NET 03/2023
42 www.net-im-web.de 3/23 NE T ZB E TRE I B ER UND - D I ENS T E Vier wichtige Trends Die Telekommunikationsbranche im Jahr 2023 Adolfo Hernandez Auch in diesem Jahr stehen die Telekommunikationsunternehmen vor der Herausforderung, sich und ihr Business an den aktuellen und möglichst auch den künfti- gen Gegebenheiten der Branche auszurichten. Die zunehmende Datennutzung, reduzierter Ener- gieverbrauch und CO2-Emission, Kooperationen sowie die Wandlung der Telcos hin zu „Tech-Cos“ sind dabei wichtige Stichpunkte. Adolfo Hernandez ist Vice President Global Telco Business Unit bei Amazon Web Services (AWS) Die Krisen der vergangenen Jahre haben für die Tele- kommunikationsbranche einiges anVeränderungen gebracht. Für dieses Jahr müssen sichTK-Unternehmen vor allem auf die folgenden Entwicklungen einstellen: • zunehmende Datennutzung; • verstärkte Einsparungen beim Energie- verbrauch und CO2-Ausstoß; • Partnerschaften; • Telcos werden zu „Tech-Cos“. Zunehmende Datennutzung Telekommunikationsunternehmen nutzen zunehmend Daten und künstliche Intelligenz (KI), um Kundenerlebnisse zu verbessern und Kampagnen zu automatisieren. Beispiele hierfür sind unter anderemT-Mobile, Globe Telecom (Philippinen) oder Telia in Skandi- navien. In diesem Jahr wird die Branche das Potenzial der Daten noch weiter ausschöpfen. Dazu dürfte auch das baldige Ende der Dritt- anbieter-Cookies beitragen. Denn durch deren Abschaffung gewinnen die Datenquellen von Erstanbietern anWert – immer vorausgesetzt, die Unternehmen verwalten sie im Interesse der Kunden. Allerdings stehen vieleTK-Unternehmen vor dem Problem, dass sie massenweise Daten erfassen, die dann verstreut und isoliert ge- speichert werden – etwa über Legacy-Tech- niken wie 3G oder 4G sowie auf Plattformen wie Operational Support Systems (OSS) und Business Support Systems (BSS). Und viele Independent Software Vendors (ISVs) speichern ihre Daten für dieTelko-Wertschöp- fungskette in „Walled Gardens“, also in sich geschlossenen Plattformen. Das erschwert die Verwaltung, Konsolidierung und gemeinsame Nutzung der Informationen. Mit einer sogenanntenData-Mesh- Architektur lässt ich dieses Problem beheben. Denn das dezentralisierte Datengeflecht be- handelt jeden bereichsbezogenen Datensatz wie ein eigenständiges Produkt und weist ihn dem jeweils zuständigen Team zu. Anschlie- ßend werden die Daten an einen zentralisier- ten Katalog weitergeleitet und aufbereitet, um auf Basis der gewonnen Erkenntnisse transformativeGeschäftsergebnisse zu erzielen. Gleichzeitig ist mit einer Data-Mesh-Architek- tur sichergestellt, dass jeder Geschäftsbereich die richtigenTools für seine jeweiligen Aufga- ben einsetzt. So sindmit Self-Service-Analytics (Foto: Gerd Altmann, pixabay)
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