NET 03/2023

20 www.net-im-web.de 3/23 GL AS FAS ER AUSBAU Zeitsparend und präzise Spleißen NanoTune -Technologie und Preventive Maintenance Keith Iwai Spleißen ist komplex und zeit- intensiv. Damit Netztechniker den Prozess effizient und vor allem erfolgreich durchführen können, müssen Fasern unbeschädigt und sauber gebrochen sein. Fehler- haftes Brechen kann die Faser- enden beschädigen. Die Folge sind schlechte Bruchwinkel, Ausbrüche oder Risse. Das führt zu auf- wendigen Nachbearbeitungen. Technologien auf Basis von künst- licher Intelligenz (KI) und mit IoT-Unterstützung erkennen und analysieren mangelhafte Faser- enden und können den Spleiß- prozess automatisch anpassen. Das Ergebnis sind verlustarme Spleiße und eine verbesserte Spleißerfah- rung mit weniger Nachbearbeitun- gen. Keith Iwai ist Assistant General Manager, Lightwave Network Products Division bei Sumitomto Electric Ltd 60%derNachbearbeitun- gen bei Spleißvorgängen sind auf die mangelnde Qualität der Faservorbereitung zurück- zuführen. Dies ergab die Auswertung von SumiCloud-Spleißdaten aus einer Feld- studie. In rund 15 % aller Fälle – also bei jedem sechsten oder siebten Spleißvor- gang –müssenNetztechniker Nacharbeiten durchführen. Das kostet nicht nur wertvolle Zeit, sondern führt auch zu höheren Kosten bei der FTTx-Installation vor Ort. Ein typischer Spleißvorgang dau- ert etwa 60 s – vorausgesetzt, die Faser ist korrekt gebrochen und das Spleißen erfolgreich. Ist jedoch eine Nachbearbei- tung erforderlich, wird der Arbeitsschritt zurückgesetzt und der Prozess dauert zwi- schen 80 und 100 s. Diese verlorene Zeit summiert sich schnell und verringert die Arbeitseffizienz. Herkömmliche Spleißgeräte er- kennen unvollständig vorbereitete Fasern mit Ausbrüchen, Spänen oder schlechten Bruchwinkeln und weisen Nutzer darauf hin, dass die Faser nachbearbeitet werden muss. Folgen Fachkräfte dann den Hin- weisen des Spleißgerätes und bearbeiten die Faser nach, bleibt die Qualität der Spleiße erhalten. Wird derHinweis jedoch ignoriert und das Spleißen erzwungen, sind Spleiß- fehler mit hohen optischenVerlusten von bis zumehreren dB die Folge: Untersuchungen zeigen, dass bei 30 % der erzwungenen SpleißvorgängeVerluste vonmehr als 0,5 dB und bei 70 % der Fälle Verluste von mehr als 0,3 dB die Folge sind, wenn schlecht gebrochene Faserenden zwangsweise ge- spleißt werden. Normen wie die TIA-568 legen den maximalen Spleißverlust auf weniger als 0,3 dB fest, wobei selbst dieser Wert zu hoch ist. Um gute Spleiße zu er- reichen, bestimmen Netztechniker deshalb Schwellenwerte. Für FTTH-Anwendungen Als deutschlandweit einziger autorisierter und zertifizierter Sumitomo Vertriebs- und Servicepartner wartet und repariert die tso GmbH Spleiß- und Trenngeräte nach Herstellervor- gaben (Foto: tso)

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