NET 12/2021

41 www.net-im-web.de 12/21 23. TK-Marktanalyse Deutschland 2021 weiter erhöhen. Somit sind die HFC-An- schlussnetze grundsätzlich „gigabitfähig“. Ende 2021 sind die deutschen Kabelnetze nahezu vollständig aber erst mit Docsis 3.1 ausgebaut. 23,9 Mio. Haushalte können einen Kabel-Gigabitanschluss buchen. Glasfaser-Anschlussnetze werden überwiegend in der Variante FTTB reali- siert – zur Inhouse-Signalverteilung werden vorhandene Koaxial- oder Telefonkabel verwendet. Bei der Versorgung von Ein- familienhäusern handelt es sich immer um die Variante FTTH. FTTB/H-Anschlüsse werden einerseits inBallungsräumen gebaut, da die Investitionen pro Haushalt aufgrund von Dichteeffekten „erträglich“ sind und andererseits werden sie im ländlichen Raum errichtet, da Tiefbaukosten im Vergleich zu Städten dort niedrig sind, keine Kon- kurrenz durch HFC-Netze existiert und die Breitbandversorgung mit DSL- oder Mobilfunktechnik unterdurchschnittlich ist. Mit Glasfaseranschlüssen sind heute Bandbreiten von bis zu 5 Gbit/s realisierbar. Zukünftige Glasfaser-Übertragungsproto- kolle werden deutlich höhere Bandbreiten erlauben – 1.000 Gbit/s werden möglich sein. Ende 2021 sind in Deutschland 7,5 Mio. FTTB/H-Anschlüsse gebaut (Bild 3). Da sich die Versorgungsgebiete vonDocsis 3.1- und FTTB/H-Anschlüssen teilweise überlappen, ist die Zahl der mit Gigabitanschlüssen versorgten Haushalte geringer als die Summe der Anschlüsse der beiden Techniken. 3,9 Mio. Glas- faseranschlüsse erreichen Haushalte, die ebenfalls an ein Docsis 3.1-Netz ange- bunden sind – das sind 52 % der 7,5 Mio. FTTB/H-Anschlüsse (Bild 4). Weitere 3,6 Mio. Glasfaseranschlüsse wurden abseits von HFC-Netzen im ländlichen Raum errichtet. Insgesamt werden Ende 2021 27,5Mio. der 41,9Mio. privatenHaushalte in Deutschland mit einer gigabitfähigen Anschlusstechnik erreicht – das entspricht einer Versorgungsquote von 65,6 %. 5,4 Mio. Haushalte haben einen Anschluss mit mehr als 250 Mbit/s Bandbreite gebucht, davon 2,0 Mio. mit einer Bandbreite von mindestens 1 Gbit/s. Mobilfunk Ende 2021 sind inDeutschland 157,8Mio. SIM-Karten aktiv, die zu etwa gleichen Teilen auf die drei großen Netzbetreiber entfallen. Mit 25,9%werden gut einViertel dieser SIM-Karten für die Maschine-zu- Maschine-Kommunikation eingesetzt. Von denTarifen, die hinter den 117,6Mio. per- sönlichen SIM-Karten stehen, sind knapp zwei Drittel (64,4 %) LTE-fähig (Bild 5). Nur noch ein Viertel der Tarife sind auf Mobilfunknetze der zweiten und dritten Generation beschränkt. Neue 5G-fähige Tarife, die seit 2019 angeboten werden, wurden bis Anfang 2021 zu überdurch- schnittlichen Preisen vermarktet – inzwi- schen haben die Netzbetreiber 5G aber zumindest bei ihren eigenen Hauptmarken als Standard eingeführt. Auch deshalb, weil Mobilfunk-Reseller noch keinen Zugang zu Bild 4: Da sich die Versorgungsgebiete von Docsis 3.1- und FTTB/H-Anschlüssen teilweise überlappen, ist die Zahl der mit Gigabitanschlüssen versorgten Haushalte geringer als die Summe der potenziellen Anschlüsse der beiden Techniken

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