NET 11/2024
41 www.net-im-web.de 11/24 steigt auch dieWärmeentwicklung, und es wird aufwändiger, die Betriebstemperaturen der Server selbst und der zwischengeschal- teten USV-Anlagen auf dem erforderlichen niedrigen Niveau zu halten.“ Insbesondere die Kühlung nimmt folglich immer mehr Bauraum ein und lässt ihrerseits die Strom- kosten weiter steigen – ein teurer Teufels- kreis. Höhere Leistungsdichte Um den wachsenden Herausforderungen von High-Density-Rechenzentren zu be- gegnen, hat Riello Power Systems die seit nunmehr zehn Jahren weltweit in Rechen- zentren etablierte modulare MultiPower- Baureihe in einer neuen Gerätegeneration weiterentwickelt. DieMultiPower2 verfügt über ein neuartiges Leistungsmodul auf Basis der Siliziumkarbid-Technologie. Diese kann bei Temperaturen von bis zu 40 °C völlig ohne Leistungseinbußen oder -ab- stufungen arbeiten. ImVergleich zu bisher gebräuchlichen USV-Anlagen mit IGBT- Transistoren aus Silizium-Bauelementen reduziert sich der Kühlungsbedarf daher maßgeblich. In der Folge sinkt nicht nur der üblicherweise sehr hohe Energieverbrauch der Kühlsysteme, sondern die hochver- fügbaren Module können auch deutlich kompakter realisiert werden. So benötigt die MultiPower2 mit 500 kW lediglich 0,52 m2 Platz, was einer Leistungsdichte von 1,75 kW/dm2 für das Powermodul entspricht. „Die neue Siliziumkarbid-Lösung bringt aber noch mehr Vorteile mit sich“, ergänzt Prell. „Trotz der geringeren Größe erreichen die Module im On-Line-Dop- pelwandler-Betrieb einen Wirkungsgrad von bis zu 98,1 Prozent – und das selbst bei extrem niedrigen Lasten.“ Denn im Efficiency Control-Modus aktiviert das System automatisch nur die jeweils er- forderliche Anzahl an Leistungsmodulen, um das gewünschte Redundanzniveau zu gewährleisten. Damit ist die MultiPower2 ummehr als zwei Prozent effizienter als bis- herige USV-Anlagen. Dies schlägt sich we- sentlich auf den ökologischen Fußabdruck sowie die Stromkosten des Rechenzentrums nieder: Vergleicht man eine MultiPower2 500 kW mit einer herkömmlichen USV, die den für Si-IGBT-Transistoren typischen Wirkungsgrad von höchstens 96 Prozent aufweist, so ergeben sich bei einer durch- schnittlichen Last von 50 Prozent und einer Kühl-Leistungszahl von 3 jährliche Einsparungen von rund 18 Tonnen CO2 und 12.000 Euro an Stromkosten. Den Berechnungen liegen Durchschnittswerte von 0,03 kg CO2 und 0,2 Euro pro Kilo- wattstunde zugrunde. Risikofreie Skalierung DieMultiPower2 lässt sich flexibel skalieren und gemäß dem Pay-as-you-grow-Ansatz auch nachträglich erweitern. Hierzu um- fasst die Baureihe das Modell MP2, das acht Module mit insgesamt bis zu 500 kW aufnehmen kann, sowie die M2S, die mit bis zu 30 Modulen von 1.000 bis 1.600 kW skalierbar ist. Dabei kommt der neue USV-Designansatz des Herstellers ins Spiel, bei dem Hard- und Software noch enger als zuvor miteinander verknüpft werden: Die smarte modulare Architektur (SMA) lässt keinen Single Point of Failure zu und führt beim Einstecken jedes Moduls automatisch Funktionstests durch. So kann etwa die Leistung oder Redundanz des Systems selbst im laufenden Betrieb erhöht werden, ohne das Risiko von Störungen oder Systemausfällen in Kauf nehmen zu müssen. „Das Thema Nachhaltigkeit ist eine der größten Herausforderungen unse- rer Zeit“, resümiert Prell. „Mit der neuen MultiPower2 geben wir Rechenzentren die Chance, die steigenden Anforderungen an High-Density-Umgebungen zu erfüllen und zugleich ihren ökologischen Fußabdruck sowie ihre laufenden Betriebskosten spürbar zu senken.“ www.riello-powersystems.de CO²-Emissionen in Rechenzentren senken Trotz der geringeren Größe erreichen die Module im On-Line-Doppelwandler-Betrieb einen Wirkungsgrad von bis zu 98,1 Prozent – und das selbst bei extrem niedrigen Lasten (Fotos: Riello) Alexander Prell Das Thema Nachhaltigkeit ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Mit der neuen MultiPower2 können Rechenzentren ihre laufenden Betriebskosten spürbar senken
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