NET 11/2022
29 www.net-im-web.de 11/22 NE T ZE Ulrich Freyer Noch ist 5G noch nicht überall in Deutschland eingeführt, da wird schon fleißig an der sechsten Generation des Mobilfunks gear- beitet. Bei ihm scheint die Sprach- telefonie keine Rolle mehr zu spielen. Vielmehr ist 6G in einem industriellen Kontext zu sehen. Der künstlichen Intelligenz kommt dabei eine besondere Rolle zu. Was bringt 6G? Echtzeitübertragung und geringe Latenzen spielen die Hauptrolle Ulrich Freyer ist freier Journalist in Köln Der Mobilfunk hat sich in Schritten entwickelt, die als Generationen (G) bezeichnet werden. Sie basieren alle auf demKonzept der zellularen Funknetze und verwenden somit die Luft als Übertra- gungsmedium, unterscheiden sich jedoch in ihren Leistungsmerkmalen. Während die erste Mobilfunkgeneration (1G) le- diglich analoge Sprachkommunikation und Verbindungssteuerung umfasste, erfolgte bei den nächsten Generationen der gestufte Übergang in die digitale Welt und damit auch die Möglichkeit der Datenkommunikation, was in der Praxis die wahlfreie Nutzung des Inter- net bedeutet. Aufgrund der stetig fortschrei- tenden Digitalisierung in allen Lebensbe- reichen ist die Übertragungskapazität eine wichtige Kenngröße. Sie ergibt sich aus dem verwendeten Übertragungsverfahren und dem genutzten Frequenzspektrum. Es handelt sich um die üblicherweise als Datenrate bezeichnete Datenübertragungs- geschwindigkeit. Während sich bei 5G für den einzelnenNetzanschluss imDown- und Upstream (DS, US) jeweils bis zu 1 Gbit/s realisieren lassen, werden für 6G, also den künftigen Mobilfunk der sechsten Gene- ration, 1 Tbit/s angestrebt. Bei vielen Anwendungen spielt die Echtzeitübertragung der Informationen eine ausschlaggebende Rolle. Die als Latenz bezeichneten Verzögerungszeiten sollen deshalb kleinstmögliche Werte aufweisen. Während bei 5G etwa 1 ms typisch ist, soll es bei 6G nur noch 1 µs sein, und zwar durch den intensiven Einsatz von Edge Computing. Standardisierung von 6G DieMobilfunkgeneration 6G ist als Projekt zu verstehen, bei dem alle für 5G relevanten Leistungsmerkmale signifikant verbessert Mit der kommerziellen Einführung von 6G wird ab 2030 ge- rechnet. Dabei muss auch Kompatibilität zu 5G gewährleistet werden, um den reibungslosen Übergang auf die neue Mobilfunkgeneration sicherzustellen (Foto:Gerd Altmann)
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