NET 11/2021

43 www.net-im-web.de 11/21 Rollout Regional denheit mit den verfügbaren Diensten. Ein Schlüssel zu mehr Zufriedenheit ist dabei, dass der Kunde einen umfassenden Service erhält, also möglichst wenig Eigenleistung erbringen muss, um die Leistung des ge- buchten Glasfaseranschlusses auch wirklich nutzen zu können. Dem gegenüber steht jedoch die Praxis, dass die Netzbetreiber bei Einfami- lienhäusern oft den kürzesten Weg nehmen und die Glasfaser amoptischenNetzabschluss (ONT) imKeller oder imHausanschlussraum enden lassen. Damit entsteht aber eine Lücke zwischen demGlasfaserabschlusspunkt und dem Router-Standort, denn beide Geräte müssen schließlich miteinander verbunden werden. Das kann zu einer Situation führen, die sowohl für Kunden als auch für Anbieter nicht optimal ist: Der Kunde steht vor der Herausforderung, dass er seinen Router vom gewohnten Ort entfernen und stattdessen im Keller platzierenmuss. Doch eine ungünstige Positionierung des Routers ist schlecht für WLAN-Empfang sowieTelefonieabdeckung, zudem verbinden viele Nutzer ihren Smart- TV oder weitere Geräte gerne direkt per Kabel mit dem Heim-Gateway. Eine Alternative ist, neue Kabel zu verlegen, was Kosten und Schmutz erzeugt. Der Netzbetreiber wiederum hat zusätzlichen zeitlichen Aufwand für das Ver- legen neuer Kabel – Zeit, die ihm beim Ausbau fehlt. Und ob die zu Pauschalpreisen angebotenen Dienste wirtschaftlich sind, scheint häufig fraglich. Hinzu kommt, dass gar nicht alle Anbieter einen eigenen Installa- tionsservice anbieten können oder möchten und dem Kunden keine Lösung für sein „Lückenproblem“ bieten können. Gut ist es daher, eine technische Alternative und/oder einenVermarktungsansatz zu haben, von dem Netzbetreiber und Kunde profitieren. Technische Alternative Eine alternative Möglichkeit, die Leistung des neuen Glasfaseranschlusses ins Zentrum des Hauses zu holen und die Lücke zwischen ONT und Router zu schließen, ist, vor- handene Telefon- oder Koaxialleitungen als Datenkabel zu nutzen. Denn sie werden beim Umstieg auf einen Glasfaseranschluss nicht mehr genutzt und haben den Vorteil, dass sie meist ebenso wie die Glasfaser imKeller oder Hausanschlussraum enden. Da sie exklusiv für den Datentransport genutzt werden, sind hohe Geschwindigkeiten erreichbar. Eine solche Brücke vomKeller zum Router schlägt die Giga Bridge von Devolo: Sie besteht aus einemSet mit zwei kompakten Adaptern für die Steckdose. Beide verfügen über eine integrierte 230-V-Steckdose, damit kein elektrischer Anschluss verloren geht und sich weiterhin die Dosen nutzen lassen, in denen bisher bereits die Netzteile der vor- handenen Geräte stecken. Einer der beiden Adapter wird nahe demONT platziert und per Ethernet-Kabel mit ihmverbunden. Dannwird ein ungenutz- tes Koaxialkabel oder eine freieTelefonleitung an F-Buchse bzw. RJ-45- Anschluss der Giga Bridge angeschlossen. Der Anschluss über eine Koaxialleitung ist die einfachste Variante, das Gerät zu verkabeln. Denn hierzu muss nur eine Leitung am Koaxialverteiler ab- und an der F-Buchse angeschraubt werden; ist das Kabel zu kurz, kommt eine mitgelieferte Verlängerung zum Einsatz. Beim Anschluss an eine Telefon- leitung ist etwas mehr Engagement nötig: Hier muss oft eine Netzdose mit Schneid- klemme genutzt werden, um die vorhandene Telefonverkabelung mit der Netzbuchse der Giga Bridge zu verbinden. Das Kabel wird vom APL (Abschlusspunkt Linientechnik) entfernt undmittels LSA-Verbindungstechnik (löt-, schraub- und abisolierfreie Technik) aufgesplittet und kontaktiert, so dass eine vollwertige Schnittstelle entsteht. Danach kann über ein klassisches Netz-Patchkabel Durch die einfache Installation und Inbetriebnahme des Steckdosen-Adaptersets können Netzbetreiber den Glas- faser-Rollout deutlich optimieren und Anschlüsse beim Verbraucher schneller bereitstellen (Bilder: Devolo)

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