte durch Druck auf die PTT-Taste miteinander kommunizieren. Und für den Notruf gibt es ebenfalls eine separate Taste, die selbst im Regen und mit Handschuhen funktioniert. BeiTassta geht es auchumThemen wie Push to Video (MCVideo für Video- aufnahmen und Streaming-Aktivitäten) oder Push to Data (MCData für sicheren Datenaustausch, so Short InstantMessaging, File Sharing oder Location Sharing), alles zusammengefasst unter MCX. Interessant auch die digitale Dokumentenübertragung und -prüfung, Fahndungsabfrage und Vor- gangsbearbeitung – ohne die Leitstelle ein- zubinden. Die Systeme vonTassta bestehen aus Kommunikationsserver, professionellem Konfigurations- und Verwaltungs-Tool, Softwarelösung für die sichere Aufzeich- nung, Command-und-Control-Center- Desktop-Lösung sowie Gateway zu bereits bestehenden Netzen. Es können auch kon- ventionelle Funksysteme wie Tetra, DMR, P25 usw. integriert werden. Dummnur, dass unter unseren LTE- und 5G-Bedingungen Handys nicht denDirect Mode nutzen dür- fen. Es darf nur von und zu Basisstationen der Provider gefunkt werden. Auch Hersteller vonTetra-Equip- ment suchen den Spagat von Smartphone- Anwendungen in dieTetra-Welt. Airbus z.B. ist mit den Lösungen Tactilon Agnet 800 und 900 unterwegs. Smartphone-Nutzer können damit in Tetra-Gruppen kommu- nizieren. So reden beispielsweise Experten mit Smartphones auch mit Tetra-Nutzern. Motorola Solutions bietet ebenfalls Breit- band-Push-to-Talk-Lösungen (MCPTT) auf Basis der LTE-Endgeräte LEX L-11. Auf demPolizeikongress ist häufig die Rede von verlegefähigen, sprichmobilen LTE-Netzen. Da ist Netztechnik in Fahrzeu- gen verbaut und macht so temporäre LTE- Zellen möglich. Beispielsweise bietet auch Vites mit ViCELL solche Lösungen an. Als Frequenzen empfehlen sich die für die BOS zugeteiltenKanäle im700-MHz-Band – hier gibt es Basisstationen und kommerzielle, und damit preiswerte Smartphones. Video- aufnahmen vom Einsatz- bzw. Schadensort erfasst durchVideodrohne, Fahrzeugkamera, Helmkamera oder sonstige tragbare Systeme, kombiniert mit detaillierten Lage- und Sen- sordaten ermöglichen jederzeit ein präzises Bild der aktuellen Situation und erhöhen somit die Effizienz eines Einsatzes. Alle Menschen, die Mobilgeräte nutzen, hinterlassen Spuren. Menschen, die gegen die Regeln der Gesellschaft verstoßen, sind da besonders interessant. MSAB bietet Lösungen für die Mobilgeräteforensik und will damit auch immer einen Schritt vo- raus sein. Raven – so das neueste Produkt – ist ein tragbares Toolset zur Extraktion mobiler Geräte, ist speziell für Bediener im Außendienst entwickelt, die leichte Lösungen benötigen, um Daten schnell zu extrahieren und in umsetzbare Infor- mationen umzuwandeln. Beweissicherung vor Ort – und das auf Basis vorhandener Smartphone-Technik. Polizeien, Feuerwehren und andere Organisationen nutzen schon recht intensiv aktuelle Breitbandlösungen auch auf aktuellen Smartphones. Tasten werden dabei zur Bedienung immer seltener (Foto: Samsung)
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