NET 12/2024

11 www.net-im-web.de 12/24 Sichere Alarmierung via Satellit auf einen anderen, technisch geeigneten Satelliten geplant und im vorgegebenen Zeitrahmen umgesetzt werden. Umfangreiche Planungen Die bestehenden Satellitensende- und Empfangsantennen aller Funkruf-Stand- orte sind auf einen bestimmten, festen Bereich am Himmel ausgerichtet. Je nach den jeweiligen Bedingungen kann sich die Ausrichtung (Azimut, Elevation, Winkel über Horizont) verändern. Die LNB sowie die Sat-Sende- und Empfangsbaugrup- pen haben spezifische frequenztechnische Eigenschaften, die bei der Planung der Umstellung zu berücksichtigen sind. (LNB =Low-noise block converter = Teil des Satellitenempfängers). Die Sat-Empfangsbaugruppen haben des Weiteren technische Eigen- schaften, die als Voraussetzung zur wei- teren Nutzung nach Umstellung beach- tet werden müssen. Dazu zählen u. a. unterstützte Modulationsverfahren, aber auch die Empfangsempfindlichkeit und Bandbreite. Wesentlich bei der Planung ist auch die vorgesehene Laufzeit der Nutzung. Erforderlich für den Betrieb der Sendeanlagen ist eine Frequenznut- zungsgenehmigung und eine BEMFV- Standortbescheinigung, darüber hinaus aber auch ggfs. die Abstimmung mit dem Vermieter, sofern durch die Umstellung eine relevante Veränderung derMietsache erfolgt. Herausfordernde Umstellung Die Sat-Empfangsantennen sind im All- gemeinen entweder an Wänden, Türmen, Masten oder auf Plattformen, Dächern oder Aufbauten eines Bauwerks angebracht. Eine Neuausrichtung kann zu unterschiedlichen Herausforderungen, Verzögerungen und Aufwänden vor Ort führen. Dazu zählen neben anderen: • Mechanische Einschränkungen be- stehen häufig durch das genutzte Bau- werk selbst (Mast, Turm, o. ä.). So kann es sein, dass sich der Reflektor der Antenne nicht auf die neue Position ausrichten lässt, da eine andere Instal- lation oder eineWand dies mechanisch verhindert. • Nach der Neuausrichtung kann es Empfangsprobleme durch in der Empfangsrichtung stehende Bau- werke oder auch Vegetation, z. B. Bäume, geben. Sofern keine andere Möglichkeit besteht, muss der An- bringungsort der Empfangsantenne z. B. auf dem Dach oder am Mast geeignet verändert werden. Dies ist imAllgemeinenmit demEigentümer/ Vermieter zu klären. Auchmüssen die gesetzlichen Vorschriften für Baum- und Gehölzschnitt (Astschnitt) bun- deslandspezifisch beachtet werden, welche dies hinsichtlich Zeitraum und Umfang nur sehr eingeschränkt ermöglichen. • Sofern sich die neue Sat-Frequenz ganz amRand der Baugruppenspezifikatio- nen befindet, kann es zu Einschränkun- gen bei der Empfangsqualität kommen, was in der kombinierten Wirkung durch Alterung der Module oder bei ungünstigen Betriebsbedingungen der Antennen-, Kabel-, Stecker- und Systemtechnik vor Ort (z. B. Tem- peraturen, Feuchtigkeit, Staub etc.) beachtet werden muss. • Bei der Umstellung ergeben sich Ein- schränkungen der Erreichbarkeit der Antennen durch z. B. enge und/oder unbefestigte Zuwegungen sowie be- engte und weiter vomAntennenträger entfernte Aufstellorte von Hebebüh- nen, was die Auswahl der Einsatzmittel einschränkt und damit verbunden die Kosten erhöht, da sich daraus ggf. län- gere Anfahrtswege und Zeiten ergeben und die Auswahl der Serviceunter- nehmen und auch die Projektabläufe einschränkt. • Die Prüfung der Planungsunterlagen der Standorte war die Grundlage der Ausführungsplanung (Projektablauf ). Die hohen finanziellen und zeitlichen Aufwände einer bautechnischen Bege- hung aller Standorte vorab erschienen durch das Vorhandensein der Unter- lagen entbehrlich. Trotzdem zeigten sich vor Ort in einigen Fällen relevante Abweichungen der aktu- ellen Baulichkeit, der nutzbaren Flächen für Fahrzeuge, unerwartete Hindernisse wieDachaufbauten, Anbauten oder anders genutzte Freibereiche, die die Ausführung zum geplanten Termin verzögerten oder verhinderten. Die verbaute Empfangs- technik ermöglicht zwar Änderungen Die Satellitensende- und Empfangsantennen aller Funk- ruf-Standorte sind auf einen bestimmten, festen Bereich am Himmel ausgerichtet. Je nach den jeweiligen Bedingungen kann sich die Ausrichtung verändern (Foto: e*Message)

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