NET 3/2024
18 www.net-im-web.de 03/24 KR I T I S CHE KOMMUN I K AT I ON Bessere Koordination von Einsatzkräften in Gebäuden Tracking-System macht Personen und Umgebungsstrukturen sichtbar Bernhard Reimann Einsatzkräfte, die in Gebäuden oder Industrieanlagen unterwegs sind, sollten nicht nur ihre eigene Position genau kennen. Damit ein Einsatz koordiniert durchgeführt werden kann, ist es auch wichtig, dass der Aufenthaltsort jedes einzelnen Teammitglieds nachvoll- ziehbar ist. Bernhard Reimann ist Objektleiter bei der NET Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat nun in einem Projekt Möglichkeiten aufgezeigt für den Fall, dass Standardmethoden wie Satelli- tennavigation oder Mobilfunk nicht zur Verfügung stehen. Das ist zum Beispiel in Tunneln, Bergwerken, komplexenGebäude- strukturen oder in Katastrophenszenarien von Bedeutung. Ziel des Projektes ComInA (Com- putergestützte Innerobjektive Aufklärung) ist es, das strategische Vorgehen von Ein- satzkräften mit einemTracking-System zu unterstützen. „In der Sicherheitsforschung des DLR arbeiten wir eng mit Behörden sowie Organisationen und auch mit der Industrie zusammen. So basiert ComInA auf Technologien, die das DLR in früheren Projekten entwickelt hat und die nun an den Bedarf angepasst worden sind. Nicht nur, dass die Personen genau lokalisiert werden können, zusätzlich entsteht 3D- Kartenmaterial, das die Einsatzkoordination unterstützt“, betont Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende des DLR. Sensoren an der Kleidung „Durch die Lokalisierung soll eine effi- ziente Koordination der Personen um- gesetzt werden. Gleichzeitig können die Einsatzleitungen sofort feststellen, ob die Beteiligten ein Gebäude oder ein unweg- sames Gelände lückenlos untersucht haben“, erklärt Dr. Susanna Kaiser vom DLR-In- stitut für Kommunikation und Navigation in Oberpfaffenhofen. Das Tracking erfolgt durch ein kleines mobiles Gerät, das die Personen bei sich haben und das die Positi- ons- und Bewegungsdaten aller Beteiligten zur Einsatzleitung überträgt. Diese hat per Notebook oder Tablet einen Überblick über das Geschehen und kann fundierte Entscheidungen treffen. Zu den DLR-Technologien ge- hören z. B. Inertialsensoren, die am Schuh oder an der Kleidung befestigt werden. Iner- tialsensoren erfassen Beschleunigungs- und Drehratendaten, mit denen Bewegungen Damit ein Einsatz koordiniert durchgeführt werden kann, ist es wichtig, dass der Aufenthaltsort jedes einzelnen Teammit- glieds nachvollziehbar ist. Ein Problem etwa in komplexen Gebäudestrukturen (Foto: Henning Westerkamp, pixabay)
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjE2Mzk=