NET 12/2022

6 www.net-im-web.de TRENDS & FAK T EN Digitalbranche zeigt sich krisenfest Zum Jahresende gönnen wir uns noch einmal einen Blick auf die Geschäftslage in der Digitalbranche, in der die Geschäfte besser als noch vor wenigen Monaten angenommen laufen. So hatte zur Jahresmitte eine Mehrzahl der Unternehmen für das zweite Halbjahr zurückgehende Umsätze erwartet, tatsächlich aber entwickeln sich die Umsätze für die meisten Unterneh- men derzeit positiv. Die aktuelle Geschäftslage der IT- und TK-Unternehmen liegt aber im November mit 31,7 Punkten klar im Plus. Das sind zwar 3,4 Punkte weniger als noch im Oktober, zeigt aber gleichzeitig eine hoheWiderstandsfähigkeit der digitalen Wirtschaft gegenüber den aktuellen Krisen. Die Geschäftserwartungen für die kommendenMonate bleiben mit -18,2 Punkten fast unverändert zumVormonat (-18,3 Punkte). Das zeigt der aktuelle Bitkom-ifo-Digitalindex. Er bildet die aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen für die kommenden drei Monate ab und berechnet daraus das Geschäfts- klima. Dieses liegt mit 5,2 Punkten weiterhin im Plus (Oktober 6,7 Punkte). Für die Gesamtwirtschaft weist das ifo-Institut ein Geschäftsklima aus, das mit -11,3 Punkten deutlich im Minus liegt. Die Geschäftslage der Gesamtwirtschaft sinkt von 14,6 auf 12,3 Punkte, die Geschäftserwartungen steigen auf sehr niedrigem Niveau von -40,9 auf -32,2 Punkte. Rund ein Viertel der Digitalunternehmen will im kommenden Jahr die Investitionen erhöhen (27 %), weitere 51 % wollen sie auf dem Niveau des Vorjahres fortführen. Jedes fünfte Unternehmen (22 %) plant niedrigere Investi- tionen. Ausgeweitet werden sollen vor allem Investitionen in Software. 28 % planen zusätzliche Ausgaben, nur 14 % Kürzungen. In Forschung und Entwicklung wollen 23 % der Digitalunternehmen mehr investieren, 13 % erwarten Einschnitte. Und 23 % haben sich zusätzliche Investitionen in Ausrüstung vorgenommen, 17 % wollen daran sparen. Nur bei Gebäuden zeigt sich eine deutliche Zurückhaltung. Nur 14 % der Digitalunternehmen wollen mehr investieren, aber 32 % werden diese Ausgaben kürzen. www.bitkom.org Neue Konsultation Am 7. Dezember stellte die Bundesnetzagentur (BNetzA ) Grund- sätze zu Art, Umfang und Bedingungen des offenen Netzzugangs in Fördergebieten zur Konsultation. Mit den Grundsätzen soll ein Beitrag zur Investitionssicherheit für ausbauende Telekommunika- tionsunternehmen geleistet und zugleich nachfragenden Unterneh- men Möglichkeiten und Grenzen eines offenen Netzzugangs im geförderten Breitbandausbau aufgezeigt werden. In Gebieten, in denen ein Breitbandausbau für TK-Un- ternehmen nicht wirtschaftlich ist, können unter bestimmten Be- dingungen staatliche Beihilfen eingesetzt werden. Hierzu bestehen z.B. Förderprogramme des Bundes oder der Länder. Die Gewährung von Fördermitteln ist seit Jahren an die Verpflichtung geknüpft, Wettbewerbern Zugang zu der mithilfe dieser Mittel errichteten Infrastruktur zu gewähren. Dafür sind Produkte bereitzustellen, mit denen die nachfragenden Unternehmen eigene Breitbandangebote für Endkunden gestalten können. Hierdurch sollen regionale Monopole verhindert und Wettbewerb auf der Infrastruktur ermöglicht werden. Endnutzern soll so eine Auswahl an Produkten unterschiedlicher Anbieter, Qua- litäten und Preisen zur Verfügung stehen wie in privatwirtschaftlich erschließbaren Gebieten. Alle interessierten Kreise können zu dem Entwurf bis zum 31. Januar 2023 schriftlich Stellung nehmen. www.bundesnetzagentur.de Erhalt der Rundfunkfrequenzen gefordert Die von Rundfunk- und Kulturanbietern genutzten Frequenzen im Bereich 470 bis 694 MHz müssen über das Jahr 2030 hinaus erhalten bleiben. Mit dieser Forderung vertritt die Allianz für Rundfunk- und Kulturfrequenzen (ARK) die Interessen vieler Millionen Nutzer von terrestrisch verbreiteten Rundfunkange- boten sowie Besuchern von Konzerten und Events. Während die Position Deutschlands mit Blick auf die Zuteilung der Frequenzen auf der Weltfunkkonferenz 2023 (WRC) noch offen ist, sprechen sich viele europäische Länder, wie z.B. Frankreich, Italien und Kroatien, bereits klar für ein „no Change“ bei der Frequenzvergabe für Rundfunk und Kultur aus. Die ARK, ein breites Bündnis aus Rundfunk, Kultur und Indus- trie, fordert, dass sich Deutschland der europäischen Position anschließt. Dies waren die Hauptaussagen eine r Online-Konferenz am 10. November imRahmen der Europäischen Frequenzwoche. Unterstützung für die Sicherung der UHF-TV-Frequenzen sagte in ihrer Funktion als Koordinatorin der Rundfunkkommission der Bundesländer auch die rheinland-pfälzische Staatssekretärin Heike Raab zu. 12/22

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