NET 11/2021
44 www.net-im-web.de 11/21 die Verbindung zum Adapter hergestellt werden. Ist der erste Adapter der Giga Bridge installiert, wird der zweite Adapter einfach nahe dem angestammten Router-Standort eingesteckt, per Kabel anTelefon- bzw. Mul- timediabuchse sowie an den WAN-Port des Routers angeschlossen – und die Verbindung zwischen ONT und Router steht. Für die Übertragung über Koaxial- oder Telefon- leitung nutzen die Geräte G.hn Wave 2 mit bis zu 200 MHz. G.hn setzt sich inzwischen immer mehr durch und ersetzt beispielsweise im Bereich der Heimvernetzung den älteren Standard HomePlug AV. 1 Gbit/s Punkt-zu-Punkt-Verbindung Fertig installiert, baut die Giga Bridge eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung über freie Lei- tungen auf. Weil die Strecke physisch isoliert ist, lässt sich eine hohe Leistung garantieren und Übertragungsraten von 1 Gbit/s ermög- lichen. Hier liegt auch der Vorteil gegenüber der Datenübertragung über ein weiteres Me- dium, das im ganzen Haus verfügbar ist – die Stromleitung. Zwar bestünde die Möglichkeit, ONT und Router mit PLC-Adaptern (Po- werline Communication) zu verbinden, und auch hier sind bei den erhältlichen Produk- ten hohe Datenraten möglich. Doch weil elektrische Geräte vom Kühlschrank bis zur Bohrmaschine Störsignale auf die Leitung abgeben können, ist es für eine dauerhaft verfügbare Geschwindigkeit imGigabit-Be- reich sinnvoller, eine Leitung exklusiv für den Datentransport zu nutzen. Leicht imVorteil sind auch hier Koaxialleitungen: Durch ihre Isolation und die hoheHF-Leistung sind über sie tendenziell höhere Reichweiten möglich als über die Telefonleitung. Sicherheit vor der Firewall Die Sicherheit ist darüber hinaus ein weiterer Aspekt, der dagegen spricht, Standard-PLC- Produkte, die online und im Einzelhandel erhältlich sind und sich in der Heimvernet- zung millionenfach bewährt haben, für den „Lückenschluss“ einzusetzen. Denn wenn die normalen PLC-Adapter zwischen ONT und Router platziert werden, werden sie in einem Szenario eingesetzt, für das sie nicht konzipiert waren: Sie befinden sich vor der Router-Firewall und können so zum Sicher- heitsrisiko für das Heimnetz werden, weil sie über eineWeb-UI verfügen und bei bestehen- der IP-Verbindung von außen sichtbar sind. Um die Gefahr eines unzulässigen Zugriffs auszuschließen, verfügt die Giga Bridge über verschiedene Sicherheitsfunktio- nen. So ist das Managementinterface bereits per Default über ein starkes, individuell er- zeugtes Passwort geschützt. Der Nutzer kann es bei der ersten Inbetriebnahme ändern; das Gerät prüft die Stärke der Passwörter und ak- zeptiert ausschließlich sichere Eingaben. Die Datenübertragung zwischen den Adaptern ist mit einer sicheren 128-bit-AES-Verschlüsse- lung gesichert. Für die User bleibt die Giga-Bridge-Ver- bindung aus dem LAN unsichtbar, für die Netzbetreiber besteht jedoch weiterhin die Möglichkeit des Fernzugriffs, etwa für das Monitoring oder für Sicherheitsupdates. Die Geräte sind für diese Dienste vorbereitet, sie lassen sich in Abstimmung zwischen Netz- betreiber und Hersteller aktivieren. Schnellerer Rollout, höhere Effizienz Durch die einfache Inbetriebnahme des Steck- dosen-Adaptersets könnenNetzbetreiber den Glasfaser-Rollout deutlich optimieren. Nach Berechnungen von Devolo lässt sich die Ins- tallationszeit pro Kunde verglichen mit dem Verlegen neuer Netzkabel um bis zu 85 % senken: Werden für Beratung des möglichen Kunden, die telefonische Vorabklärung der Installation bis hin zur Protokollmessung und abschließenden Inbetriebnahme bei einer Neuverkabelung bis zu 180min benötigt, sind es bei der Nutzung vorhandener Leitungen im schnellsten Fall nur etwa 15min. Dadurch steigt die Effizienz des Technikers, gemessen an Installationen pro Tag, um 640 %. Zeit, die den Rollout beschleunigt und Zeit, die letztlich andere Kunden weniger auf ihren Anschluss warten müssen. Varianten für Netzbetreiber Neben der technischen Lösung ist auch die Vermarktung der passenden Produktversion für die Verbindung von Router und ONT wichtig, da nicht alle Unternehmen ihren Kunden einen eigenen Installationsservice anbieten können. Aber sie möchten ihnen helfen, das „Lückenproblem“ zu beheben und wollen gerade für Neukunden einen Ende-zu-Ende-Service realisieren. Dazu stehen verschiedeneVarianten zur Verfügung. Praxisbeispiele bieten etwa die Unternehmen E.Net, Tochter für Kommuni- kationstechnik der Stadtwerke Elmshorn, und dieWobcom. E.Net setzt auf einen Affiliate- Marketing-Ansatz: Kunden werden von den E.Net-Seiten auf eine für E.Net gebrandete Onlineshop-Seite von Devolo weitergeleitet, wo sie die Giga Bridge vergünstigt bestellen können. Versand, Logistik und eventuelles Retourenmanagement übernimmt dabei Devolo. Die niedersächsische Wobcom wählt bei der Vermarktung einen anderen Weg und übernimmt die Inbetriebnahme selbst: Kunden können die Giga Bridge zu- buchen. Die anschließende Montage und Installation übernehmenWobcom-Techniker nachTerminvereinbarung für eine einmalige Servicegebühr. Die vorhandene Koaxial- oderTele- fonverkabelung zur Datenübertragung zu nut- zen und das eigene Angebot mit minimalem Aufwand über Technik- und Vermarktungs- partner auszubauen, wird für Netzbetreiber so zumwichtigen Baustein für einen effizienten Glasfaserausbau. City Carrier und Stadtwerke haben derzeit die Gelegenheit, den Ansatz ausführlich zu prüfen: devolo stellt ihnen für 60 Tage ein Adapterset zum Testen zur Verfügung, das sie unter devolo.de/glasfaser bestellen können. www.devolo.de Rollout Regional
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