NET 03/2023

3/23 31 www.net-im-web.de NE T ZE Green IT in Datacentern „Grüner“ geht immer! André Engel In Rechenzentren schlummern erhebliche ungenutzte Effizienz- potenziale. Derzeit liegt der jähr- liche Stromverbrauch der Rechen- zentrumsbranche in Deutschland mit 17 Mrd. kWh bei 3 % des gesamtdeutschen Stromverbrauchs. Klar ist: Die kostensparende und effiziente Nutzung von Energie ist nicht erst seit steigender Kosten und drohender Knappheit rele - vant – es ist das wichtigste Thema des 21. Jahrhunderts. Und gibt es zahlreiche Ansatzpunkte für ener- gieeffiziente und „grüne“ Rechen- zentren. Einen wichtigen Beitrag leistet intelligente IT-Hardware. André Engel ist Geschäftsführer der tde - trans data elektronik GmbH Der Energie- und Res- sourcenverbrauch in der ITK-Branche steigt seit dem Aufkommen zunächst des World Wide Web, dann des Internet of Things, der Entwicklung der Digitalisierung und der damit einhergehenden Nutzung mo- biler Endgeräte und Cloud-Technologien kontinuierlich. Heute ist die ITK-Branche mit 730 Mio. t CO2 weltweit für 1,4 Pro- zent der globalenTreibhausgasemissionen verantwortlich und benötigt rund 3,6 Pro- zent des weltweiten Stromverbrauchs. Auch ressourcenintensive sogenannte Dark Data – redundante, veraltete, fehlerhafte oder einfach vergessene Daten – auf Servern, Rechenzentren und in der Cloud verursa- chen durch ihre Nicht-Löschung jährlich 5,8 Mio. t CO2. Bereits in den 1990-er-Jahren kam der Ansatz der Green IT auf. Er hat zum Ziel, Informations- und Kommunikations- technik über den gesamten Lebenszyklus hinweg umwelt- und ressourcenschonender zu gestalten. Mit demwachsenden Bewusst- sein für denUmwelt- und Klimaschutz und für ein nachhaltigeresWirtschaften trat die Green IT stärker in den Vordergrund. Das Konzept umfasst viele unterschiedliche Facetten, bei denen es um mehr geht, als nur um energieeeffiziente Hardware. Green durch IT – Green in der IT Grundsätzlich lässt sich Green IT in zwei Bereiche unterteilen: Zum einen umfasst sie Technologien undMethoden, den Ressour- cen- und Energieverbrauch in ITK-Lösun- gen, Rechenzentren und der Infrastruktur zu reduzieren. Bei diesem Ansatz spricht man von Green in der IT. „Green“ kann aber auch der Einsatz von ITK selbst sein, indem sich etwa durch Videokonferenzen oder dank digitaler Prozesse in Industrie und BüroTransportwege und Dienstreisen vermeiden und so CO2-Emissionen ein- Green IT umfasst viele unterschiedlichen Facetten, bei denen es um weit mehr geht, als nur den Einsatz einer energieeffizienteren Hardware (Foto: Appolinary Kalashnikova on Unsplash)