NET 12/2021
47 www.net-im-web.de 12/21 NE T ZB E TRE I B ER UND - D I ENS T E Dialog statt Übersprechen Powerline -Netze an VDSL-Anschlüssen Nico Weling Auch wenn viel vom Glasfaser- ausbau gesprochen wird: In Deutschland dominieren weiter- hin DSL-Zugänge. Erst kürzlich bestätigte eine Studie des VATM, dass derzeit weiterhin kanpp 71 % der Breitbandzugänge in Deutsch- land per DSL erfolgen. Ein neues, patentiertes Feature sorgt nun vollautomatisch dafür, dass VDSL- Anschlüsse reibungslos mit Heim- netzen zusammenspielen, die auf der Powerline -Technik basieren. Nico Weling ist Vice President Research & Innovation bei der Devolo AG in Aachen In den vom VATM in der 23. TK-Marktanaly- se Deutschland 2021 be- zeichneten Anschlüssen sind auch VDSL-Anschlüsse in den Varianten Vectoring und Supervectoring enthalten , die vomgrauenVerteilerkasten bis ins Haus auf die flächendeckend vorhandenen Kupferleitungen setzen.Weil derWunsch, die bestehenden Lei- tungen bestmöglich auszureizen, hierzulande besonders stark war, sind beide Spielarten in Deutschland deutlich weiter verbreitet als in anderen Ländern. Zwei Seiten einer Medaille Produkte, die auf Supervectoring basieren, gibt es in Deutschland erst seit wenigen Jahren. Die Technik erweitert das genutzte Frequenzband, so dass Geschwindigkeiten von etwa 300 Mbit/s möglich werden; im Markt angeboten werden meist 250 Mbit/s. Für Endkunden ist wichtig, dass sie die ge- buchte Leistung auch im ganzen Haus oder in ihrer Wohnung abrufen können. Neben dem schnellen Anschluss ist daher auch eine leistungsstarke Heimvernetzung zentral. Ein schneller Zugang inHaus oderWohnung und eine leistungsstarke Verteilung innerhalb von Haus und Wohnung sind damit zwei Seiten einer Medaille. Powerline durch Decken und Wände In vielenHaushalten kommt zumAufbau eines starken Heimnetzes die Powerline-Technik (PLC) zumEinsatz. Sie nutzt die vorhandenen Stromleitungen, um das Signal vom Router in Haus oder Wohnung zu verteilen. Das Prinzip ist denkbar einfach und hat deutliche Vorteile verglichen mit reinen WLAN-Lö- sungen: Der Kunde steckt einen Adapter in der Nähe seines Routers ein und verbindet die Geräte per LAN-Kabel. Das PLC-Signal wird nun ins Stromnetz eingespeist und dort, wo der Kunde einen Internetzugangspunkt benötigt, steckt er weitere Adapter ein. So wird jede Steckdose zum Access Point – per Kabel oderWLAN.Weil PLC die vorhandene Verkabelung als Datenleitung nutzt, wird das Signal auf seinem Weg durchs Haus nicht durch dicke Decken, massive Wände oder auch Fußbodenheizungen ausgebremst. Im Bereich Heimvernetzung war viele Jahre
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