NET 3 2022

22 www.net-im-web.de 3/22 SCHWERPUNK T GL AS FAS ERNE T ZE Tomo Bogataj Deutschland gilt weltweit als Vorreiter für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Beim Glasfaseraus- bau sieht das jedoch völlig anders aus. Positiv gesagt: Hier hat Deutschland noch viel Potenzial, das gehoben werden kann – vor allem, wenn es darum geht, den Energieverbrauch der Breitband- netze zu reduzieren. Fürs Klima und gegen Energiekosten Stromverbrauch mit VDSL, HFC, P2P, GPON und XGS-PON Tomo Bogataj ist Head of Broadband Marketing bei Iskratel Nach Angaben des Ver- bands der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) gab es 2020 in Deutschland lediglich 1,87 Mio. aktive FTTH-Haushalte. Dem stehen 25,6 Mio. DSL-Haushalte gegenüber, von denen 16,8 Mio. über Vectoring oder Supervec- toring versorgt werden. Hinzu kommen 8,7 Mio. Haushalte, die über den Kabel- anschluss (Hybrid Fiber Coax – HFC) im Internet surfen. Natürlich nehmen auch die deut- schen Netzbetreiber ihren Energiebedarf in den Fokus und streben danach, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Mitte Oktober 2021 verkündeteM-net, Deutsch- lands erster klimaneutraler Netzbetreiber zu sein. Seit 2019 habe die Münchener Stadtwerketochter den eigenenWorten zu- folge 90% ihres CO2-Ausstoßes eingespart. Die restlichen Emissionen werden über Zertifikate für ein internationales Klima- schutzprojekt ausgeglichen. Die Deutsche Telekom und Vodafone wollen in Bezug auf die eigenen Emissionen bis spätestens 2025 klimaneutral werden. Dass es nicht die großen Netzbe- treiber sind, die als erste klimaneutral sind, verwundert nicht. M-net baut FTTH-Net- ze, Telekom und Vodafone sitzen auf den energieintensivenAltlasten der Kupferdraht- Ära. Grob gesagt: Je mehr aktive Technik FTTH-Netze benötigen weniger Strom als VDSL- und HFC- Netze. Netzbetreiber können damit schneller ihre Klimaziele realisieren und Energiekosten reduzieren (Foto: Deutsche Telekom)

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