NET 12/2022

www.net-im-web.de 23 12/22 Zum Erfolg verdammt nieren heute Alarmübertragungsanlagen? Etablierte Rahmenbedingungen Die Sicherheitstechnik hat die Aufgabe, Personen und Sachwerte zu schützen. Schnelles Handeln bei Brand oder Über- fall kann Leben retten, bei Einbruch zu- mindest den Schaden in Grenzen halten. Schäden sind Kosten für Sachversicherer, also gibt es dort ein großes Interesse, für qualitativ hochwertige Sicherungs- und Alarmübertragungstechnik zu sorgen. Dazu gründete die Versicherungswirt- schaft vor über hundert Jahren den VdS (Vertrauen durch Sicherheit), der nicht nur ein Regelwerk aus Richtlinien er- arbeitet hat, sondern auch die Einhaltung dieser Vorgaben für Versicherungskunden überwacht. Eine wesentliche Grundlage für schnelle und sichere Reaktion im Alarm- fall ist das Zusammenspiel aller Hilfskräfte vom Ereignis bis zur Intervention. Diese „VdS-Sicherungskette“, basierend auf DIN/ EN-Normen und VdS-Richtlinien, ga- rantiert heute eine qualitativ hochwertige Gefahrenabwehr (Bild 2). Überarbeitete und neue Normen Die DKE als normgebende Stelle für die Energie- und Alarmkommunikation sowie der VdS mit seinem Richtlinienkatalog für die Sicherheitstechnik sind gefragt, die fälligen Anpassungen voranzutreiben. Für Hausbesitzer und Bewohner darf es keine unterschiedlichen, vielleicht sogar sich widersprechendenVorschriften je nach Gewerk geben. Fällige Kosten dürfen auch nicht vernachlässigt werden: Entscheidend für die Akzeptanz von Produkten und Sys- temen, die dabei helfen, die Klimaziele zu erreichen, ist ein gutes Kosten-Nutzen- Verhältnis. Es kommt also darauf an, dass durch die Digitalisierung der Energiewende keine zusätzlichen Kosten entstehen, viel- leicht sogar für den Verbraucher – nicht nur für den Energieverkäufer – ein Kosten- senkungspotenzial generiert werden kann. SMGW nur für den Elektroschrank? Leider gab es zunächst für ein Forschungs- projekt, Energie- undAlarmkommunikation in Richtung einer gemeinsamen Plattform zu überarbeiten, beim BMWK keine För- dermittel. Wahrscheinlich wollte man die Markteinführung von SMGW für die Elek- trozähler nicht stören. Aber die Zeit drängte. Mittlerweile besteht eine Installationspflicht für SMGW ab 6.000 kWh Jahresverbrauch Strom (größeres Einfamilienhaus) und für Liegenschaftenmit steuerbarenVerbrauchs- einrichtungen (z.B. PV-Anlagen ab 7 kW und Wärmepumpen). Das betrifft ca. 20 Mio. Gebäude in Deutschland. Wie viele davon haben heute aber schon eine Brand- und/oder Einbruchmeldeanlage mit sicherer Alarmübertragung? WWNW – WärmewendeNordwest So war das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bereit, einen an- deren Aspekt der Energiewende zu fördern: die Wärmewende. „Für Raumwärme in Gebäuden wurden in Deutschland im Jahr 2018 26 % des gesamten Endenergiever- brauchs aufgewendet.Weitere 5%entfielen auf den Bereich Warmwasser. Damit die Energiewende gelingen kann, brauchen wir daher auch eineWärmewende“ (Zitatquelle: Umwelt-Bundesamt). Die Energienutzung für die be- nötigteWärmemuss also deutlich effizienter werden. Neben der Sanierung ist die Di- gitalisierung, also eine gesicherte Basis für die Datenübertragung und Steuerung, auch hier von zentraler Bedeutung. Im einem der WWNW-Forschungsfelder, dem Feld 2, sind fünf Partner zusammengekommen, um gemeinsam unter der Leitung der DKE und des Forschungsinstituts OFFIS (ein An-Institut der Universität Oldenburg) Lösungen für die Integration des SMGW in die VdS-Sicherheitskette auszuarbeiten und in Normen und Richtlinien festzuhalten. OFFIS hatte schon den Rollout des SMGWbegleitet. Die Alarmempfangs- zentrale FSO, der Alarmübertragungsanla- gen-Hersteller TAS und der VdS bringen die nötige Erfahrung mit dem Bestand von Alarm- und Notruftechnik ein. Das Wohnungsunternehmen GSG-Oldenburg wacht darüber, dass auch der Anwender als Hausbesitzer oder Mieter mit seinen Bedürfnissen nicht vergessen wird. WWNW-Forschungsfeld 2 Es gilt also, das bereits erarbeitete Know- how der sicheren Übertragung von Brand-, Einbruch-, Überfall- und Personennotruf- Meldungen in die Roadmap des BMWK zur Digitalisierung der Energiewende zu integrieren. Prinzipiell unterscheiden sich Bild 2: Die VdS-Sicherungskette garantiert, basierend auf DIN/EN-Normen und VdS-Richtlinien, eine qualitativ hochwertige Gefahrenabwehr – vom (Schadens-)Ereignis über das Management zur Intervention (Hilfeleistung)

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