NET 11/2022

20 www.net-im-web.de 11/22 Stephan Mayer ist freier Journalist in Hösbach Stephan Mayer Brennstoffzellen werden als eine umweltfreundliche und günstige Alternative zur Stromversorgung oder auch Notstromversorgung angesehen. In manchen Automobi- len verrichten sie schon heute ihre Arbeit. Doch ihre Einsatzgebiete sind weitaus vielfältiger. Beispiel- haft werden in diesem Beitrag einige interessante Anwendungen herausgestellt. Basis Wasserstoff Brennstoffzellen erobern sich immer mehr Einsatzgebiete Wenn man über Brenn- stoffzellen spricht, denkt man gemeinhin an Züge, die umweltfreundlich durch ländliche Ge- genden fahren, an Lkw, die ohne dicke Dieselwolken von A nach B fahren – kurz an Mobilität ohne den Beigeschmack der Umweltverschmutzung. Doch kaum jemand denkt an die vielen anderen Bereiche, in denen die Brennstoffzellen schon seit geraumer Zeit wichtige Funktionen innehaben und zuver- lässig ihren Dienst verrichten. Insbesondere die Verkleinerung der Technik auf praxistaugliche Maße spricht für die Nutzung vonWasserstoff. Neue Gas- Pipelines, die nötig werden, um angeliefertes LNG-Gas ins Landesinnere zu befördern, sollten schon heute so errichtet werden, dass sie morgen anstelle fossilen Gases grünen Wasserstoff transportieren können. Brennstoffzellen haben aber einen wichtigen Anwendungsbereich in der Not- stromversorgung – und zwar im Besonderen dort, wo es um Durchhaltevermögen und geringe Geräuschentwicklung geht. Mit Brennstoffzellen ist eine dauerhafte Stromver- sorgung auch großer Verbraucher (etwa ganzer Bürogebäude) während eines Stromausfalls möglich. Mit geringerer Leistung lassen sich aber auch die Geräte für BOS-Anwendungen unabhängig von der möglicherweise aus- gefallenen Stromversorgung betreiben. Man kann die Entwicklung der Brennstoffzellen in zwei unterschiedlichen Bahnen beobachten. Die erste gehört zur Fahrzeugtechnik und beschäftigt sich vorran- gig mit dem Elektroantrieb von Fahrzeugen. Die andere befasst sich mit der Stromversor- gung von Geräten, die ausfallsicher betrieben werden sollen. Gemeinsam ist beiden Ent- wicklungssträngen, dass man einerseits nach Wegen gesucht hat, den problematisch zu speichernden Wasserstoff zuverlässiger und weniger gefährlich zu lagern. Zum anderen wollte man die Brennstoffzellen kleiner ma- chen, ohne dabei die Leistungsfähigkeit zu verringern. Bei der Fahrzeugentwicklung be- stückte man zunächst Lokomotiven mit dem modernen Antrieb – die ersetzten dann häufig SP E C I A L PMR - E XPO Eine Brennstoffzelle mit dem dazugehörigen Vorrat an Energie – meist Wasserstoff oder Methanol. Mit ihrer Hilfe können beispielsweise abseits gelegene Basisstationen mit Strom versorgt werden (Foto: Now GmbH, Carolin Weinkopf)

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