NET 12/2021
21 www.net-im-web.de 12/21 Expanded Beam Optical Flexible Stecktechnik Die neugestaltete Optik ermög- licht es, das Steckkonzept sowohl für Sin- glemode- als auch Multimode-LWL ein- zusetzen. Bei Singlemode-Anwendungen beträgt nach Angaben des Herstellers die Einfügedämpfung weniger als 0,70 dB, die Rückflussdämpfung liegt bei über 55 dB. Diese Werte bleiben auch über mehrere hundert Steckzyklen erhalten. Inder Standardausführungnimmt die Ferrule zwölf Singlemode- oder Mul- timodefasern auf. Jedoch ist das System skalierbar und ermöglicht, bis zu 192 Fa- sern zu verbinden. Rosenberger OSI ist bereits frühzeitig eine enge Kooperation mit 3M bezüglich dieser neuen Technik eingegangen und führt die entsprechen- den Basis-Steckverbinder des Herstellers, entwickelt aber auch eigene Stecksysteme in Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Und es gibt noch viele Anwendungen mit unterschiedlichen Anforderungen, die mit diesem Steckkonzept realisiert werden können. Effizienz in Produktion und Einsatz Das Steckkonzept zielt darauf ab, dass das Handling einfacher wird und trotz- dem höchste Zuverlässigkeit der Netzver- bindungen gewährleistet ist. Schon beim Steckverbinder zeigt sich, dass Effizienz im Fokus der Entwicklung stand. Statt Kera- mik kommt eine Ferrule aus hochpräzisem Kunststoff-Spritzguss mit Nuten zum Ein- satz; Bohrungen entfallen. Innerhalb des Spritzgussteils findet sich die Spiegelreflex- Kollimationslinse, die den Strahl aufweitet und auch wieder fokussiert. Die Fasern können in die Spritz- guss-Ferrule automatisiert positioniert und eingeklebt werden. Auch ohne den Einsatz von Führungsstiften sind diese so fixiert, dass eine Abweichung der Faserausrichtung nicht stattfinden kann. Es entfällt zudemdas aufwendige Polieren der Faserenden, und auch eine Beschädigung der Fasern durch gegenseitige Berührung ist ausgeschlossen. Zugleich reduziert sich mit diesem Steck- konzept der Aufwand, der bislang bei je- dem Steckvorgang entstanden ist. Nicht zuletzt werden auch die Anforderungen an das Personal reduziert, das die Verka- belung vornimmt – ohne dass dadurch die Betriebssicherheit der LWL-Vernetzung Schaden nimmt. Passt für zahlreiche Anwendungen Derzeit sind etwa aufwendige Backplane- Verkabelungen imFokus der Applikationen. Aber auch die Zunahme von IoT-Anwen- dungen mit entsprechend leistungsfähigen Netzen, z.B. bei der Gebäudeverkabelung, ist ein Treiber für den Einsatz der EBO- Technik. Insbesondere in rauen Umgebun- gen zeigt die EBO-Technik ihre Stärken. Gegenüber anderen Steckverbinderkonzep- ten ist sie unempfindlicher gegen Staub und auch gegenüber Erschütterungen. So eignet sie sich z.B. besonders für den Einsatz von 5G und Edge Computing in der indus- triellen Produktion. Nur mittels Glasfaser sind die hohen Bandbreiten und niedrigen Latenzen imBackbone zu realisieren, die für Industrie 4.0 auf Dauer benötigt werden. Die 5G-Netze selbst sind eben- falls zu nennen, hier wird FTTA (Fiber to the Antenna) benötigt. Unempfindliche Netze mit immer höheren Bandbreiten sind darüber hinaus im mobilen Einsatz gefragt, etwa bei Bahnen und Flugzeugen, wo im Betrieb erhebliche Erschütterungen auftreten. Geeignete Stecksysteme für solche Applikationen entwickelt Rosenberger OSI gemeinsam mit den Kunden nach deren individuellen Anforderungen. Fazit Zusammen mit der fortschreitenden Digi- talisierung aller Lebens- undWirtschaftsbe- reiche wird der Einsatz von Glasfaser schon allein aufgrund der höheren realisierbaren Bandbreiten weiter an Bedeutung zuneh- men. Den Vorteilen, neben der Bandbreite sind dies z.B. der geringere Durchmesser und die Überbrückung größerer Distanzen, stand bislang das komplizierte Handling bei Steckprozessen sowie der Mangel an Fachpersonal entgegen. Genau hier setzt die einfacher anzuwendende EBO-Interconnect-Technik an. Sie eröffnet der bandbreitenstarken Glasfasertechnik viele neue Anwendungs- bereiche. Schnellere Steckvorgänge und weniger Einschränkungen bei der Auswahl des geeigneten Personals schlagen sich in geringeren Kosten und kürzeren Projekt- laufzeiten nieder. Damit steht dem Vor- marsch der Glasfasertechnik nichts mehr im Weg. www.rosenberger.com/osi Das Steckkonzept vereinfacht das Handling und gewährleistet trotzdem höchste Zuverlässigkeit der Netzverbindungen. Statt Keramik kommt eine Ferrule aus präzisem Kunst- stoff-Spritzguss mit Nuten zum Einsatz (Foto: Rosenberger OSI)
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