NET 11 2023

32 www.net-im-web.de 11/23 Kernkompetenz niedrige Link-Dämpfung größerer Teil des eingekoppelten Lichtes zurückreflektiert. Die Größe der Back Reflection hängt dabei wesentlich von der Oberflächengüte der Steckverbinder und allgemein der Qualität des physika­ lischen Kontaktes einer Steckverbindung ab. Die Rückflussdämpfung gibt damit an, wie stark das Licht daran gehindert wird, zurückreflektiert zu werden. Während die Einfügedämpfung möglichst gering sein sollte, sollte die Rückflussdämpfung einen möglichst hohen Wert erreichen. Kein Trial & Error Doch welche maximalen Dämpfungs­ budgets für eine Übertragungsstrecke (Channel-Link) sind realistisch und welche lassen sich garantieren? Fragen, die gerade auch bei Ausschreibungen zu RZ-Verkabelungen immer wieder eine wichtige Rolle spielen, hängt doch von denDämpfungswerten inDatacentern viel ab. Gleichwohl suchen Anbieter immer noch nach der Methode „Trial & Error“ geeigneteModule für die passendenTrunk­ kabel zusammen, umdieDämpfungswerte nicht zu überschreiten. Das widerspricht der Idee einer RZ-Verkabelungslösung nach dem Plug-and-play-Prinzip. Dass es auch anders geht, zeigt der Netzwerkexperte tde - trans data elek­ tronik: Dort passen alle Komponenten auf Anhieb zusammen, sind Plug-and-play-fä­ hig und bleiben innerhalb der vorgegebe­ nen Dämpfungsbudgets beziehungsweise unterschreiten sie weit. Normierte Werte Das Dämpfungsbudget errechnet sich aus der Addition der Einfügedämpfungswerte aller Glasfaserkomponenten innerhalb eines Channel- Links: Dazu gehören die Dämp­ fung des Kabels über eine bestimmte Länge, die Dämpfung aller vorkonfektionierten Kabel, Patchkabel, Steckverbinder und Spleiße im Übertragungskanal. Daneben müssen RZ-Planer und Netzwerkspezia­ listen eine zusätzliche Dämpfungsreserve vorhalten, umFaktoren wie den Biegeradius des Kabels, Fehlausrichtungen der Faser oder Verschmutzung der Faserendflächen, mangelnde Installationsqualität oder das Alter derTransceiver mit zu berücksichtigen. WerdenGlasfasern inDatacentern installiert, so ist die Messung der Einfü­ gedämpfung für Tier 1- (bi-direktionale Dämpfungsmessung) und 2- (OTDR-Mes­ sung; optical time domain reflectometer = optische Zeitbereichsreflektometrie) Abnahmemessungen verpflichtend. Wie hoch die maximale Einfügedämpfung im Channel-Link sein darf, ist von denTrans­ ceiver-Herstellern und den zuständigen Normungsgremien definiert. Als weiterer Parameter wirkt sich auch die Rückfluss­ dämpfung auf die Übertragungsleistung von Glasfaserverkabelungen aus und muss berücksichtigt werden. Für dieTier-1-Abnahmemessung sieht die ISO/IEC 14763-3 einen Wert von 0,5 dB für Multimode-Installationen und 0,75 dB für Singlemodeinstallationen vor. Diese Werte gelten für eine Steckver­ bindung und nicht für den gesamten Link (Channel-Link). Das zur Verfügung stehende Dämpfungsbudget bei 40GBit oder höher innerhalb einer Multimode-Übertragungs­ strecke (Channel-Link) beträgt 1,5 dB. MPO-Steckverbinder haben eine typische Einfügedämpfung von 0,15 dB und eine Bild 1: Die Channel-Link-Messung misst die fest installierte Strecke inklusive aller Rangierschnüre. Der erste und letzte Stecker der Strecke wird dabei nicht mitgemessen. Die Permanent-Link-Messung misst nur die fest installierte Strecke. Bild 2: Von Encircled Flux sprechen Experten, wenn die Übertragung des Lichtes in einem genau definierten Teilbereich des Faserkerns erfolgt: Messung der tde mit dem Modal Explorer MPX-1 von Arden Photonics (Bilder: tde- trans data elektronik GmbH)

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