NET 3/2021

13 03/21 www.net-im-web.de Großes Interesse an Standardisierung hohe Anforderungen zu erfüllen, erscheint vielmehr ein eigenes und für einsatzkri- tische Datenkommunikation gesichertes 4G/5G-Netz ohne Alternative.Wesentliche Komponenten eines solchenNetzes werden die Mission Critical Services (kurz: MCx) gemäß 3GPP-Standard sein. 3GPP (3rd Generation Partnership Project) ist eine weltweite Kooperation von Gremien zur Standardisierung des Mobilfunks. 3GPP-Standard reicht nicht Diese MCx-Services stellen unter anderem die Dienste für eine gesicherte Sprach-, Daten- und Videoübertragung zwischen mobilen und stationären Endgeräten zur Verfügung. Da aber der 3GPP-Standard keine explizite Leitstellen-Schnittstelle in- klusive leitstellenspezifischer Funktionen definiert, besteht akuter Handlungsbedarf für eine entsprechende Definition. Diese muss auch die besonderen funktionellen und technischen Anforderungen der deut- schen BOS an eine solche Schnittstelle berücksichtigen. Zu diesen Anforderungen zählen beispielsweise die Ende-zu-Ende- Verschlüsselung gemäß Spezifikation des Bundesamtes für Sicherheit in der Infor- mationstechnik (BSI) sowie die Nutzbarkeit operativ taktischer Adressen (OPTA). Die einheitliche Anschaltung von Leitstellen an ein künftiges MCx-Netz liegt somit im höchsten Interesse der BOS. Internationale Lösungen Wie für alle modernen technischen Lö- sungen gilt auch für die Definition einer einheitlichen Anschaltung von Leitstellen: für den Tetra-Standard definiert hat. Ein künftigesMCx-4G/5G-Netz für die Behör- den und Organisationen mit Sicherheits- aufgaben in Deutschland kann nur dann von hohem funktionellen und operativen Nutzen sein, wenn die Bedarfsträger und die Hersteller ihre Anforderungen in die Definition einer Leitstellen-Schnittstelle in angemessener Weise eingebracht haben. www.pmev.de Nur international abgestimmte Lösungen sind wirtschaftlich, zukunftsorientiert und ermöglichen Interoperabilität. Vor diesem Hintergrund haben dieTCCA (The Critical Communications Association) und der PMeV – Netzwerk Sichere Kommunika- tion eine Kooperation zur Definition einer Leitlinie für die Anschaltung von Leitstellen an Systeme für sicherheitskritische Dienste (MCx) in 4G/5G-Netzen vereinbart. Der PMeV bringt in diese Kooperation über seinen Arbeitskreis „AK MCx-Schnitt- stellen“ die technischen und funktionellen Anforderungen an eine einheitliche Leit- stellen-Schnittstelle ein. So soll sichergestellt werden, dass bei künftigen Erweiterungen im3GPP-Standard auch die Anforderungen der deutschen Bedarfsträger deutlich stärker berücksichtigt werden, als dies bisher der Fall gewesen ist. NebenTCCA und PMeV beteiligen sich an diesem Projekt mehrere internationale Leitstellenbetreiber. Standardisierung notwendig Eine einheitliche Anschaltung von Leitstel- len an ein künftigesMCx-4G/5G-Netz liegt im außerordentlichen Interesse der Bedarfs- träger. Es fehlt nach wie vor immer noch eine Bund/Länder-Initiative, vergleichbar mit der „AG Leitstellen“, die die Anfor- derungen an eine Leitstellen-Schnittstelle Die Leitstellen der deutschen BOS sind mit hoch komplexen IT-Systemen (Kommunikations-, Einsatzleit-, Lage- und Stabsführungssysteme) für eine effiziente Einsatzsteuerung ausgestattet (Foto: Frequentis) Die Anforderungen deut- scher Bedarfsträger müssen bei Erweiterungen berück- sichtigt werden Einheitliche Leitstellen-Schnittstelle Die TCCA (The Critical Communications Association) und der PMeV – Netzwerk Sichere Kommunika- tion vereinbarten eine Kooperation zur Definition einer Leitlinie für die Anschaltung von Leitstellen an Systeme für sicherheitskritische Dienste (MCx) in 4G/5G-Netzen. Der PMeV bringt über seinen Arbeitskreis „AK MCx-Schnittstellen“ die technischen Anforderungen an eine einheitliche Leitstellen- Schnittstelle ein, damit bei künftigen Erweiterungen im 3GPP-Standard die Anforderungen der deutschen Bedarfsträger stärker berücksichtigt werden. Neben TCCA und PMeV beteiligen sich an diesem Projekt mehrere internationale Leitstellenbetreiber.

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