NET 12/2022

32 www.net-im-web.de 12/22 NE T ZE Frauke Kaltenbrunner-Schütz Der Glasfaseranschluss ist auf dem Weg zum neuen Standard: Seit Mitte 2022 liegt die Glasfaserquo- te in Deutschland bei 26 %. Damit hat jeder vierte Haushalt die Möglichkeit, auf einen hochleis- tungsfähigen und zukunftssicheren Glasfaseranschluss zuzugreifen. Im internationalen Vergleich mit anderen Industrieländern bleibt Deutschland dagegen im hinteren Mittelfeld. Bringt 2023 die Wende im Breitbandausbau? Vor welchen Herausforderungen steht die Branche? Und welche Techniken und Prozesse helfen, die Ausbau- geschwindigkeit der vergangenen Monate aufrecht zu erhalten – und weiter zu beschleunigen? Frauke Kaltenbrunner-Schütz, PR-Consultant bei EPR Advisors Trends, Techniken, Prozesse Perspektiven für den Breitbandausbau Die Aufregung war groß: Im Oktober hatte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMVI) den Stopp der Bundesförderung für denGigabitausbau vorzeitig gestoppt. Der Grund: Die zur Verfügung stehende Fördersumme war ausgeschöpft. Dabei ist erklärtes Ziel des Programms, bis 2030 ein flächendeckendes Highspeed-Glasfasernetz für alle Haushalte, Unternehmen, Schulen undKrankenhäuser in Deutschland zu schaffen. Eine Woche später kam die Entwarnung: Für 2023 wird der Bund die Förderung für das schnelle Internet wieder aufnehmen, seine Zuschüsse aber dabei stärker am tatsächlichen Bedarf der Regionen ausrichten. Dass die Fördermittel für 2022 erschöpft waren, unterstreicht die positi- ve Entwicklung, die der Glasfaserausbau im vergangenen Jahr genommen hat. Die Nachfrage der Kommunen nach geförder- tem Glasfaserausbau gerade für die länd- lichen Regionen ist stark und von großer Bedeutung. Verlief der Glasfaserausbau in den vergangenen Jahren eher schleppend, kann sich der Bund seit zwei Jahren vor Förderanträgen kaum retten. Diese Gi- gabitförderung, Weiße- und Graue-Fle- cken-Förderung genannt, ist für das rasche Erreichen des digitalpolitischen Kernzieles eines flächendeckenden Breitbandausbaus bis 2030 mitentscheidend. Dabei wird ak- tuell nur jeder achte Glasfaseranschluss und damit rund 13%mit staatlicher Förderung gebaut. Ausbau beschleunigen Einen echten Boom erfährt dagegen der eigenwirtschaftlich geförderte Ausbau: Bei mehr als 87 % liegt der Anteil der FTTH- Anschlüsse, die private Unternehmen ohne öffentliche Förderung bauen. Das verwun- dert wenig, schließlichmangelt es hier nicht am Geld. Für Systemintegratoren wie die Der PoP-Verteiler ist die Schnittstelle zwischen dem WAN-Backbone und Netzzugang zum Kunden. Amadys entwirft mit Inhouse-Ingenieurteams den PoP entsprechend der Kundenanforderungen und konfektioniert ihn vor

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