NET 3 2022

35 www.net-im-web.de 3/22 Wolfgang Kurz Gerade in Deutschland sorgen schlechte Internetverbindungen vielerorts immer noch für Unmut. Doch während die fehlende Band- breite für Einzelpersonen bedeuten mag, ihre Lieblingsserie nicht streamen zu können, hängt bei Unternehmen oft die Existenz da- von ab. Elon Musk hat sich dieses Problems angenommen und mit Starlink die Möglichkeit geschaf- fen, auch ländliche Regionen mit Breitbandinternet zu versorgen. Bisher bietet sein Satelliteninternet jedoch keine belastbare Alter- native zu MPLS-Leitungen, da es schlichtweg nicht stabil genug ist. Erste Testergebnisse zeigen aber, dass die Technik in Kombination mit SD-WAN dennoch zur busi- nesstauglichen Internetverbindung werden und für Unternehmen im ländlichen Raum einige Probleme lösen kann. Ab ins All Mit SD-WAN und Starlink die Zweigstellenanbindung neu denken Wolfgang Kurz ist CEO und Founder der Indevis IT-Consulting and Solutions GmbH NE T ZE Viele Unternehmen in ländlichen Regionen kämpfen mit schlechter Internetversorgung. Auch Zweigstellen anzubinden, ist dort aufwendig und teuer. Ein innovativer Ansatz könnte das Problem lösen: Warum nicht SD-WAN mit Satel- liteninternet per Starlink kombinieren? ElonMusk gilt als einer der größ- ten Visionäre unseres Jahrhunderts. Erst verdiente er sich mit dem Bezahldienst PayPal eine goldene Nase, dann stieg er mit SpaceX ins Raumfahrtgeschäft ein und revo- lutionierte mitTesla die Automobilbranche. Jetzt will der Milliardär auf der ganzenWelt Breitbandinternet anbieten – vor allemauch in abgelegenen Regionen. Dafür nutzt er das von SpaceX betriebene Satellitennetz Starlink und seine Erfahrungen aus dem Raketen- und Raumfahrzeugbau. Bereits 1.892 Satelliten hat Musks Unternehmen ins All geschossen, mehr als 40.000 weitere sollen folgen. Über 90.000 Kunden in zwölf Ländern konnte Starlink schon gewinnen. Bis Mitte 2022 will man die 500.000-er Marke knacken. Gerade für Menschen in ländli- chen Regionen, die bisher nur eine schlechte oder gar keine Internetanbindung haben, könnte Starlink attraktiv sein – auch bei uns. Denn in Deutschland gibt es noch viele graue Flecken. Laut Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur verfügen auf dem Land erst 68,8 % der Haushalte über Highspeed-Internet mit mindestens 100 Mbit/s. Trotz Forderungen und Förder- programmen schreitet der Breitbandausbau in strukturschwachen Regionen jedoch nur langsam voran. Auch die Anbindung von Zweigstellen ist hier eine Herausforderung, denn dafür müssen Unternehmen über weite Strecken MPLS-Leitungen verlegen. Unternehmen können mittlerweile vom schnellen Down- stream des Satelliteninternet profitieren, ohne dabei Sorgen hinsichtlich der Stabilität der Intermetverbindung haben zu müssen (Foto: Gerd Altmann, pixabay)

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