NET 11/2024

36 www.net-im-web.de 11/24 NE T ZE Das Warten hat ein Ende 5G und Edge -Computing kommen zusammen Cédric Gégout Ohne „Killer-App“ keine Nach- frage, kein Durchbruch bei echten 5G-Netzen und kein vernetztes 5G-Edge -Computing. Noch vor kurzem galt diese so ähnlich schon von der 4G-Einführung bekannte Gleichung auch für 5G. Und verunsicherte Kommunika- tionsdienstleister (CSPs). Doch das Bild hat sich drastisch verändert, nicht zuletzt auch, weil KI-gestütz- te Anwendungsfälle hinzukommen. Demnach sind 86 % der CSPs optimistisch, was die Zukunft des Edge Computing in Telekommuni- kationsnetzen angeht. Viele sehen das vernetzte Edge -Computing vermehrt nicht nur als langfristige Priorität, sondern als gewinnbrin- gende Investition für die nahe Zu- kunft. Das ergab eine kürzlich von den Marktforschern von Omdia und Canonical, dem Herausgeber von Ubuntu, veröffentlichte Studie. Cédric Gégout ist VP Product Manager bei Canonical Dieser Optimismus führt zum Handeln: CSPs set- zen jetzt verstärkt auf Cloud-native, um einen ausgereiften An- satz für vernetztes Edge Computing zu verfolgen. Der Studie zufolge planen 90 % der CSPs, innerhalb der nächsten zwei Jahre vollständig kommerzielle Edge-Com- puting-Implementierungen auf denMarkt zu bringen. Edge Computing ist, so die Ana- lysten von Gartner, „Teil einer verteilten Computing-Topologie, in der die Daten- verarbeitung am Netzwerkrand stattfin- det – dort, wo Dinge oder Menschen die Informationen konsumieren“. Dafür hosten Netzbetreiber Anwendungen am Rand eines Weitverkehrsnetzes. So rücken diese näher an die Endnutzer und die Geräte heran, die die von diesen Anwendungen bereitgestellten Daten verwenden. Edge Computing verringert also die Distanz zwischen einer Benutzeranwen- dung und demEndanwender erheblich. Die Informationen müssen keine langenWege zwischen einer zentralen Cloud und den Edge-Standorten, an denen sich die Nutzer mit dem Netz verbinden, zurücklegen. Anwendungen in Edge-Clouds ermögli- chen eine wesentlich schnellere Interaktion zwischen den Endgeräten der Nutzer und den Anwendungen, die die Datendienste hosten. Ein weiterer Vorteil neben der Geschwin- digkeit ist die Relevanz der gesammelten Informationen. Einige Geschäftsanwen- dungen benötigen nur lokale Daten, z. B. standortbasierte Dienste, im Gegensatz zu aggregierten Daten, die von mehreren Standorten in einem großen geografischen Gebiet gesammelt werden. Insbesondere re- levante und lokale Daten erfordern weniger Vorverarbeitung, die sonst erforderlichwäre, umdie gesammelten Informationen zentral zu verarbeiten und die verarbeiteten Daten dann für jeden einzelnen Edge-Standort zu speichern und bereitzustellen. Die Trennung von Netzwerkfunktionen in verschiedene Komponenten und die Entkopplung von Hardware- und Softwarefunktionen wird entscheidend für die Entwicklung der 5G-Edge-Fähigkeiten (Foto: ADMC, pixabay)

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