NET 11 2023

26 www.net-im-web.de 11/23 PMRE x p o 2023 Thorsten Altemöller ist Director Sales PMR bei der Telent GmbH Thorsten Altemöller Der PMR-Bereich steht vor einem Paradigmenwechsel: weg von Schmalband-, hin zu Breitband- systemen. Treiber sind IoT- und Multimediaanwendungen, die datenperformante Lösungen brauchen, und die Abkündigung von Analogfrequenzen bis 2028. Doch mit welchem Technologie - mix lässt sich der PMR-Bedarf der Zukunft hochverfügbar und sicher abdecken – auch im Hinblick auf Cybersecurity? PMR-Welt im Umbruch Moderne Anwendungen erfordern Breitbandpower Vernetzte Produktions­ maschinen, ferngesteuerte Hafenkräne, Robotik im OP: In immer mehr Bereichen ziehen mo­ derne Anwendungen ein, die zunehmend höhere Bandbreiten für Datenübertragung, Bild- und Videokommunikation und die Interaktion mit IoT-Geräten benötigen. Dafür reicht Schmalband, das traditionell imPrivate-Mobile-Radio-Bereich (PMR) als leistungsstarkeTechnologie für die Sprach­ kommunikation eingesetzt wird, nicht aus. Seit private 5G-Campuslösungen explizit für Industrieunternehmen und Organisa­ tionen als geografisch begrenztes, lokales Mobilfunknetz mit eigenen Frequenzen zur Verfügung stehen, gewinnt Breitband-PMR an Bedeutung. Handlungsdruck entsteht durch die fortschreitende Digitalisierung hin zur Industrie 4.0 und die Abkündigun­ gen analoger Frequenzen durch die Bundes­ netzagentur bis zum Jahr 2028. Das betrifft vor allem Industrie- und Verkehrsbetriebe, die analoge Gleichwellensysteme nutzen. Keine universelle Lösung DieMigration einer bestehenden PMR-Lö­ sung in ein Breitbandsystem ist ein kom­ plexer Prozess, der sorgfältig geplant und umgesetzt werden muss. Denn einenTech­ nologiemix als „fertige, universelle Lösung“ für die diversen Infrastrukturen, Nutzungs­ szenarien und Geschäftsziele gibt es nicht. In der gegenwärtigen Umbruchsituation gilt es, bisher getätigte Investitionen nicht zu verbrennen, sondern ein vorhandenes Tetra- und DMR-System mit Breitband­ technologien zu einer interoperationalen Kommunikationslösung zu verbinden. Dafür sind zwei Faktoren entscheidend: • der Bedarf der Nutzer, der von ihren individuellen Arbeitsabläufen abhängt; • die spezifischen Anforderungen an die Kommunikation, die mit Breitband erfüllt werden sollen. Das setzt eine umfassende Analyse voraus, die nur im partnerschaftlichen Zusammen­ spiel zwischen dem Auftraggeber und dem Systemintegrator gelingt, der dieMigration plant und durchführt. Dieser gemeinsame Prozess eröffnet die Chance, mithilfe der Die Zukunft von PMR liegt in der Integration von Breit- bandtechnologien. Die Interoperabilität zwischen Tetra -und DMR-Netzen mit LTE/5G gewährleistet ein Gateway-Server (Bild: Telent)