NET 3 2022

18 www.net-im-web.de 3/22 Einsatzkräfte wie „Komme“ oder „Komme nicht“. Für die Anforderungen der Sire- nensteuerung ist das nicht ausreichend, denn die Sirenensteuerung benötigt andere und eine größere Anzahl von Statuscodes. Die Handreichung schlägt daher einen Block von einheitlichen Codes aus dem Block „Alarmierung“ des BDBOS-Nut- zungskonzeptes „Kurzdatendienst“ vor und empfiehlt die jeweilige Bedeutung der einzelnen Codes. Technische Statusmeldungen Bei der Sirenensteuerung gibt es neben den Rückmeldungen zu einer Alarmie- rung auch technische Statusmeldungen zur operativen Überwachung, z.B. Mel- dung bei Sabotage. Die Handreichung sieht vor, die Rückmeldungen zu Alar- mierungen von den technischen Status- meldungen zu trennen. Dabei sollen die Rückmeldungen zu Alarmierungen als Callout-Pre-Coded-Status und die technischen Statusmeldungen als Stan- dard-SDS-Status (SDS – Short Data Service) versendet werden. Diese Trennung ist notwendig, da bei technischen Statusmeldungen eine Callout-Number-Referenz wie bei einer Alarmierung nicht vorliegen kann. Die Verwendung des SDS-Status erlaubt außerdem eine Anzeige der technischen Statusmeldungen auf jedem beliebigen vorhandenen Tetra-Statustableau – und dies unabhängig von den Rückmeldungen der Alarmierungen an die auslösende Stelle. Zusätzlich wird eine Erweiterung der Callout-Funktion „Availability Request“ zur gezielten Abfrage der operativen und technischen Verfügbarkeit der Sirenen vor- geschlagen. Zur Vermeidung von Überlasten in der Aufwärtsstrecke, dem sogenannten Acknowledge Storm, ist ein per Zufalls- generator verteiltes Melden in einem para- metrierbaren Zeitfenster vorgesehen. tions des PMeV und die Arbeiten der ver- schiedenen zuständigen Organisationen, die in einigen Bundesländern wegen des dringenden Handlungsbedarfs bereits be- stehen, bei Bedarf zu harmonisieren. Eine von Anwendern, Behörden undHerstellern getragene Lösung kann den Weg für eine bundesweit weitgehend einheitliche Um- setzung der Sirenensteuerung im BOS-Di- gitalfunknetz ebnen. Die aktuelle Version der Hand- reichung finden Sie auf der PMeV-Website: https://www.pmev.de/downloads/standardisierung- im-leitstellenbereich Bund unterstützt mit bis zu 88 Mio. € Der Bund unterstützt inzwischen die Länder bei der Ertüchtigung und dem Wiederaufbau von Sirenen, die an das BOS-Digitalfunknetz angebunden werden können, mit bis zu 88 Mio. €. Das BBK arbeitet bereits gemeinsam mit der Autorisierten Stelle des Bundes und der BDBOS an einer Konzeptionierung zur Ansteuerung von Sirenen aus dem Modularen Warnsystem (MoWaS) heraus. Dabei setzt das BBK auf die erfolgreiche Arbeit und Expertise der unter dem Dach des PMeV engagierten Spezialisten zur Implementierung und vereinheitlichten Nutzung der Sirenensteuerung in Deutschland. Nur wenige Funktionen benötigt Die Sirenensteuerung als reine SDS-Anwen- dung am Funkgerät über die sogenannte PEI-Schnittstelle (Peripheral Equipment Interface) nutzt nur wenige Funktionen der Tetra-Funkgeräte. Die Handreichung benennt hierzu die Anforderungen an diese Schnittstelle und an die Programmierung der Funkgeräte. Das sichert die Interope- rabilität zwischen den Sirenensteuerungen verschiedener Hersteller. Die Verwendung nahezu einheitlicher Parametersätze ist somit ebenfalls möglich. Fazit Eine bundeseinheitliche Lösung ist imRah- men der bestehenden Regularien und Nut- zungskonzepte nicht nur möglich, sondern erscheint auch dringend notwendig. Die Handlungsempfehlung beschreibt daher ein weitgehend einheitliches Konzept, das es umzusetzen gilt, um zu einem weitest- gehend einheitlichen Vorgehen bei den Alarmierungsszenarien zu kommen. Dies wird nur gelingen, wenn die Behörden, Bedarfsträger und die Industrie abgestimmt vorgehen. Dabei erscheint es notwendig, dieses Lösungskonzept der AG Opera- Bei der Sirenensteuerung gibt es neben den Rückmeldungen zu einer Alarmierung auch technische Statusmeldungen zur operativen Überwachung, z.B. Meldung bei Sabotage (Foto: BDBOS) Flickenteppich vermeiden

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