NET 12/2021
8 www.net-im-web.de Trends & Fakten 12/21 Klimaschutz per Glasfaser Der bayerische Glasfaseranbieter M-net ist der erste klimaneutrale TK-Anbieter in Deutschland. Bisher hatte das Unternehmen im Rahmen seiner Klimastrategie seit 2019 bereits rund 90 % der vermeidbaren Treibhausgasemissionen eingespart. Nun wurde die Klimaneutralität des Netzbetreibers durch den TÜV Rheinland für das erste Halbjahr 2021 validiert. Eine wichtige Grundlage für die starke Klimabilanz des Unternehmens ist nicht zuletzt die leistungsstarke Glasfaser-Infra- struktur, die M-net immer weiter ausbaut und immer näher an die einzelnen Wohnungen und Büros der Kunden führt. Im Gegensatz zu kupferbasierten Techniken ist für die Übertragung per Glasfaser ein deutlich geringerer Energieaufwand bei gleichzeitig höheren Leistungsmerkmalen notwendig. Beispielsweise sind über den Bayern-Ring nicht nur Bandbreiten von bis zu 76 Tbit/s über eine einzelne Glasfaser möglich, sondern der Energieverbrauch einer 200-Gbit/s-Leitung von München nach Frankfurt verringert sich um nahezu 90 % gegenüber herkömmlichen DWDM-Systemen. Neben einer Reihe vonMaßnahmen, um das Unternehmen klimaneutral auszurichten, wie z.B. den Einsatz von energieeffizient- en Leuchtmitteln, eine intelligente Beleuchtungssteuerung sowie eine Temperaturoptimierung in den Rechenzentren, investiert der TK-Anbieter nachhaltig in erneuerbare Energien. Seit Sommer 2021 werden dazu einzelne Glasfaser-Verteilerschränke (FTTC-Container) mit Photovoltaikanlagen zur eigenen Energieversorgung ausgestattet. Zudem betreibt M-net alle unternehmenseigenen Standorte, an denen eine Wahlmöglichkeit für den Strombezug besteht, sowie die Rechenzentren mit zertifiziertem Grünstrom. Durch all diese Maßnahmen konnten im Vergleich zum Basisjahr 2019 bereits rund 90 % der Treibhausgasemissionen eingespart werden. Die gesamten verbleibenden CO2-Emissionen nach Scope 1 und 2 beliefen sich im ersten Halbjahr 2021 auf eine Summe von 387 t – weniger, als ein Flugzeug auf einem einzigen One-Way-Flug von München nach New York ausstößt. Diese Emissionen gleicht M-net über Zertifikate für ein internationales Klimaschutzprojekt aus und unterstützt in einem Waldstück bei Poing nahe München ein Klimaprojekt zur Aufforstung. Bis 2025 plant M-net neben weiteren Maßnahmen die kontinuierliche Reduzierung und – sofern unvermeidlich – die Kompensation der indirekten Emissionen (Scope 3 nach Greenhouse Gas Protocol). Das sind Emissionen, die vor- und nachgelagert in der Wertschöpfungskette entstehen, wie z.B. für die Beheizung oder Klimatisierung von angemieteten Liegenschaften, die künftig in Kooperation mit den Stadtwerken München für einen Teil der Standorte durch Fernwärme per Geothermie realisiert werden soll. www.m-net.de Glasfaserausbau forciert Die Deutsche Telekom beschleunigt den Glasfaserausbau im deutschen Markt. Dazu hat das Unternehmen im November eine langfristige Partnerschaft mit dem IFM Global Infrastructure Fund, der durch IFM Investors beraten wird (zusammen IFM), verkündet. IFMGlobal Infrastructure Fund beteiligt sich mit 50 % an der Ausbaugesellschaft Glasfaserplus GmbH. Das daraus entste- hende Joint Venture soll bis 2028 4 Mio. zusätzliche gigabitfähige FTTH-Anschlüsse (Fiber to the Home) im ländlichen Raum und in Fördergebieten ausbauen. Dieser Ausbau ist zusätzlich geplant zu dem bereits kommunizierten Ziel, bis 2024 insgesamt 10 Mio. Haushalte anzubinden. Das entstehendeNetz wird derTelekomwie auch ihrenWett- bewerbern diskriminierungsfrei und zu wirtschaftlichen Bedingungen geöffnet werden (Open Access). Die Glasfaserplus wird der Deutschen Telekom und Drittanbietern aktive Bitstream-Access-Dienst- leistungen (BSA) anbieten, jedoch nicht mit einem eigenem Pro- duktportfolio auf Endkunden zugehen. Der Unternehmenssitz wird nach jetziger Planung im Großraum Köln sein. Im kommenden Jahr will Glasfaserplus über 100.000 FTTH-Anschlüsse bauen, um 2023 das Volumen auf knapp 500.000 Anschlüsse zu erhöhen. www.telekom.de Aufrüstung für Gigabit Die Tele Columbus AG hat damit begonnen, seine internet- fähigen Netze für Übertragungsgeschwindigkeiten bis 1 Gbit/s zu optimieren, so dass der weit überwiegende Teil der rund 2,4 Mio. durch die Marke PŸUR mit Internet versorgten Haushalte Gigabitbandbreiten nutzen können. Bislang bot PŸUR Internetgeschwindigkeiten bis 400 Mbit/s im Kabelnetz an. Im August 2019 startete man das erste Gigabitangebot für rund 500.000 Haushalte in Berlin. Nunmehr ist der bundesweite Docsis-3.1-Rollout angelaufen. Seit dem 7. Dezember können weitere 69.000 Haushalte Internetanschlüsse mit Bandbreiten bis 1 Gbit/s bestellen. In der erstenWelle wurden die Netze in Flensburg, Offenbach und Frankfurt amMain sowie Aschersleben und Naumburg in Sachsen-Anhalt aufgerüstet. Der Temposprung wird durch die Aktualisierung der Übertragungstechnik auf den Docsis-3.1-Standard erreicht. Durch die Zuschaltung neuer Übertragungsfrequenzen lässt sich die Übertragungskapazität der bestehenden Netze mehr als verdoppeln. ImVorfeld der Zuschaltungen werden die Kabelnetze geprüft und überarbeitet, um einen reibungslosen Gigabitbetrieb zu gewährleisten. Die jetzt angelaufene Aufrüstungskampagne soll bis Mitte 2023 abgeschlossen sein. www.telecolumbus.com
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