NET 03/2023
38 www.net-im-web.de 3/23 Vom Hebel der Cloud-Kostenzuordnung • Kostenzuordnung; • Cloud-Commitments; • Shared-Umgebungen oder System- Ressourcen; • Container-Umgebungen; • Datentransferkosten; • Lizenzkosten; • Personalkosten; • Software as a Service (SaaS). Kostenzuordnung Tags und Labels können genutzt werden, umCloud-Ressourcen zuzuordnen. Daher sollte jede Cloud-Ressource die Information besitzen, welches Team verantwortlich ist und zu welcher Applikation diese gehört. Genauso können auch Cloud-Accounts, Ressource-Gruppen oder Container-Res- sourcen mit Tags oder Labels versehen werden. Neben einer gutenTagging-Stra- tegie sindTag-Compliance-Regeln wichtig, mit deren Hilfe einfach überprüft werden kann, ob noch Tags fehlen. Retroaktives Tagging hilft, dass Reports automatisch aktuell sind, falls Tags später hinzugefügt werden. Es gibt allerdings auch nicht- tagbare Cloud-Ressourcen, die dennoch gerecht verteilt werden müssen. Hier bedarf es entsprechender Regeln zur Kos- tenverteilung, wie sie beispielsweise unter dem Punkt „Shared Services“ aufgeführt sind. Cloud-Commitments Über Cloud-Commitments (Reserved In- stances, Savings Plans, Committed Use Discounts) lassen sich wirkungsvoll Kos- ten sparen. Diese Commitments werden meistens zentral beschafft und finden dann in unterschiedlichen Cloud-Accounts An- wendung. In welchen Accounts und auf welche Cloud-Ressourcen sie angewendet werden, bestimmen die Cloud-Provider im Hinblick darauf, wo das größte Ein- sparungspotenzial existiert. Das ist zwar gut, aber nicht verursacherge- recht und auch nicht genau nachvollziehbar. Die Lösung: Man erfasst die „On-Demand- Kosten“ (also die Kosten ohne Commit- ments) und ordnet diese den Verursachern zu. Dazu zählt man dann die Kosten der Commitments und subtrahiert die erzielten Einsparungen. Auf diese Weise werden alle Verursacher gleichermaßen an den Kosten beteiligt bzw. profitieren von den Einsparungen. Shared-Umgebungen Nicht immer könnenCloud-Kosten eindeu- tig zugeordnet werden. Typisch dafür sind Umgebungen, die vonmehreren Beteiligten genutzt werden, etwa eine Datenbank, auf die mehrere Anwendungen zugreifen, die wiederum von mehreren Business Units genutzt werden. Oder es betrifft System- Ressourcen, wie zum Beispiel Monitoring- Systeme oder andere technischeWerkzeuge, die für den Betrieb der Infrastrukturen benötigt und übergreifend genutzt werden. Es gibt verschiedene Ansätze der Kosten- verteilung: • Gleichverteilung: Jeder Geschäftsbe- reich erhält gleich viel Kostenanteile an der Shared-Umgebung. • Proportional: Der Verursacher mit den meisten Cloud-Kosten erhält auch den höchsten Anteil an den Shared-Kosten. • Feste Prozentsätze: Es wird eine Vertei- lung nach festen Prozentsätzen vorge- nommen, die zuvor mit den Beteiligten ausgehandelt werden. • Verursachergerecht: Es wird eine weitere Business-Metrik genutzt, um die Kosten zu verteilen. Eine Mög- lichkeit ist, die Anzahl der User in der Abteilung oder die Anzahl der Transaktionen, die diese Abteilung durchführt, für die Kostenverteilung heranzuziehen. Container-Umgebungen Eine Cloud-Rechnung weist nur die Gesamt- kosten für die Container-Infrastruktur aus, nicht aber für einzelne Container-Cluster, Namespaces, Services oder gelabelte Contai- ner-Ressourcen. Eine verursachergerechteVer- teilung der Kosten lässt sich so nicht abbilden. Mit weiteren Werkzeugen sind jedoch In- formationen über die Container-Umgebung verfügbar, um zu identifizieren, wer welche Ressourcen (CPU, Memory, Disk, Network) verbraucht und damit welchen Anteil an den Gesamtkosten der Container-Umgebung hat. Datentransferkosten Bei Anwendungen, bei denen häufig oder große Datenmengen übertragen werden, kön- nen die Kosten für die Datenübertragungen ein entscheidender Faktor sein. Allerdings: Vergleich der „On-Demand-Kosten“ mit den Kosten, die bei den Maßnahmen für ein besseres Cloud-Kosten-Nutzen-Verhältnis anfallen
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