NET 12/2021

Mobiler Datenverkehr steigt und steigt und steigt Der neue Mobility Report von Ericsson zeigt, dass der mobile Datenverkehr seit 2011, dem Jahr, in dem der Mobility Report zum erstenMal veröffentlicht wurde, um fast das 300-fache gestie- gen ist. Die Ergebnisse basieren auf aktuellen und vergangenen Netzdaten. Der Report blickt auf einige der wichtigsten Trends und Ereignisse zurück, die das letzte Jahrzehnt geprägt haben, und enthält die neuesten Prognosen bis 2027. Die Annahme, dass 5G die bisher am schnellsten ver- breitete Mobilfunkgeneration werden könnte, wird durch eine aktualisierte Schätzung von fast 660 Mio. 5G-Verträgen bis Ende dieses Jahres bekräftigt. Der Anstieg ist auf eine unerwartet starke Nachfrage in China und Nordamerika zurückzuführen, die zum Teil das Resultat von sinkenden Preisen für 5G-Geräte ist. Außer- dem gab es im dritten Quartal 2021 weltweit einen Nettozuwachs von 98 Mio. 5G-Verträgen, während es bei 4G lediglich 48 Mio. neue Verträge gab. Es wird geschätzt, dass die 5G-Netze bis Ende 2021 von mehr als 2 Mrd. Menschen genutzt werden. Jüngsten Prognosen zufolge ist 5G auf dem besten Weg, bis 2027 die dominierende mobile Zugangstechnik zu werden, gemessen an der Zahl der Verträge. Bis dahin wird 5G voraussichtlich rund 50 % aller Mobilfunkabonnements weltweit ausmachen, 75 % der Weltbevölkerung versorgen und 62 % des weltweiten Smartphone-Verkehrs tragen. InWesteuropa ist 4Gdie vorherrschende Zugangstechnik, auf die Ende 2021 80 % aller Verträge entfallen. Es wird prognos- tiziert, dass 4G bis 2027 auf 16 % undWCDMA/HSPA, also 3G, auf praktisch 0 % der Verträge zurückgehen wird, da die Nutzer zu 5G migrieren. Rund 60 Netzbetreiber haben in Westeuropa bereits 5G-Dienste eingeführt. Der Anteil der 5G-Verträge wird bis Ende 2027 voraussichtlich 83 % erreichen. Der Report zeigt, dass der technische Lebenszyklus von 5G-Geräten viel früher beginnt, da 5G-Mobiltelefone heute bereits 23 % des weltweiten Volumens ausmachen, während es bei 4G-Mobiltelefonen zum gleichen Zeitpunkt nur 8 % waren. Dies fördert ein exponenzielles Wachstum des mobilen Datenverkehrs. Im dritten Quartal 2021 stieg der Datenverkehr im Mobilfunknetz im Vergleich zum Vorjahr um 42 % auf rund 78 Ebyte, einschließlich des von Fixed Wireless Access Services (FWA) generiertenDatenverkehrs. Das heißt, imdritten Quartal 2021 wird mehr mobiler Datenverkehr generiert als im gesamten Mobilfunkverkehr bis zum Ende des Jahres 2016. Neue Prognosen zeigen, dass der gesamte mobile Datenverkehr im Mobilfunknetz bis Ende 2027 voraussichtlich 370 Ebyte erreichen wird. www.ericsson.com/de/ Digitalisierungsschub wird überdauern Der durch die Corona-Pandemie in der deutschen Wirtschaft aus- gelöste Digitalisierungsschub ist vonDauer. EingeleiteteMaßnahmen wie Videokonferenzen oder Kollaborationstools, aber auch die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle werden mehrheitlich beibehalten oder sogar noch ausgeweitet. Zugleich setzen sich die Unternehmen verstärkt mit der Nutzung wichtiger digitaler Tech- niken wie Datenanalysen oder künstlicher Intelligenz auseinander. Von der künftigen Bundesregierung wird mit weit überwiegender Mehrheit gefordert, dass die lange Liste an überfälligen Digitali- sierungsmaßnahmen jetzt umgesetzt wird. Das sind Ergebnisse einer repräsentativenUmfrage unter 602Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Bitkom. Neun von zehn Unternehmen (92%) geben an, dass durch die Corona-Pandemie die Digitalisierung im eigenen Unternehmen an Bedeutung gewonnen hat (2020: 84 %). 94 % sehen gar einen Bedeutungszuwachs der Digitalisierung für die deutscheWirtschaft insgesamt (2020: 86 %). EineVielzahl konkreterDigitalisierungsmaßnahmenwurden aufgrund der Corona-Pandemie angegangen oder intensiviert: • 92 % haben Videokonferenzen statt persönlicher Treffen einge- führt oder ausgeweitet; • drei Viertel (74%) nutztenTools zur digitalen Zusammenarbeit; • rund zwei Drittel (63 %) schafften zusätzliche Hardware an; • Prozesse wurden häufig digitalisiert, etwa indem digitale Do- kumente statt Papier (66 %) oder digitale Signaturen statt der handschriftlichen Unterschrift (60 %) genutzt werden; • 60 % entwickeln digitale Geschäftsmodelle; • 41 % haben Beratungen zur Digitalisierung genutzt; • im Personalbereich haben acht von zehn (81 %) Homeoffice ausgeweitet oder neu eingeführt; • 61 % setzen auf die Weiterbildung der Beschäftigten zu Digi- talthemen; • rund jedes Zweite (48 %) hat Recruiting und Onboarding digitalisiert; • 17 % haben Digitalisierungsexperten eingestellt. Die große Mehrheit der Unternehmen will auch künftig an ihren durch Corona angestoßenen Projekten zur Digitalisierung fest- halten oder diese ausweiten, dazu gehören digitale Signaturen, Ein- satz digitaler Dokumente, Kollaborationstools, digitale Geschäfts- modelle, Anschaffung neuer Hardware sowie Videokonferenzen. Allein beim Homeoffice zeigt sich ein anderer Trend: Hier wol- len nur 27 % an den Corona-Regelungen festhalten oder diese ausweiten, 71 % hingegen wollen sie ganz oder teilweise wieder zurücknehmen. www.bitkom.org Trends & Fakten 12/21 7 www.net-im-web.de

RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2Mzk=